Taschenbuchausgabe: 368 Seiten
Genre: Krimi Österreich
ISBN: 978-3-85218-933-8
Erscheinungsdatum: 19. April 2013
Preis: 12,95 €
Gasperlmaiers dritter Fall
Mit der Ruhe ist es in Altaussee vorbei, als
Polizeiinspektor Gasperlmaier zu einem Tatort gerufen wird. Ein
Immobilienmakler wird in seinem Haus tot vor der Toilette gefunden. Der Mord
ruft auch wieder Kommissarin Kohlross auf den Plan und zusammen mit
Gasperlmaier ermittelt sie fortan rund um Altaussee. Die Ermittlungen führen
das Duo zu einer etwas dubios agierenden Sekte, aber auch nicht ganz legale
Grundstückdeals treten zutage. Und als es zu einem zweiten Mord kommt, muss
Gasperlmaier feststellen, dass seine Mutter irgendwie in diese Mordfälle
verwickelt ist.
Es ist aber schon ein Graus. Nicht genug, dass der
Gasperlmaier seine Mutter zu einer Beerdigung begleiten muss, zu allem
Überfluss wird ihm dann auch noch der anschließende Leichenschmaus nicht gegönnt
und mit reichlich Alkohol im Blut muss der Gasperlmaier zu einem Tatort eilen.
Und was für ein pikanter dies ist. Wird der Tote doch mit heruntergelassener
Hose vor dem WC kniend gefunden. Aus Schamgefühl begeht der Polizeiinspektor
einen entscheidenden Fehler, den er später schweren Herzens der Frau Doktor
Kohlross beichten muss. Bis es dazu kommt, geschieht allerdings ein weiterer
Mord.
Herbert Dutzler konzentriert sich in seinem dritten
Gasperlmaier-Krimi wieder voll auf seinen Protagonisten und das Leben in
Altaussee. Alte Bekannte tauchen auf, neue Bewohner lernt man kennen, die
selbst Gasperlmaier bisher nicht kannte, sehr zur Verwunderung seines Kollegen
Friedrich Kahlaß. Aber Gasperlmaier ist halt einfach gestrickt. Lokalpolitik
interessiert ihn nicht sonderlich, er ist glücklich mit seiner Christine, auch
wenn die beinahe erwachsenen Kinder doch ein wenig Ärger machen, sowie mit
seinem Job, seinen Vereinen und den regelmäßigen Gasthausbesuchen. Und jetzt
wieder ein Mord in Altaussee! Positiv daran ist nur, dass Gasperlmaier auch
dieses Mal mit Frau Doktor Kohlross zusammenarbeiten darf, auch wenn deren
resolute, forsche Art den etwas tollpatschigen, wortungewandten Polizisten ein
ums andere Mal überfordert.
Die reine Krimihandlung steht mal wieder nicht
unbedingt im Vordergrund, ist aber ständig präsent und beherrscht zumeist auch
Gasperlmaiers Gedankenwelt. Aber nur zu gern lässt sich dieser auch wieder
ablenken und dann gehen diese ganz eigene Wege und Gasperlmaier bekommt des
Öfteren nicht mit, was Frau Doktor gerade erzählt hat. Dies ist zumeist
unterhaltsam, oft gerät Gasperlmaier hierdurch auch in ziemlich prekäre
Situationen, die zum Schmunzeln anregen. Bevor dies jedoch allzu ausschweifend
wird, findet der Autor dann wieder zur eigentlichen Krimihandlung zurück.
Frau Doktor Kohlross ist bei ihren Ermittlungen wieder
kaum zu bremsen, voller Tatendrang engagiert sich die Kommissarin in dem Fall
und der Gasperlmaier hat so seine liebe Not, bei ihrem Tempo mitzukommen. Zudem
sind der Frau Doktor geregelte Mahlzeiten nach wie vor und zum großen Leidwesen
des Gasperlmaiers immer noch fremd und in ihrer forschen, resoluten Art bringt
sie den gemütlichen Polizeiinspektor öfter einmal in Verlegenheit.
Eine hochspannende Story sollte man auch beim dritten
Krimi von Herbert Dutzler nicht erwarten, dafür präsentiert einem der Autor
eine Story mit interessanten Wendungen, das ganze versehen mit viel
Lokalkolorit und Wortwitz. Aber im Hintergrund lauert die Spannung dennoch
immer, da man lange schwer einschätzen kann, wie sich die Story
weiterentwickeln wird und man in Bezug auf Täter und Motiv ebenfalls eine
Zeitlang im Dunkeln tappt.
Fazit: Auch der dritte Band präsentiert sich in bekannter
Manier: humorvolle, interessante Story mit viel Lokalkolorit, versehen mit ein
wenig Spannung und einem Gasperlmaier in Hochform.
Der Autor:
Herbert Dutzler, geboren 1958, aufgewachsen in Schwanenstadt und Bad
Aussee, lebt als Krimiautor, Lehrer und LehrerInnenbildner in
Schwanenstadt. Bisher erschienen bei HAYMONtb die ersten beiden Fälle
des Altausseer Polizisten Gasperlmaier, Letzter Kirtag (2011) und Letzter Gipfel (2012).
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