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Dienstag, 15. Juli 2014

{Rezension} Blutopfer von Britt Reißmann

Cover & Verlag: Diana
Taschenbuchausgabe: 400 Seiten
Genre: Deutscher Krimi
ISBN: 978-3-453-35772-3
Erscheinungsdatum: 14. Juli 2014
Preis: 8,99 €




Eine Mutprobe mit Folgen

Bei einer Mutprobe entdeckt eine Clique Jugendlicher bei Stuttgart eine Leiche. Die Ärztin Ewa Salgam wurde auf grausame Weise ermordet. Hauptkommissarin Verena Sander leitet die Ermittlungen. Fatal daran, ihre 14-järhrige Tochter Mona war diejenige, die bei der gefährlichen Mutprobe in dem Waldstück die Leiche fand. Die Ermittlungen führen Verena und ihr Team schnell in das Umfeld der Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas, aber auch in die Sado-Maso-Szene führt Verena und Kollege Roman Katz der Fall. 

 

Verena Sander fühlt sich hin- und hergerissen. Zum einen will sie so schnell wie möglich den Fall um den Mord an der Ärztin lösen, zum anderen weiß sie genau, dass Tochter Mona ihre Mutter gerade jetzt am meisten braucht. Die Jugendliche leidet nach der Entdeckung der Leiche unter einer posttraumatischen Belastungsstörung. Zudem ist Verena absolut nicht mit der Clique ihrer Tochter einverstanden, da gerade Christoph und Marco einen äußerst schlechten Einfluss auf Mona haben. Und dann entdeckt plötzlich auch noch Verenas Ex-Mann Fabio, dass Mona bei dem beruflichen Stress seiner Ex-Frau viel zu kurz kommt. Reichen die privaten Probleme nicht schon aus, gestaltet sich der Mordfall auch noch ziemlich kompliziert.

Zwar hat Verena schnell einen Verdächtigen ausgemacht, der durchaus ein Motiv hätte, was im Glauben der Zeugen Jehovas begründet liegt, doch der zuständige Staatsanwalt lässt sich nicht überzeugen und verweigert Verena hier jegliche Unterstützung.

Britt Reißmann arbeitet bei der Stuttgarter Mordkommission, wodurch die Ermittlungen sehr authentisch und auch interessant von der Autorin vermittelt werden. Dem hinzukommt, dass es Britt Reißmann sehr gut versteht, den Mordfall recht verzwickt zu erzählen. Im Verlauf der Ermittlungen präsentiert die Autorin einige Verdächtige, legt manch eine falsche Spur und die gelegentlichen Einschübe von Briefen, welche ein Erwachsener an seine Mutter schreibt, sorgt auch nicht gerade dazu, sich auf einen Verdächtigen festzulegen.

Die Ermittlungen im Mordfall und das Privatleben von Verena Sander halten sich in etwa die Waage, was den großen Vorteil hat, dass man die Protagonistin sehr gut kennenlernt. Die Kommissarin steht während der Ermittlungen eigentlich ständig unter Strom, das schlechte Gewissen ihrer Tochter gegenüber belastet sie sehr. Und gerade dies führt dazu, dass Verena bei den Ermittlungen öfter einmal über das Ziel hinausschießt, Fehler macht und ihren Emotionen zu oft freien Lauf lässt.


Fazit: Spannender Krimi, der mit einer komplexen, unvorhersehbaren Story und einer sympathischen Protagonistin überzeugt.


Die Autorin:

Britt Reißmann war Intarsienschneiderin und Sängerin. Seit 1999 arbeitet sie bei der Mordkommission Stuttgart und schreibt Krimis, die ganz besonders realitätsnah sind. Für ihren Roman „Der Traum vom Tod“ wurde sie mit dem DeLiA-Literaturpreis ausgezeichnet. "Blutopfer" ist ihr erster Krimi im Diana Verlag. Britt Reißmann lebt mit ihrer Familie in Stuttgart.


1 Kommentar:

  1. Danke für die schöne Rezension, liebe Isabell. Habe mir "Blutopfer" bestellt, denn der Krimi fällt in mein Beuteschema. :)

    LG
    Sabine

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