Taschenbuchausgabe: 464 Seiten
Genre: Roman
ISBN: 978-3-453-35853-9
Erscheinungsdatum: 14. Dezember 2015
Preis: 9,99 €
Mein imaginärer Freund Sam
Bei einem tragischen Autounfall verliert die junge Fotografin Alice ihren
besten Freund, sie selbst wird schwer verletzt. Als sie aus dem Koma aufwacht,
ist ihr imaginärer Freund Sam aus Kindertagen wieder an ihrer Seite. Ist Alice
anfangs noch hocherfreut über das Wiedersehen, ändert sich dies schleichend als
Sam immer mehr von ihr fordert. Als Alice sich auch noch mit ihrer Jugendliebe
Jonathan öfter trifft bahnt sich eine Katastrophe an.
Fleur Smithwick lässt es in ihrem Debütroman, den man nicht unbedingt als
psychologischen Thriller bezeichnen kann, etwas ruhig angehen und beginnt mit
der Hochzeit von Alices Vater. Auf der Heimfahrt ereignet sich dann der
tragische Verkehrsunfall, dem ihr bester Freund zum Opfer fällt. Als Alice
Wochen später aus dem Koma erwacht, ist Sam an ihrer Seite. Außer Alice kann
ihn niemand sehen, für die junge Frau ist Sam jedoch absolut real – sie kann
ihn sehen, hören und anfassen. Die Freude über das Wiedersehen ist riesengroß,
braucht Alice doch gerade jetzt einen Schulter zum Anlehnen und ausweinen,
jemand der sie tröstet und wieder aufbaut. Sam ist rund um die Uhr für Alice
da, hilft ihr, unterstützt sie, tröstet sie, doch er fordert auch die volle
Aufmerksamkeit von Alice und wird mit der Zeit immer besitzergreifender.
Alice kämpft sich zurück ins Leben, fängt wieder an zu arbeiten, doch die
Konflikte mit Sam nehmen zu, hinzu kommend die Probleme mit ihrer Familie und
ihrem Umfeld, die durchaus wissen, dass Sam wieder da ist und Alice dringend zu
einer psychiatrischen Behandlung raten. Doch wie kam es überhaupt dazu, dass
Sam in Alice Leben aufgetaucht ist? Das erfährt der Leser durch immer wieder
eingeschobene Rückblenden, die in Alice frühester Kindheit beginnen und ein
Leben zeigen, dass man keinen kleinen Mädchen wünscht. Somit wird schnell verständlich, warum Alice
sich ihren imaginären Freund geschaffen hat. Doch wie wird man diesen wieder los,
wenn er beginnt, immer mehr zu fordern, einem regelrecht die Luft zum Atmen
nimmt und man befürchten muss, dass die Menschen, die man liebt, nicht mehr
sicher vor ihm sein können?
Warmherzig, mitreißend, gefühlvoll und fast durchweg sehr unterhaltsam
erzählt Fleur Smithwick ihren Roman, der durchaus auch spannende Momente zu
bieten hat, aber so gut wie keine Thrillermerkmale aufweist. Neben der
packenden Geschichte, die einige überraschende Wendungen präsentiert und bis
zum Schluss schwer vorhersehbar bleibt, sind der Autorin auch die Charaktere gut
gelungen. Gerade Sam und seine Beweggründe, die zu seinem Handeln führen, sind nachvollziehbar
beschrieben wie auch der Charakter von Alice. Man lernt eine einsame,
introvertierte junge Frau kennen, die es von klein auf gewohnt ist, sich selbst
überlassen zu sein und nur wenig Freunde zu haben. Aber Alice ist auch eine
Kämpferin, was sie im Verlauf der Geschichte mehr als einmal unter Beweis
stellen muss.
Fazit: Ein bewegender, warmherzig erzählter Roman über einen imaginären
Freund, der immer mehr das Leben der Protagonistin beeinflusst.
Die Autorin:
Fleur Smithwick lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in
Richmond bei London. Nach dem Studium der französischen Literatur und
Sprache in Southampton arbeitete sie in verschiedenen Jobs, bevor sie
sich ganz dem Schreiben widmete. Für ihre Kurzgeschichten gewann sie
zahlreiche Preise. Wo du auch bist ist ihr erster Roman, und sie arbeitet gerade an ihrem zweiten.
Huhu Isabel,
AntwortenLöschenals ich gestern in der Buchhandlung meines Vertrauens war, hatte ich das Buch noch in der Hand. Jetzt ärger ich mich, dass ich es nicht mitgenommen habe. Ich hab dem Kluftinger den Vorzug gegeben :D
Aber es hört sich nach einer spannenden Geschichte an.... Behalt ich auf jeden Fall im Auge
Alles Liebe, Nelly
Hi Nelly,
Löschenok, Kluftinger ist schon ne Hausnummer, den hätte ich auch mitgenommen, aber das hier kann ich dir auch empfehlen.
LG Isabel