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Montag, 19. Januar 2015

{Rezension} Kellerkind von Nicole Neubauer

Cover & Verlag: Blanvalet
Taschenbuchausgabe: 416 Seiten
Genre: Deutscher Krimi / München
ISBN: 978-3-442-38337-5
Erscheinungsdatum: 19. Januar 2015
Preis: 9,99 €



Welches Geheimnis verbirgt Oliver Baptiste?

Blut tropft durch die Decke der Wohnung einer jungen Mutter. Entsetzt ruft sie die Polizei, diese findet die erfolgreiche Anwältin Rose Benninghoff mit durchschnittener Kehle in ihrer Wohnung auf. Im Keller des Hauses wird der vierzehnjährige Oliver Baptiste aufgefunden. Völlig verstört, mit schweren Verletzungen und blutverschmiert kommt der Jugendliche ins Krankenhaus. Was hat Oliver gesehen, welche Rolle spielt er in diesem Fall? Hauptkommissar Waechter und sein Team ermitteln in alle Richtungen, doch ihre Konzentration bei dem Fall liegt klar auf dem Teenager. Doch dieser schweigt beharrlich, kann sich angeblich an nichts erinnern und sein erfolgreicher Vater und Ex-Partner der Ermordeten schirmt seinen Sohn massiv vor der Polizei ab.

 

Nicole Neubauer beginnt ihr Debüt mit einer Szene aus Olivers Leben und während im Verlauf des Krimis die Ermittlungen klar im Vordergrund liegen, kehrt die Autorin aber auch immer wieder zu dem völlig verstörten Jugendlichen zurück. Doch diese Szenen helfen ihren Lesern keineswegs herauszufinden, ob Olivers etwas mit dem Tod seiner Stiefmutter zu tun haben könnte. Erschwerend kommt hinzu, dass das Opfer Rose Benninghoff ein sehr zurückgezogenes Leben geführt hatte, emotional niemanden an sich heranließ und über sich selbst kaum etwas preisgab. Selbst ihre Nachbarin und einzige Freundin Judith Herold weiß so gut wie nichts über die erfolgreiche Anwältin.

So haben die Kommissare kaum Ermittlungsansätze und ihr Hauptverdächtiger Oliver Baptiste kann genauso gut ein Opfer sein. Die Beziehung zu seinem Vater ist alles andere als harmonisch und es ist nicht ersichtlich, ob Baptiste Senior seinen Sohn für unschuldig hält. In jedem Fall spielt Baptiste seine Stellung als erfolgreicher Geschäftsmann aus, um den Ermittlern so viel Steine wie möglich in den Weg zu legen.

Die Story entwickelt sich recht spannend und vor allem sehr rätselhaft. Viele Fragen ergeben sich im Verlauf des Krimis, die schlussendlich beantwortet werden und die Autorin versteht es gut, einem auf falsche Fährten zu locken. So entwickelt sich der Krimi recht komplex und wird durchweg packend erzählt.

Allerdings benötigen die handelnden Personen eine Zeitlang, bis sie sich entfalten, erst so nach und nach erhält man einen Bezug zu ihnen, doch dann überzeugen Waechter und sein Team, Judith Herold, Baptiste Sen. und vor allem Oliver mit Ecken und Kanten und einem vielschichtigen Charakter. Und gerade die Beteiligten und somit potentiell Verdächtigen des Mordfalls bleiben in ihrem Verhalten schwer durchschaubar, was die Suche nach dem Mörder entsprechend erschwert.


Fazit:  Die Story braucht etwas, bis sie einen in ihren Bann zieht, aber dann hält man ein komplexes wie spannendes Krimidebüt in Händen.


Die Autorin:
Nicole Neubauer ist 1972 in Ingolstadt geboren und studierte englische Literaturwissenschaft und Jura in München und London. Nach zehn Jahren in einer Wirtschaftskanzlei arbeitet sie freiberuflich als Autorin, Rechtsanwältin und Lektorin. Sie ist Mitglied der »Mörderischen Schwestern e.V.« und der »Autorinnenvereinigung e.V.«. Ihr Kurzkrimi Backstage errang im Jahre 2011 den zweiten Platz im »Broilerbar«-Kurz- geschichtenwettbewerb. Mit dem Romanmanuskript Kellerkind gewann sie einen Förderplatz im Mentoringprogramm der »Mörderischen Schwestern e.V.«. Nicole Neubauer lebt mit ihrer Familie im Herzen Schwabings. 

1 Kommentar:

  1. Huhu, ich habe auch schon überlegt, das Buch zu leen, da ich den Titel richtig klasse finde. :) Deine Rezension ist wirklich gut geworden.
    Liebste Grüße, Krissy
    http://tausendbuecher.blogspot.de/

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