Übersetzerin: Wibke Kuhn
Paperback-Ausgabe: 416 Seiten
Genre: Roman Schweden
ISBN: 978-3-570-58501-6
Erscheinungsdatum: 29. August 2011
Preis: 14,99 €
Die neun Leben des Allan Karlsson
An seinem 100. Geburtstag beschließt Allan Karlsson, dass er auf eine Geburtstagsfeier
keine Lust hat und steigt kurzentschlossen aus dem Fenster des Altenheims.
Idealerweise liegt sein Zimmer auch noch im Erdgeschoss, sodass es ja geradezu zum
Abhauen einlädt. Sein Weg führt ihn über die Friedhofsmauer zum nächsten
Busbahnhof, dort kauft sich der abenteuerlustige Rentner kurzentschlossen eine
Busfahrkarte. Mit dem Kauf und dem unerlaubten Entwenden eines Koffers beginnt
für ihn ein Abenteuer, welches sich Allan wohl doch ein wenig anders
vorgestellt hatte. Denn kaum dem Altenheim entflohen, sucht Allan schon die schwedische
Polizei per Haftbefehl.
Aber so richtig stört Allan dies auch nicht. Zum einen wird man mit 100
Jahren ja schon etwas ruhiger und sieht alles ein wenig lockerer, Allan
zumindest. Und zum anderen hat der Hundertjährige in seinem Leben schon so
viele verrückte wie gefährliche Abenteuer erlebt, dass ihn die Sache mit der
schwedischen Polizei völlig kalt lässt.
„Schuld“ an Allans abenteuerlicher Vergangenheit sind seine Kenntnisse über
Sprengstoff. Mal durch Zufall, mal bewusst herbeigeführt, nimmt er zuweilen
sogar Einfluss am politischen Weltgeschehen und trifft dabei auf einige Staatsmänner
des 20. Jahrhunderts. Im Jahr 1905 geboren, erlebt Allan gerade den 2.
Weltkrieg bewusst mit und seine Sprengstoff-Kenntnisse führen auch dazu, dass
er in Los Alamos Vizepräsident Truman mithilfe von reichlich Tequila unter den
Tisch trinkt.
Jonas Jonassson erzählt in seinem Debütroman eine absolut skurrile wie
fantasiereiche Geschichte über das Leben eines Hundertjährigen. In Rückblicken
erfährt man nach und nach, welche verrückten Abenteuer Allan Karlsson im
Verlauf seines Lebens alle überlebt hat, welche bekannten Personen er
kennenlernte und in welche Länder ihn das Schicksal führte. Und in einem
weiteren Handlungsstrang ist man aber auch an den aktuellen, nicht minder
skurrilen, ereignisreichen Erlebnissen dabei, die Allan nun als Hundertjähriger
erfährt. Da geht es unter anderem um einen geklauten Koffer voller Geld, einige
ziemlich dämliche Ganoven und ein Elefant spielt auch eine feine, wenn auch
ziemlich makabre Rolle in der Geschichte.
Voller Wortwitz erzählt Jonas Jonasson locker-leicht die Geschichte von
Allan Karlsson. Klar, manchmal wird es schon ein wenig morbid, gerade wenn man
an die Szene mit dem Elefanten oder an diese im Kühlhaus denkt, aber irgendwie
passt dies auch in diese kuriose, humorvolle Geschichte und zu Allans
Lebenseinstellung.
Und diese ist von jeher mehr als lässig. Über seine Zukunft macht sich
Allan sein ganzes Leben lang keine Gedanken, Geld interessiert ihn nicht, Hauptsache
er hat ein Dach über den Kopf, etwas zu essen und ab und an ein Gläschen
Schnaps. Und gerade diese unbekümmerte Art sorgt dafür, dass der sympathische,
schelmenhafte Allan in die aberwitzigsten Situationen gerät. Mit der Ehrlichkeit
nimmt er es manchmal auch nicht so ganz genau, biegt sich ab und an mal seine
Vergangenheit ein wenig zurecht, aber zumeist überzeugt er gerade durch seine
offene, unbedarfte, schlitzohrige Art, ungeachtet dessen, dass diese ihn auch schon
mal in äußerst prekäre Situationen führen kann.
Fazit: Ein fantasiereicher, skurriler wie humorvoller Roman über einen
Hundertjährigen, der keine Lust auf seine Geburtstagsfeier hatte.
Der Autor:
Jonas Jonasson, geb. 1961 im schwedischen Växjö, arbeitete nach seinem Studium in Göteborg als Journalist unter anderem für die Zeitungen „Smålandsposten“ und „Expressen“. Später gründete er eine eigene Medien-Consulting-Firma. Doch nach 20 Jahren in der Medienwelt verkaufte er alles und schrieb den Roman, über den er schon jahrelang nachgedacht hatte: „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“. Das Buch trat in Schweden eine regelrechte Allan-Karlsson-Manie los und ist inzwischen zu einem weltweiten Bestseller geworden. Der Roman wird derzeit verfilmt und wird im Frühjahr 2014 in die deutschen Kinos kommen. Im November 2013 erschien Jonassons zweiter Roman "Die Analphabetin, die rechnen konnte" in Deutschland und wurde sofort zum Nr.-1-Bestseller.
Hach, das möchte ich auch unbedingt noch lesen - jetzt noch viel mehr! ;)
AntwortenLöschenLG Cat
ich kann es Dir nur empfehlen, Cat, es ist echt witzig.
LöschenLG Isabel
Oh von dem Buch habe ich schon sehr viel gehört! Allein in meiner Familie gibt es schon etliche Leute, die es mir ans Herz legen. Klingt aber auch wirklich interessant und gut, wenn wir jetzt mal ehrlich sind ;) Und humorvolle Romane gehen immer!
AntwortenLöschenLiebe Grüße und ich freu mich auf einen Gegenbesuch!
Laura
http://buechernixe.blogspot.de
Ich kann es Dir wirklich nur empfehlen und witzig ist es in jedem Fall.
LöschenLG Isabel
Das Buch habe ich damals im Urlaub nahezu verschlungen - und jetzt gerade Jonassons zweiten Roman gelesen und fand auch ihn herrlich skurril und abgedreht. Vielleicht magst du den auch mal lesen - jetzt bist du gerade in dem Stil drin…? Hier auch der Link zu meiner Rezension, wenn du vorbeischauen magst..
AntwortenLöschenhttp://lesen-und-mehr.blogspot.de/2013/12/rezension-die-analphabetin-die-rechnen.html
LG Olivia
Hallo Olivia,
Löschenja, den muss ich natürlich jetzt auch unbedingt lesen und er ist auch schon ganz weit oben auf meiner Wunschliste gelandet.
LG Isabel
Dann bin ich doch sehr gespannt, wie du dieses Buch empfindest! Viel Spaß beim Lesen!!! Und grüß alle verrückten Charaktere von mir ;-)
LöschenDas Buch hört sich wirklich interessant an :))
AntwortenLöschenManchmal hab ich richtig Lust auf so ein lockeres, lustiges etwas seltsames Buch. ^-^
Tolle Rezension!
Ich habe dieses Buch einfach nur geliebt, es wurde übrigens in der Schweiz geschrieben :-D
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