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Freitag, 27. März 2015

{Rezension} Krautkiller von Michal Gerwien

Cover & Verlag: Gmeiner
Taschenbuchausgabe: 309 Seiten
Genre: Deutscher Krimi / Band 8
ISBN: 978-3-8392-1670-5
Erscheinungsdatum: 04. Februar 2015
Preis: 11,99 €



Der Koch-Mörder

Zusammen mit Moni und Sandra besucht Ex-Kommissar und Privatdetektiv Max Raintaler seinen Freund Franz Wurmdobler im Chiemgauer Seehof-Hotel. Dort hält sich der Hauptkommissar zu einer Diätkur auf. Entsprechend gereizt ist seine Stimmung, denn Schweinsbraten und Bier sind gnadenlos von der Speisekarte gestrichen. Doch aus dem geplanten Urlaub wird nichts, zumindest für Max, denn im Vorratskeller des Hotels wird eine Leiche aufgefunden und Max‘ Neugier ist natürlich sofort geweckt. Sehr zum Leidwesen von Freundin Monika. Allerdings soll es bei der einen Leiche nicht bleiben und bald schon engagiert die Hotelchefin Max mit der Aufklärung der Mordfälle.


 
Nach Meinung von Max stürzt sich dieser mit Feuereifer in die Ermittlungen, als Leser hat man eher so den Eindruck, dass diese mehr halbherzig vonstattengehen, da die Ermittlungen eher nebenbei nur Erwähnung finden und Max lieber der einen oder anderen Frau schöne Augen macht und natürlich dem Alkohol in keiner Weise abgeneigt ist. So fließen Bier und Schnaps in Strömen und Frauen werden erst einmal auf ihr Aussehen reduziert. Aber so ist er nun mal der Max Raintaler und nach dem mittlerweile 8. Band kennt man das ja schon, auch, dass Ermittlungsarbeit nicht gerade im Fokus der Max-Raintaler-Reihe stehen.

Doch wirkt dies langsam etwas stupide und langweilig, da man Max‘ Ansichten, Gedankengänge, sein Verhalten und Reaktionen auf unterschiedliche Situationen so oder so ähnlich bereits mehrfach in früheren Krimis der Reihe gelesen hat. Es findet keine Weiterentwicklung des Charakters statt, auch nicht bei Franzi oder Moni. Somit überraschen die Akteure nicht mehr, was dem Leser zum einen zwar das Gefühl gibt, alte, liebgewonnene Bekannte wiederzutreffen, man aber auf der anderen Seite jede Reaktion von ihnen voraussieht und sie somit bei ihren Handlungen nicht mehr überraschen können.

Wäre ja nicht weiter tragisch, wenn die Krimihandlung einige überraschende Wendungen und eine durchdachte oder gar spannende Story bieten würde. Dies ist aber auch nicht gegeben. Der Schwerpunkt liegt klar beim Protagonisten Max Raintaler wie auch bei Franzis halbherzigen Abnehmversuchen sowie den Gängeleien, denen er von Seiten seiner Frau ausgesetzt ist und die mit der Zeit etwas zu viel des Guten sind.

Wie gesagt, die äußerst brutalen Mordfälle werden eher nur am Rande erwähnt und auch ziemlich lax abgetan. Und die Auflösung kommt dann auf den letzten Seiten wie aus dem Nichts und wirkt ziemlich konstruiert. Hinzu kommt, dass man als Leser schon nach wenigen Seiten den Mörder identifiziert hat und im Verlauf des Krimis ist einem dessen Motiv ebenfalls recht schnell klar, auch wenn dies ziemlich an den Haaren herbeigezogen daherkommt.


Fazit: Spannungsarmer Krimi mit einer lange vorher absehbaren Auflösung und selbst der Protagonist kann dieses Mal wenig überzeugen.


Der Autor:

Michael Gerwien, geboren 1957 in Biberach an der Riß, aufgewachsen in Mittenwald, lebt seit 1972 in München. Seit 1983 in Untergiesing, dem Nachbarviertel seines Thalkirchner Exkommissars Max Raintaler. Er arbeitet dort als Autor und Texter. Bis heute hat Michael Gerwien auch zahlreiche CDs als Musiker veröffentlicht. Seine liebsten Hobbys außer Schreiben und Musik sind Skifahren, Kochen, Tennisspielen, Schwimmen, Radfahren, Bergwandern und bayrische Biergärten. ›Krautkiller‹ ist sein achter Kriminalroman.


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