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Donnerstag, 12. September 2013

{Rezension} Todeszeichen von Saskia Berwein

Cover & Verlag: Egmont Lyx
Taschenbuchausgabe: 352 Seiten
Genre: Deutscher Thriller
ISBN: 978-3-8025-8981-2
Erscheinungsdatum: 12. September 2013
Preis: 9,99 €

Der Künstler

Seit Monaten treibt „der Künstler“ in einer Kleinstadt nahe Hanau sein Unwesen. Schon fünf Frauen sind ihm auf grausame Art zum Opfer gefallen, als in einer Grube im Wald sein nächstes Opfer gefunden wird. Auch ihr wurde eine „Gemälde“ in den Rücken geritzt, auch sie wurde brutal misshandelt, bevor sie getötet wurde. Doch im Gegensatz zu allen anderen Opfern, wurde die Leiche gut versteckt. Ist dieses Opfer etwas Besonderes für den Künstler gewesen? Oberkommissarin Jennifer Leitner und Staatsanwalt Oliver Grohmann ermitteln, doch der Künstler agiert äußerst clever. Es lassen sich keine Spuren, nicht die kleinsten Hinweise finden.



Kommissarin Leitner lebt erst seit einigen Monaten in Lemanshain, eine bisher recht verschlafene Kleinstadt im Spessart, in der außer einigen Körperverletzungen und Schlägereien nicht viel passiert. Bis der Künstler anfängt, sein Unwesen zu treiben. Jennifer findet kaum noch Ruhe, ihre Gedanken sind nur noch auf den Serienmörder gerichtet, worunter auch ihre Beziehung zu Freund Kay leidet. Und dann wird auch noch ihr Kollege krank und ein neuer Staatsanwalt tritt sein Amt an. Doch Oliver Grohmann ist kein Büromensch, sondern unterstützt Jennifer aktiv bei ihren Ermittlungen. Doch diese gestalten sich äußerst zäh, der noch so kleinsten Spur wird nachgegangen, doch alles führt in eine Sackgasse. Selbst als den Ermittlern klar wird, dass das neueste Opfer ganz offensichtlich eine besondere Bedeutung für den Künstler hatte, ergeben sich keine neuen Spuren. Doch selbst der cleverste Mörder begeht irgendwann einen Fehler.

Saskia Berwein steigt nach einem sehr eindringlichen Prolog mit dem Fund der sechsten Frauenleiche in ihren Thriller ein und somit ist schon einmal von Beginn an Spannung angesagt. Diese hält sich auch durchweg über die gesamte Story, flacht entsprechend den stagnierenden Ermittlungen etwas ab und nimmt im letzten Drittel dann wieder rapide zu. Aber auch, wenn die Spannung zwischenzeitlich abflacht, bleibt der Thriller durchweg unterhaltsam und fesselnd erzählt.

Hauptsächlich verfolgt man die akribische Ermittlungsarbeit von Jennifer und Grohmann, nach einer gewissen Zeit fügt die Autorin jedoch noch einen weiteren Handlungsstrang hinzu. Als die Identität des sechsten Opfers bekannt ist, rückt deren Tochter in den Fokus der Ermittlungen und bald schon lernt man Charlotte Seydel näher kennen. Es ist anfangs überhaupt nicht ersichtlich, warum Saskia Berwein der jungen Studentin so viel Raum in ihrem Thriller einräumt, doch je weiter die Story voranschreitet, umso verständlicher wird die Rolle, welche die Autorin der jungen Frau zugedacht hat.

Die Auflösung kommt plötzlich, völlig überraschend, ist aber begründet durch akribische Ermittlungsarbeit und somit logisch nachvollziehbar. Als der Täter bekannt ist, zieht die Geschichte ordentlich an und wird zum Schluss hin auch hochspannend. Wobei mir das Finale dann aber doch ein wenig unrealistisch dargestellt war, man dies aber durchaus verstehen kann.

Jennifer Leitner und Oliver Grohmann sind ein etwas ungewöhnliches Gespann. Die Kommissarin ist regelrecht besessen von dem Fall, ein Privatleben existiert für die toughe, sympathische Mittdreißigerin nicht, sie verfolgt die geringen Spuren mit viel Enthusiasmus und geht dabei auch gern etwas unkonventionelle Wege. Ihr zur Seite hat Saskia Berwein den etwa gleichaltrigen Staatsanwalt Oliver Grohmann gestellt, der eigentlich besser Ermittler geworden wäre, denn Schreibtischarbeit ist nicht so sein Ding. Lieber ist Grohmann mit vor Ort als sich hinter einem Aktenberg zu verschanzen. Nach anfänglichen Reibereien ergänzen sich die Beiden prima und der Staatsanwalt kommentiert Jennifers ungestüme, oft ruppige Art meist nur mit einem verschmitzten Lächeln oder übergeht sie geflissentlich.

Fazit: Ein gelungenes Debüt, das mit einer interessanten wie zumeist auch spannenden Story und einem sympathisch agierenden Ermittlerpaar aufwarten kann.


Die Autorin:
Saskia Berwein wurde 1981 in der Nähe von Frankfurt a.M. geboren. Sie absolvierte eine Ausbildung zur Justizfachangestellten, die den Ermittlungen von Leitner und Grohmann genau das richtige Maß an Authentizität verleiht. Ihre Liebe zum Lesen führte zur Entstehung ihres ersten eigenen Romans. Saskia Berwein wohnt mit ihrem Lebensgefährten in Mühlheim am Main.

3 Kommentare:

  1. Dieser Thriller passt in mein Beuteschema und kommt gleich auf meine (immer länger werdende) Wunschliste. Vielen Dank für die Vorstellung.

    LG
    Sabine

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    1. gerne geschehen, Sabine ;) Das mit der immer länger werdende Wunschliste kenn ich nur zu gut
      LG Isabel

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  2. Hallo!

    Schöne Rezension. Das Buch habe ich auch als letztes gelesen, aber im Gegensatz zu dir konnte ich nur 3 1/2 Punkte verteilen :)

    Ich würde mich freuen, wenn du mal bei mir vorbeischaust :)
    Good books never end.

    Alles Liebe,
    Jule ♥

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