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Freitag, 21. November 2014

{Rezension} Totenmond von Sven Koch

Cover & Verlag: Knaur TB
Taschenbuchausgabe: 400 Seiten
Genre: Deutscher Krimi / Band 3
ISBN: 978-3-426-50856-5
Erscheinungsdatum: 01. November 2013
Preis: 8,99 €



Die Jägerin

In dem beschaulichen Lemfeld wütet ein Serienmörder. Die Polizeipsychologin Alexandra von Stietencron ermittelt mit ihren Kollegen, währenddessen scheint der Mörder Alex als seine Jägerin auserkoren zu haben. Kurz vor jedem Mord erhält Alex ein Schreiben von ihm mit Auszügen aus einem Liedtext. Das Team ermittelt auf Hochtouren, doch der Täter ist den Ermittlern ständig einen Schritt voraus. Und plötzlich sieht sich Alex vor eine schreckliche Wahl gestellt.

 

Durch die zwei vorherigen Fälle genießt Alex einen gewissen Bekanntheitsgrad in Lemfeld und so ist es nicht verwunderlich, dass sie immer wieder krude Bekennerschreiben oder Mitteilungen erhält. Deswegen schenkt Alex auch dem neuesten Brief keine große Aufmerksamkeit bis der nächste Brief des Mörders plötzlich in ihrem Briefkasten landet und Alex die Zusammenhänge zwischen den Songtexten und den Tatorten feststellt.

Sven Kochs neuester Krimi kann man fast schon als Thriller bezeichnen ob dem Spannungspotential und auch der Vorgehensweise des Mörders. Dieser tötet seine Opfer auf äußerst brutale Art und merkwürdigerweise finden sich am Tatort Spuren von Leopardenfell, zudem geschehen alle Morde zu Vollmond.

Aber Alex hat es nicht nur mit einem völlig empathielosen Mörder zu tun, mit dem Arbeitsbeginn ihrer neuen Vorgesetzten muss sich die Psychologin auch noch mit beruflichen Problemen herumschlagen. Dafür läuft wider Erwarten ihr Privatleben äußerst harmonisch, hat Alex doch den Musiker und Web-Designer Jan kennengelernt.

Neben den Ermittlungen und dem Privatleben von Alex wechselt Sven Koch immer wieder mit kurzen Szenen zum Mörder und hier lernt man einen Menschen kennen, der seine Opfer als Beute sieht, sie kaltblütig und völlig emotionslos auf grausamste Weise foltert, nachdem er sich ihrer habhaft geworden ist.

Die Story entwickelt sich recht wendungsreich und zum Ende hin auch sehr überraschend. Zwar lernt man den Täter durch kleinere Sequenzen im Verlauf des Krimis kennen, hat allerdings keine Anhaltspunkte bezüglich seiner Identität. Hier legt der Autor einige interessante Spuren aus, die einen als Leser verwirren und auf mögliche falsche Fährten locken, denn die eine oder andere Handlung des Mörders könnte durchaus zu Personen passen, denen Alex im Lauf ihrer akribischen Ermittlungen begegnet.

Spannungsfördernd ist zudem nicht nur die eher düstere, beklemmende Stimmung der Story, die kurz vor Weihnachten in einem eiskalten, von Schneefall geplagten Lemfeld spielt, sondern auch die Andeutungen, welche Sven Koch in Bezug auf die Motivation des Täters peu á peu preisgibt. Der Mörder hat Alex längst auserkoren, ihn entweder zu stellen oder aber selbst das nächste Opfer zu werden. Gleichzeitig fühlt er sich gegenüber der Polizei haushoch überlegen, mordet mit einer Präzision, die einfach nur erschreckend ist und stiftet durch rätselhafte Zeichen und den Spuren von Leopardenfell zudem für reichlich Verwirrung und dies nicht nur bei den ermittelnden Beamten.


Fazit: Auch der dritte Fall von Alexandra von Stietencron ist wieder hochspannend und abwechslungsreich erzählt.


Der Autor:
Sven Koch, geboren 1969, arbeitet als Redakteur bei einer Tageszeitung. Auch als Fotograf und Rockmusiker hat er sich einen Namen gemacht. Sven Koch lebt mit seiner Familie in Detmold.

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