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Montag, 9. Februar 2015

{Rezension} Die Frauen der Rosenvilla von Teresa Simon

Cover & Verlag: Heyne
Taschenbuchausgabe: 448 Seiten
Genre: Frauenroman
ISBN: 978-3-453-47131-3
Erscheinungsdatum: 09. Februar 2015
Preis: 9,99 €




Eine Schatulle voller Geheimnisse

Dresden im Frühjahr 2013: Anna Kepler betreibt in der Stadt an der Elbe zwei gutgehende Schokoladengeschäfte. Von ihrem Großvater hat sie nicht nur die Liebe zur Schokolade geerbt, sondern auch die Rosenvilla, die etwas außerhalb Dresdens liegt. Mit viel Liebe hat sie die Villa renovieren lassen und um dem Namen ihres neuen Heims alle Ehre zu machen, lässt sie von einem Bekannten den ehemaligen Rosengarten wieder aufleben. Beim Setzen der Rosenstöcke finden Anna und Jan eine alte Schatulle. Diese enthält neben einigen Gegenständen auch viele vollbeschriebene Seiten. Ganz offensichtlich Teile mehrerer Tagebücher. Zusammen mit ihrer Freundin, der Bibliothekarin Hanka versucht Anna, Ordnung in das Wirrwarr der Aufzeichnungen zu bekommen und stößt dabei auf ein schreckliches Familiengeheimnis.

 

Anna könnte es nicht besser gehen. Nachdem ihre erste Chocolaterie in der Altstadt bestens läuft, hat sie jetzt in der Neustadt eine zweite Schokolust eröffnet. Mit viel Liebe und noch mehr Leidenschaft kreiert die junge Frau immer wieder neue, raffinierte Pralinen. Die Renovierungen an der Rosenvilla sind abgeschlossen und nur noch der großflächige Garten muss mit alten Rosenzüchtungen bepflanzt werden. Doch der Fund der alten Schatulle stellt ihr Leben fortan auf den Kopf, immer tiefer dringt sie in die Aufzeichnungen ein, die von Frauen verfasst wurden, die vor ihr in der Rosenvilla gelebt hatten.

Nachdem Teresa Simon ihren Lesern mir ihrer wunderbaren, warmherzigen und einnehmenden Erzählweise ihre Protagonistin Anna näher gebracht hat und man eine äußerst neugierige, zielstrebige junge Frau kennenlernt, wechselt die Autorin von da an regelmäßige die Handlungsstränge. Dabei entführt die Autorin ihre Leser in die Vergangenheit und man lernt das Schicksal dreier Frauen kennen, die vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zum 2. Weltkrieg lebten. Und deren Entscheidungen sich bis in die heutige Zeit auswirken soll.

Helene, Emma und Charlotte sind neben Anna die weiteren Protagonistinnen der äußerst unterhaltsamen, berührenden und bestens recherchierten Geschichte. Teresa Simon gelingt es mühelos, ihren vier Frauen ein Profil zu geben, sodass man sich mühelos in allen Erzählsträngen und Zeitebenen zurechtfindet. Alle vier Frauen haben einen starken Willen, doch während Anna ihr Leben so führen kann, wie sie es möchte, waren Helena, Emma und teilweise auch Charlotte Opfer ihrer Zeit und mussten sich den gesellschaftlichen Zwängen beugen. Neben den hervorragenden Charakterzeichnungen bis in die kleinste Nebenrolle gelingt es der Autorin zudem mühelos, Dresden in der heutigen wie auch zur damaligen Zeit bildhaft und so atmosphärisch dicht zu beschreiben, dass man die Stadt an der Elbe während des gesamten Romans mühelos vor Augen hat.

Die Geschichte entwickelt sich äußerst rätselhaft, durch die Tagebucheintragungen erfährt man immer nur bruchstückhaft, wie sich das Leben von Helene, Emma und Charlotte entwickelte und weiß dennoch ganz genau, dass irgendetwas Schreckliches geschehen sein muss. Doch um was es sich hierbei handelt, erfährt Anna und somit auch der Leser erst am Ende dieses fesselnden Romans.


Fazit: Ein Roman voller Gefühl und Rätsel, der das schicksalhafte Leben der Frauen der Rosenvilla über 100 Jahre hinweg erzählt.


Die Autorin:

Teresa Simon ist das Pseudonym einer bekannten deutschen Autorin, die mit ihrem Mann in München lebt. Sie reist gerne (auch in die Vergangenheit), ist neugierig auf ungewöhnliche Schicksale, hat ein Faible für Katzen, bewundert alles, was grünt und blüht, hat sich schon seit Jugendtagen für die aufregende Geschichte der Schokolade interessiert – und liebt die wunderschöne Elbmetropole Dresden, aus der ein Teil ihrer mütterlichen Linie stammt.


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