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Dienstag, 13. Januar 2015

{Rezension} Glückliche Menschen küssen auch im Regen von Agnés Martin-Lugand

Cover & Verlag: Blanvalet
Übersetzerin: Doris Heinemann
Broschierte Ausgabe: 208 Seiten
Genre: Frauenroman
ISBN: 978-3-7645-0528-8
Erscheinungsdatum: 12. Januar 2015
Preis: 14,99 €




Trauerbewältigung mit Hindernissen

Vor einem Jahr verlor Diana ihren Ehemann Colin und ihre Tochter Clara bei einem Verkehrsunfall. Seitdem verbarrikadiert sich Diane in ihrer Wohnung und kann nur ihren besten Freund Felix um sich ertragen. Dieser betreibt mittlerweile ziemlich glücklos ihr gemeinsames Literaturcafé. Als Felix sie immer mehr unter Druck setzt, endlich aus ihrem Schneckenhaus herauszukommen, entschließt sich Diana, nach Irland zu ziehen. Ihr Ziel ist das kleine Dorf Mulranny am Meer. Doch kaum angekommen, trifft Diane auf ihren Nachbar und dieser raubt ihr bald den letzten Nerv.



Agnés Martin-Lugand lässt Diane ihre Geschichte selbst erzählen und so erlebt man anfangs eine Frau, die sich komplett aus dem Leben zurückgezogen hat, niemanden an sich heranlässt und um ihre Lieben trauert. Diane ist eine sehr eigennützige, egoistische Frau, der man ihre Trauer kaum abnimmt. Eigentlich nervt Diane durch ihr zickiges Verhalten nur und man bewundert Felix, wie stoisch er sich mit seinem sprudelnden Optimismus die Launen von Diane gefallen lässt. Die Autorin versucht zwar, einem die Trauer von Diane näher zu bringen, aber dafür bleiben die Erzählweise und auch der Sprachstil viel zu oberflächlich.

Als Diane nach Irland zieht, nimmt ihr Charakter langsam ein wenig Konturen an, die Wortgefechte zwischen ihr und ihrem Nachbar Edward regt ab und an mal zum Schmunzeln an, aber so richtig mitreißen tut einem die Geschichte nicht wirklich. Dafür bleibt sie einfach zu vorhersehbar, wirkt weiterhin ziemlich seicht und eigentlich weiß man zur Mitte des Buches schon, wie die Story schlussendlich ausgeht. Man wird auch nicht enttäuscht.

So oberflächlich die Trauerbewältigung von Diane bleibt, so blass bleiben auch die Charaktere. Der Schreibstil verändert sich auch nicht unbedingt zum Besseren, gespannt ist man eigentlich nur auf die nächsten Wortgefechte, die Diane und Edward immer wieder ausfechten. Und die Wendung, welche Edwards Charakter vom ruppigen Unsympath ohne Manieren zum Iren mit harter Schale und weichem Kern macht, kann jetzt nicht wirklich überzeugen und wirkt stellenweise ziemlich unglaubwürdig.


Fazit: Seichte, vorhersehbare Geschichte ohne Tiefgang; durchaus geeignet für kalte Wintertage, um auf der Couch zu entspannen.


Die Autorin:

Agnès Martin-Lugand ist Psychologin und war sechs Jahre im Rahmen eines Kinderschutzprogramms tätig. Seit dem Riesenerfolg von Glückliche Menschen küssen auch im Regen, das demnächst verfilmt wird, widmet sie sich nur noch dem Schreiben. Agnès Martin-Lugand lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Söhnen in der Normandie.


1 Kommentar:

  1. Hallöchen
    und Ohje. Das klingt ja eher nicht so berauschend. Dabei klang es irgendwie so schön und ja ich gebe es zu es sieht auch einfach schön aus.. Schade, dass es nicht so überzeugend ist. Dann werde ich es wohl doch nicht lesen. Danke.

    Liebst, Lotta

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