Startseite

Mittwoch, 25. September 2013

{Rezension} Madonnenkinder von Michael Kibler


Cover & Verlag: Societäts 
Taschenbuchausgabe: 192 Seiten
Genre: Deutscher Krimi / Darmstadt
ISBN: 978-3-942921-32-9
Erscheinungsdatum: 2011
Preis: 12,80 €

 


 

Mord beim Heinerfest

 

Hauptkommissarin Margot Hesgarth freut sich schon auf den Besuch des diesjährigen Heinerfestes. Doch es kommt anders als gedacht. Nicht nur, dass ihr Ex-Freund plötzlich vor der Tür steht, kurz nach Mitternacht wird Margot auch noch zu einem Tatort gerufen. Nicht weit vom Heinerfest wurde die Leiche des angesehenen Darmstädter Unternehmers Ernst Dengler gefunden. Erschlagen mit einer Bierflasche. Zusammen mit ihrem Kollegen Steffen Horndeich ermittelt Margot zunächst in alle Richtungen. Ein Mordmotiv wäre durchaus im Umfeld des Toten zu finden, doch es führen auch einige Spuren zu den Madonnenkindern, jenen jungen Menschen, die in den Jahren 1947 bis 1957 aus dem zerbombten Darmstadt zur Erholung nach Davos reisen durften. Margots Vater Sebastian war solch ein Madonnenkind und auch Ernst Dengler war 1951 in Davos. 




 

Michael Kibler stellt seinen Lesern gleich zu Anfang seine Protagonistin Margot Hesgarth vor und man lernt eine Hauptkommissarin kennen, die nach dem Tod ihres Mannes ihren Sohn Ben allein großzog. Dieser ist mittlerweile 22 Jahre und mehr auf Wunsch seiner Mutter studiert Ben BWL. Mit ihrem Vater Sebastian verbindet Margot ein herzliches Verhältnis und ihre Beziehung zu Rainer, den sie schon seit Abiturzeiten kennt, gestaltet sich mehr als schwierig. Zu ihrem Kollegen Steffen Horndeich verbindet sie ein freundschaftliches Verhältnis und Steffen weiß mittlerweile genau, wie er mit den gelegentlichen Launen seiner Vorgesetzten umzugehen hat.

 

Aber Michael Kibler legt nicht nur Wert auf das Privatleben seiner Protagonistin, auch Darmstadt selbst und somit auch das Heinerfest spielen eine große Rolle in seinem ersten Krimi. Mit reichlichen Informationen rund um Darmstadt und den Darmstädtern liebstes Fest samt einigen Dialogen im besten Hessisch, ist der Krimi zudem noch mit ordentlichem Lokalkolorit versehen. Hierbei kommt aber die Krimihandlung nie zu kurz und steht zumeist im Fokus der Geschichte.

 

In einem einnehmenden, unterhaltsamen und oft auch flapsigen Schreibstil erzählt Michael Kibler den ersten Fall von Hesgarth und Horndeich und dieser entwickelt sich durchaus sehr vielschichtig. Anfangs scheint schnell ein Verdächtiger gefunden, ein Mordmotiv hätte dieser, doch leider auch ein Alibi. Doch dies sollen nicht der letzte Verdächtige und auch nicht das letzte Mordopfer in dem Krimi bleiben. Und immer wieder führen auch Spuren zu den Madonnenkindern. Auch hierzu erfährt man viel Wissenswertes, welches der Autor aber jederzeit kurzweilig und informativ mit einbringt.

 

Auch die Spannung kommt nicht zu kurz, wobei man nun jetzt nicht von einem hochspannenden Krimi sprechen kann, aber Michael Kibler versteht es gut, durch unvorhersehbare Wendungen die Neugier in Bezug auf Motiv und Mörder sehr hoch zu halten, die Spannung ist hier zumeist eher hintergründig vorhanden. Das letzte Drittel der Geschichte kann man dann aber problemlos als hochspannend und fesselnd beschreiben.

 

Fazit: Mit viel Lokalkolorit und gut herausgearbeiteten Charakteren versehener Auftakt einer Krimireihe, der mit einer vielschichtigen Story aufwarten kann.

 


 

Der Autor (Quelle: Verlagsseite):
Michael Kibler wurde 1963 in Heilbronn geboren. Er studierte in Frankfurt, promovierte und arbeitet seit einigen Jahren als freier Texter und Autor. Er lebt in Darmstadt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen