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Donnerstag, 9. April 2015

{Rezension} Die Behandlung von Mo Hayder

Cover & Verlag: Goldmann
Übersetzer: Christian Quatmann
Taschenbuchausgabe: 512 Seiten
Genre: Englischer Thriller / Band 2
ISBN: 978-3-442-45626-0
Erscheinungsdatum: 01. Dezember 2003
Preis: 9,95 €



Der Troll

Grauenhaftes muss sich im Hause Peach abgespielt haben, bis nach drei Tagen durch einen Hinweis endlich die Polizei dort erscheint. Der Ehemann ist schwer am Kopf verletzt und gefesselt, die Ehefrau liegt im Schrank eingesperrt im ersten Stock und von dem 8-jährigen Rory fehlt jede Spur. DI Jack Caffery übernimmt die Ermittlungen, die so viele Parallelen zu einem schrecklichen Ereignis aus seiner eigenen Vergangenheit aufweisen. Von dem kleinen Jungen fehlt jede Spur, die Eltern können keine brauchbaren Hinweise liefern und Jack befürchtet, dass der Täter schon bald wieder zuschlagen wird.

 

Im 2. Fall um ihren Protagonisten Jack Caffery steigt Mo Hayder gleich mit dem Entführungsfall der Familie Peach in ihren Thriller ein. Im Hause der Familie bietet sich ein grauenvolles Bild, der Täter muss die drei Tage über hier regelrecht gewütet haben. In London herrschen gerade sommerliche Rekordtemperaturen und die Familie war mehrere Tage ohne Wasser und Nahrung, entsprechend ist der Zustand der Eltern, abgesehen von ihren zusätzlichen Verletzungen, die ihnen der Täter zugefügt hat. Und von Rory fehlt jede Spur. Alles deutet darauf hin, dass der Täter mit dem Jungen in den nahen Park geflohen ist, Hundertschaften und Such-Hubschrauber durchkämmen den gesamten Park.

Die Zeit drängt und die Hoffnung schwindet, Rory noch lebend zu finden. Doch sei hierdurch nicht schon Anspannung genug vorhanden, erhält Jack neue Hinweise zum Verschwinden seines Bruders Ewan und Rebecca, Jacks Freundin, ist immer noch nicht über die Entführung und Misshandlung durch Malcolm Bliss hinweg. So steht Jack nicht nur unter enormen zeitlichen, sondern auch unter extrem emotionalen Druck.

Das grausame Verbrechen an der Familie Peach, worüber im Verlauf des Thrillers immer mehr schreckliche Details ans Tageslicht kommen, ist wirklich nichts für schwache Nerven. Aber auch der rätselhafte Täter und seine noch mysteriöseren Spuren, welche er hinterlässt, geben dem Leser ständig Rätsel auf. In Bezug auf Motiv oder Identität des Täters liefert Mo Hayder so gut wie keine Hinweise, was zusätzlich für Nervenkitzel sorgt.

Die Autorin erzählt ihren Thriller zügig und durchweg sehr spannend. Nicht nur der Fall Peach ist komplex aufgebaut, auch das rätselhafte Verschwinden von Ewan, auf das Mo Hayder ja bereits im ersten Band detailreich einging, nimmt wieder viel Raum in der Geschichte ein und wird sehr wendungsreich und schlüssig von der Autorin erzählt. Neben den beiden Verbrechen kommt aber auch Jacks Privatleben nicht zu kurz und man erlebt einen äußerst angespannten Ermittler, der unter chronischen Schlafmangel leidet und durch seine Besessenheit bald jegliche Objektivität verliert, zudem wird das Zusammenleben mit Rebecca für Jack immer problematischer.


Fazit: Gelungener 2. Band mit einer vielschichtigen, zumeist hochspannenden Story und einem Ermittler, der physisch und psychisch an seine Grenzen stößt.



Die Autorin:
Mo Hayder avancierte mit ihrem Debüt, dem Psychothriller »Der Vogelmann« über Nacht zur international gefeierten Bestsellerautorin. Der Nachfolger »Die Behandlung« wurde von der Times zu einem der zehn spannendsten Thriller aller Zeiten gewählt. 2011 bekam Mo Hayder den »CWA Dagger in the Library« für ihr bisheriges Gesamtwerk, im Jahr darauf wurde »Verderbnis« mit dem renommierten Edgar Award für das beste Buch des Jahres ausgezeichnet. Die Autorin lebt heute mit ihrem Lebensgefährten und ihrer Tochter in Bath, England.

2 Kommentare:

  1. Hallo,
    seitdem ich mal ein Hörbuch von Mo Hayder gehört habe, reizt es mich dauernd, auch mal zu einem Buch von ihr zu greifen. Muss ich wohl wirklich mal machen.

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    1. ja, unbedingt. Den 3. Band der Jack-Caffery-Reihe habe ich mir gerade bestellt ;)

      LG Isabel

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