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Donnerstag, 22. Januar 2015

{Rezension} Defekt - Ein Kay-Scarpetta-Roman von Patricia Cornwell

Cover & Verlag: Goldmann
Übersetzerin: Karin Dufner
Taschenbuchausgabe: 480 Seiten
Genre: Amerikanischer Thriller / Band 14
ISBN: 978-3-442-47742-5
Erscheinungsdatum: 17. März 2014
Preis: 9,99 €




Die Hand Gottes

Ein mysteriöser Anrufer, der sich die Hand Gottes nennt, ruft Ermittler Pete Marino auf den Plan, in den Fall wird auch Dr. Kay Scarpetta mit eingebunden. Diese ermittelt auch in dem Fall des rätselhaften Verschwindens einer Familie. Benton Wesley dagegen bekommt es bei einem geheimen Forschungsprojekt mit einem perfiden Serienmörder zu tun und Lucy muss sich fragen, was ihre Zufallsbekanntschaft Stevie im Schilde führt.

 

Es ereignen sich einige mysteriöse Morde im 14. Kay-Scarpetta-Thriller, wodurch man anfangs überhaupt keine Vorstellung erhält, wie diese unterschiedlichen Fälle, die sich in Florida wie auch in Boston ereignen, im Zusammenhang stehen könnten. Das sie dies jedoch tun, ist offensichtlich und wird einigermaßen schlüssig geklärt.

Doch gerade diese vielen losen Fäden, sprich unterschiedliche Morde bzw. Suche nach verschwundenen Personen verwirren stellenweise etwas und lassen den Thriller überfrachtet wirken. Hier wäre etwas weniger eindeutig wieder einmal mehr gewesen. Letztendlich entwickelt sich der Plot jedoch einigermaßen temporeich und recht spannend. Wenn auch das Ende alles andere als zufriedenstellend ist.

Patricia Cornwell macht es ihren Lesern alles andere als leicht, diese bis zum Ende an das Buch zu binden. Zwar ist die Story stellenweise fesselnd erzählt, doch die Autorin verliert sich oft in unwichtigen technischen und fachlichen Details. Dies wäre jedoch noch nicht einmal das Schlimmste an dem Thriller und wäre verschmerzbar.

Aber die Charakterzeichnungen! Diese sind einfach nur blass und eindimensional und man wird das Gefühl nicht los, dass die Autorin bewusst versucht hat, ihre Protagonisten zu unsympathisch wie nur irgend möglich darzustellen.

Pete Marino agiert wie ein schmollender Fünfjähriger, dem man sein Spielzeug weggenommen hat. Die ganze Welt scheint sich gegen ihn verschworen zu haben, er fühlt sich diskriminiert, jedem gibt er die Schuld an seiner momentanen Lage, und spielt sich ständig als Macho ohne Hirn auf.

Nicht viel besser kommt Kay Scarpetta daher. Gefühlskalt, abweisend, nur auf die Arbeit konzentriert verfolgt sie offene Spuren und obwohl ihr das Verhalten von Marino sehr auf die Nerven geht, sucht sie nicht einmal das klärende Gespräch. Aber auch Benton und Lucy bleiben unscheinbar und sind nicht gerade als Sympathieträger in der Story zu bezeichnen.


Fazit: Recht spannende, aber sehr überfrachtete Story mit unbefriedigendem Ende und Protagonisten, die unsympathischer gar nicht mehr agieren könnten.


Die Autorin:
Patricia Cornwell, 1956 in Miami geboren, arbeitete als Polizeireporterin in der Rechtsmedizin, bevor sie mit ihrem ersten bahnbrechenden Thriller um die Gerichtsmedizinerin Dr. Kay Scarpetta die Bestsellerlisten stürmte. Neben ihrer Tätigkeit als Schriftstellerin war sie dann unter anderem als Leiterin der Abteilung für Angewandte Forensik an der National Forensic Academy der University of Tennessee tätig. Patricia Cornwells hochspannende und bis ins kleinste Detail recherchierte Bücher wurden mit zahlreichen renommierten Preisen ausgezeichnet und erobern nach wie vor regelmäßig die internationalen Bestsellerlisten.

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