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Dienstag, 26. Mai 2015

{Rezension} Il Bastardo - Ein Mafia-Thriller von Claudio M. Mancini

Cover & Verlag: Knaur TB
Taschenbuchausgabe: 496 Seiten
Genre: Mafia-Thriller
ISBN: 978-3-426-51632-4
Erscheinungsdatum: 01. April 2015
Preis: 9,99 €




Das Geschäft mit dem Müll

In einem kleinen sizilianischen Bergdorf werden auf dem Marktplatz die Söhne des italienischen Umweltministers Messoni, sowie die Söhne zweier ortsansässiger Mafiabosse und ein kleines Mädchen erschossen. Der Mafiajäger Alessandro Valverde von der italienischen Spezialeinheit DIA übernimmt den Fall und ist schnell davon überzeugt, dass hier ein Auftragsmord vollstreckt wurde. Erste Spuren deuten darauf hin, dass das Motiv im Drogengeschäft zu finden ist, doch bald schon muss Valverde feststellen, dass es hier um etwas viel brisanteres geht: Die illegale Verklappung von hoch toxischem Müll.

 

Ein Auftragsmörder bereitet sich auf seinen nächsten Einsatz vor. Mit dieser eher ruhigen, aber sehr interessanten, eindringlichen Sequenz beginnt der in Deutschland lebende Sizilianer und Sohn eines Mafia-Paten Claudio M. Mancini seinen neuesten Thriller. Doch schon bald ist man bei dem Anschlag auf dem Marktplatz eines kleinen Bergdorfes dabei und verfolgt eine wüste Schießerei. Bei diesem Auftragsmord kommt auch die kleine Carla ums Leben, die Tochter der Journalistin Gianna Corodino. Fortan entwickelt sich die Story zumeist temporeich und fesselnd. Zudem ist auch lange Zeit nicht ersichtlich, wer von den vier jungen Italienern die eigentliche Zielperson des Auftragsmörders war.

Comandante Valverde von der DIA übernimmt die Ermittlungen und stößt schon bald auf massive Schwierigkeiten. Seine Vorgesetzten wollen den Tod der beiden Ministersöhne aus den Ermittlungen heraushalten, was für Valverde ein Unding ist. Ihn interessiert nur die Wahrheit, persönliche Interessen oder die Angst vor beruflichen Repressalien kümmern ihn nicht, ganz im Gegensatz zu seinen Vorgesetzen. Diese versuchen alles, die Morde an den Ministersöhnen auf kleiner Flamme halten. Aber auch als die Spur immer mehr in Richtung illegaler Giftmüllentsorgung geht, trifft Valverde ständig auf eine Wand des Schweigens. Doch hiervon lässt sich der geradlinigen Comandante nicht abschrecken.

Claudio M. Mancini bringt in seinem aktuellen Mafia-Thriller wieder sein Wissen über die Machenschaften der Mafia mit ein und schildert diese äußerst interessant und mitreißend. Deren Einflüsse reichen bis in die höchsten Regierungskreise, ihre Geschäfte sind vielfältig und Zeugen werden kontinuierlich mundtot gemacht.  

Es handelt sich hierbei zwar um eine fiktive Geschichte, doch der Autor hat diese  nah an der Wirklichkeit angelegt und schildert die wahren Machenschaften der Mafia, wodurch der Thriller atmosphärisch dicht erzählt wirkt. Die Story entwickelt sich von Anfang an komplex und wendungsreich. Erst so nach und nach deckt Claudio M. Mancini die Machenschaften und Ziele der Täter auf und schönt hierbei auch nichts.


Fazit: Brisant, spannend, wendungsreich – ein Mafia-Thriller der wohldurchdacht und packend erzählt wird.


Der Autor:
Claudio Michele Mancini wurde kurz nach Kriegsende als Sohn einer deutschen Mutter und eines italienischen Vaters geboren und wuchs in der Provinz Verbania am Lago Maggiore auf. 1964 machte er auf einer Klosterschule sein Abitur, studierte in München Psychologie und arbeitete danach als Dozent und Unternehmensberater in Frankreich, Italien, Deutschland und den USA. 2006 erschien "Infamità", sein erster Mafia-Roman. 2009 folgte "Mala Vita", 2012 "La Nera".



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