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Freitag, 11. April 2014

{Rezension} Fischerkönig von Wildis Streng

Cover & Verlag: Gmeiner
Taschenbuchausgabe: 311 Seiten
Genre: Deutscher Krimi / 3. Band
ISBN: 978-3-8392-1542-5
Erscheinungsdatum: 03. Februar 2014
Preis: 11,99 €




Ein neuer Fall für Luft & Wüst

Beim jährlichen Fischerfest soll der neue Fischerkönig gekrönt werden, doch dies fällt dieses Mal aus. Denn der alte Fischerkönig erscheint zwecks Übergabe der Königskette nicht im Vereinsheim am Asbacher Weiher und wird am selben Abend noch erdrosselt aufgefunden. Praktisch, dass die Kommissare Lisa Luft und Heiko Wüst sich gerade auf dem Fest befinden und so gleich ihre Kollegen verständigen können. Allerdings gestalten sich die Ermittlungen im Mordfall Walter Siegler mehr als schwierig, da der Versicherungsvertreter und Ortsvorsteher nicht gerade beliebt war im Dorf.



Es ist ein wunderschöner, fröhlicher Sommerabend im August 2014, den Lisa und Heiko zusammen mit Heikos Eltern beim Sommerfest des Angelvereins verbringen. Doch die Idylle wird schnell gestört als ein völlig verstörtes Kind angerannt kommt und vom Fund einer Leiche berichtet. Sofort beginnt das hohenlohisch-westfälische Ermittlerteam mit Zeugenbefragungen und dabei stellen die Kommissare schnell fest, dass Walter Siegler einige Feinde hatte. Selbst seine Ehefrau Irina gerät unter Verdacht. Da der wohlhabende Siegler die bedeutend jüngere Russin über eine Agentur kennengelernt hat, kursiert im Dorf sofort das Gerücht, dass Irina einen russischen Auftragsmörder engagiert hätte. Somit verlaufen die Ermittlungen in die unterschiedlichsten Richtungen.  

Neben den Ermittlungen kommt auch das Privatleben des Paares nicht zu kurz wie auch die Informationen rund um das Hohenloher Land. Somit bietet der Krimi eine gute Mischung von beruflichen Ermittlungen und privaten Vergnügungen von Lisa und Heiko, gespickt mit einem ordentlichen Schuss Lokalkolorit und nicht wenigen Dialogen im besten Hohenloher Dialekt.

Der Krimi wirkt gut durchdacht und wird von Wildis Streng recht komplex und jederzeit äußerst unterhaltsam erzählt. Durch die Fülle von Verdächtigen ist Rätselraten von Anfang an gegeben, zumal es die Autorin auch gut versteht, immer mal wieder falsche Spuren auszulegen, sodass man seinen Verdacht in Bezug auf Mörder und Motiv öfter einmal revidiert. Allerdings bleibt bei diesem kurzweiligen Lokalkrimi aus dem Hohenloher Land etwas die Spannung auf der Strecke, was jedoch bei der interessanten Geschichte kaum stört. Gewohnt detailreich sind auch wieder die Charaktere bis in die kleinste Nebenrolle beschrieben, dürfen Ecken und Kanten haben und kommen mit angenehm wenig Klischees aus.


Fazit: Auch der 3. Band ist wieder mit viel Lokalkolorit und einer unterhaltsamen Story versehen, wobei die Spannung gern etwas mehr hätte sein dürfen


Die Autorin:
Wildis Streng, geboren 1978 in Crailsheim, hat in Karlsruhe Germanistik und Kunst studiert. Die überzeugte Hohenloherin wohnt seit 2012 wieder in Crailsheim und unterrichtet am Privatgymnasium „Schloss-Schule“ in Kirchberg an der Jagst. Sie fühlt sich in ihrer Heimat tief verwurzelt und liebt den Dialekt sowie die etwas verschrobene Mentalität. Mit „Ohrenzeugen“ gab sie 2011 ihr Romandebüt im Gmeiner-Verlag. Neben Krimis verfasst Wildis Streng Kurzgeschichten; eine Auswahl wurde 2012 im Baier-Verlag veröffentlicht. Außerdem ist sie als Malerin und Fotografin tätig.

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