Gebundene Ausgabe: 496 Seiten
ISBN: 978-3-453-35893-5
Erscheinungsdatum: 08. März 2016
Preis: 19,99 €
Prinzessin
Tausendschön
Eine Frau
wacht aus dem Koma auf, weiß nicht, wie sie heißt, noch wo sie ist, geschweige
denn, wie sie dorthin gekommen ist. Sie kann sich nicht bewegen und nicht
sprechen und hört nur die Worte in ihrem Kopf „Mach sie tot, mach sie tot“. Ein
grausames Erwachen für die Mitvierzigerin aus dem Koma, abgemagert bis auf die
Knochen und nicht fähig, auch nur den kleinen Finger zu bewegen. Doch so nach
und nach kehrt das Leben zurück, die Frau erfährt immer mehr über sich, doch es
bleiben viele Lücken und sie ist fest davon überzeugt, einen Mord begangen zu
haben.
Zwei Jahre
ist der schwere Autounfall her, den die Frau mit schwersten Verletzungen
überlebt hat. In einem privaten Pflegeheim lag sie im Koma, magerte dort rapide
ab und kam nur durch Zufall zurück ins Krankenhaus. Dank der Pflege dort und
der anschließenden Reha findet die Frau zurück ins Leben, doch die vielen
Lücken in ihrer Erinnerung bleiben. Das Bild, welches ihr Sohn und ihr Mann von
ihr zeichnen, ist ihr vollkommen fremd und immer wieder sieht sie eine
brennende Wohnung und einen kleinen Jungen, der verzweifelt nach seiner Mutter
ruft. Die Frau ist felsenfest davon überzeugt, die Mörderin dieses Jungen zu
sein. Doch war sie es wirklich oder trügen sie ihre Erinnerungen. Es beginnt
ein langer Kampf zurück ins Leben und eine Suche nach der Wahrheit.
Realistisch
und nahegehend schildert Petra Hammesfahr die verzweifelte Rückkehr der Frau in
ihr altes Leben. Aus Bruchstücken reimt sie sich die Geschehnisse zusammen, die
zu dem Unfall geführt haben, doch Gewissheit, ob es wirklich so war, hat sie
nicht. Somit auch nicht der Leser. Kleinste Hinweise und kurze Flashbacks helfen
ihr, nach und nach Licht ins Dunkle zu bringen. Allerdings führen neue Puzzleteilchen
auch zu neuen Fragen, deren Antworten stellenweise ein völlig neues Licht auf
die möglichen Geschehnisse werfen.
Lange Zeit
macht die Geschichte der Frau, deren Namen man im Verlauf erfährt, neugierig
auf mehr. Die Story entwickelt sich, hat gerade anfangs viele kriminalistische
Züge, ist stellenweise hochspannend, auch dadurch bedingt, dass einige Menschen
ihrer Umgebung ihr offensichtlich einiges verheimlichen. Allerdings gibt es zur
Mitte hin dann auch viele Wiederholungen. Die Frau denkt natürlich immer wieder
über die Geschehnisse nach, auch öfter in abgewandelter Form dank neuer
Informationen, aber hier wünscht man sich stellenweise einfach eine zügigere
Erzählweise.
Nach dem
Durchhänger in der Mitte nimmt die Story dann aber wieder Fahrt auf und Petra
Hammesfahr präsentiert für jedes noch so verzwickte Puzzleteilchen eine Lösung.
Allerdings erinnerte mich die Auflösung dann doch ein wenig sehr an die ach so heile,
seichte Welt von Vorabendserien.
Fazit:
Realistische Schilderungen, authentische Protagonistin und meist unterhaltsam. Das
Ende war mir dann aber doch etwas zu seicht.
Die Autorin:
Petra Hammesfahr wurde mit ihrem Bestseller "Der stille Herr
Genardy" bekannt. Seitdem erobern ihre Spannungsromane die
Bestsellerlisten, werden mit Preisen ausgezeichnet und erfolgreich
verfilmt, wie "Die Lüge" mit Natalia Wörner in der Hauptrolle. Zuletzt
erschienen: "Die Frau, die Männer mochte", "An einem Tag im November"
und "Fremdes Leben".
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