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Dienstag, 2. Dezember 2014

{Rezension} Der Fall Moriarty von Anthony Horowitz

Cover & Verlag: Insel
Übersetzer: Lutz-W. Wolff
Gebundene Ausgabe: 341 Seiten
ISBN: 978-3-458-17612-1
Erscheinungsdatum: 28. Oktober 2014
Preis: 19,95 €



Die Reichenbachfälle

Sherlock Holmes und sein Gegenspieler, Professor Moriarty, sollen bei den Reichenbachfällen in der Schweiz in den Tod gestürzt sein. Aus den Vereinigten Staaten reist der Pinkerton-Detektiv Frederick Chase an, um den Tod von Moriarty zu überprüfen und sich auf die Suche nach dem geheimnisvollen Amerikaner Clarence Devereux zu begeben. Chase vermutet, dass der skrupellose Kriminelle nun in die Fußstapfen von Moriarty treten wird, um sein Londoner Verbrecher-Syndikat weiter auszubauen. In den Staaten hat Devereux bereits eine blutige Spur von Gewalt und Tod hinterlassen. Kaum in dem beschaulichen schweizerischen Bergdorf angekommen, trifft Chase auf den Scotland Yard-Beamten Athelney Jones, der ebenfalls den Tod von Moriarty untersucht. Zusammen verfolgen die beiden Ermittler fortan die Spuren von Devereaux, um diesen zu Fall zu bringen.

 
Aus der Perspektive des Pinkerton-Detektivs Frederick Chase erzählt Anthony Horowitz seinen neuesten Sherlock-Holmes-Kriminalroman, in dem der berühmte Detektiv und Dr. Watson nur am Rande Erwähnung finden, dennoch immer präsent sind. Athelney Jones erinnert einen mit seiner Kombinations- und Beobachtungsgabe während des gesamten Romans sehr stark an Sherlock Holmes, zudem dreht sich die Geschichte indirekt auch um den großen Detektiv.

Ihre Ermittlungen führen Chase und Jones schon sehr bald wieder zurück nach London und obwohl von Chase vorgewarnt, ist Jones mehr als überrascht, mit welchen brutalen Methoden Clarence Devereaux ans Werk geht. Ihre Jagd führt sie in die düsteren Katakomben des Smithfield Meat Market, in die amerikanische Botschaft, zu den Londoner Docks und in ein geheimnisvolles Haus. Doch ihre Suche scheint sie Devereaux kaum näher zu bringen, zumal nur ganz wenige Menschen überhaupt den Verbrecher jemals zu Gesicht bekommen haben.

Geschickt legt Anthony Horowitz wieder einige verwirrende Spuren aus und lässt seine Leser selten sofort an den Erkenntnissen von Jones teilhaben. Für weitere Verwirrung sorgen die äußerst ausgefeilten Charaktere, bei denen einige nur auf den ersten Blick das zu sein scheinen, was sie vorgeben zu sein.

Intelligent und äußerst komplex hat Anthony Horowitz die Geschichte angelegt und erzählt diese auf eher ruhige, unspektakuläre Art und Weise. Das heißt aber nicht, dass wenig in dem Kriminalroman geschieht oder dieser langatmig ist. Ganz im Gegenteil, auch gemordet wird reichlich und Chase und Jones müssen mehr als einmal um ihr Leben fürchten. Der Autor schildert die Jagd auf Devereaux sehr zügig, rätselhaft, extrem fesselnd und ganz im Stile der klassischen englischen Kriminalromane. Und neben der atmosphärischen Dichte, die einen problemlos in das England des 19. Jahrhunderts entführt, gelingt es Anthony Horowitz zudem auf faszinierende Weise, seine Leser bis zum Schluss hin – wieder einmal - absolut zu überraschen.


Fazit: Ein wunderbar durchdachter, vielschichtiger und sehr wendungsreicher Sherlock-Holmes-Roman, der einen in das England des 19. Jahrhunderts entführt.


Der Autor:

Anthony Horowitz, geboren 1956 in Stanmore, lebt mit seiner Familie in London. Er ist einer der erfolgreichsten Autoren der englischsprachigen Welt, in Deutschland ist er vor allem durch seine Jugendbuchreihe um Alex Rider bekannt. Neben zahlreichen Büchern hat Anthony Horowitz Theaterstücke und Drehbücher zu verschiedenen Filmen und Fernsehserien (unter anderem Inspektor Barnaby) verfasst. 2003 wurde Anthony Horowitz der renommierte Red House Children‘s Book Award verliehen.


2 Kommentare:

  1. Auf das Buch habe ich mich bei Lovelybooks beworben aber leider nicht gewonnen :/ Trotzdem ist es auf meiner WuLi gelandet ;D

    Liebe Grüße
    Naddlpaddl
    von
    www.schlunzenbuecher.blogspot.de

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    1. Dann wünsche ich Dir viel Spaß damit, wenn Du es dann liest. Ist echt klasse
      LG Isabel

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