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Sonntag, 14. Juli 2013

{Rezension} Die Angebetete von Jeffery Deaver

Cover & Verlag: Blanvalet
Übersetzer: Thomas Haufschild
Gebundene Ausgabe: 576 Seiten
Genre: Amerikanischer Thriller
ISBN: 978-3-7645-0470-0
Erscheinungsdatum: 22.April 2013
Preis: 19,99 €




Die unsichtbare Schlange

In wenigen Tagen wird die Country-Sängerin Kayleigh Towne in ihrer Heimatstadt ein Konzert geben, ihre neueste Single „Your Shadow“ ist bereits äußerst erfolgreich. Alles könnte bestens laufen, wenn da nicht ihr glühendster Fan Edwin Sharp wäre. Der Stalker verfolgt Kayleighs Leben penibel, scheint immer genau zu wissen, was sie gerade macht und ist Kayleigh auch in ihre Heimatstadt nachgereist. Dann geschieht ein Mord im Umfeld von Kayleighs Tourcrew und die Kinetikerin Kathryn Dance, die Kayleigh persönlich kennt, ermittelt in dem Fall. Doch Kathryn Dance vom CBI weiß auch, wenn der Mord auf das Konto des Stalkers geht, wird dies nicht der letzte Mord gewesen sein.



Deaver wäre nicht Deaver, wenn er es nicht wieder meisterlich verstehen würde, seine Leser bis zum Schluss an der Nase herumzuführen. Dieses Mal war ich früh schon fest davon überzeugt, Täter und Motiv zu kennen, doch Jefferey Deaver hat mich wieder einmal eines Besseren belehrt und liefert mit „Die Angebetete“ einmal mehr eine Story voller unvorhergesehenen Wendungen mit einer schlüssigen wie auch spannenden Auflösung.

Kathryn Dance trifft dieses Mal auf ihre bisher größte berufliche Herausforderung. Sofort ins Visier der Ermittler gerät der Stalker Edwin Sharp. Dieser hätte ein Motiv und er hat für den Mord kein Alibi. Allerdings beißt sich Dance an Edwin die Zähne aus. Der freundliche, nette Stalker ist fest davon überzeugt, der Freund von Kayleigh zu sein, er ist gewieft und beharrt stur auf seine Unschuld. Anhand seiner Mimik, Gestik und Körperhaltung kann Kathryn absolut nicht einschätzen, ob Edwin ihr nun die Wahrheit erzählt, nämlich, dass er niemals Kayleigh etwas Böses antun könnte oder ob es sich bei ihm um einen durch und durch gerissenen Mörder handelt.

Thema des Thrillers ist dieses Mal ganz klar die Musik, im speziellen hier die Country-Musik. Gewohnt detailliert gibt Jeffery Deaver seinen Lesern einen umfassenden Einblick in diese Welt. Man erlebt die Vorbereitungen der Roadies, ist bei den Proben dabei, erfährt einiges über die harte Konkurrenz in der Musikwelt,  beobachtet Kayleigh bei ihrem Lieder schreiben und bekommt zudem noch einen fundierten Einblick in die Musikszene im Allgemeinen. Somit sollte man schon ein wenig Interesse an Musik haben, sonst könnte man stellenweise die Story als langatmig empfinden.

Jefferey Deaver baut seine Story langsam auf und so dauert es auch etwas, bis Spannung aufkommt, der Weg bis dahin ist aber zumeist kurzweilig und interessant. Und eigentlich steht nur eine Frage im Raum: Liegen die Ermittler mit ihrer Vermutung richtig, dass der Stalker Sharp auch der Mörder ist?  Allerdings wäre dies doch ein wenig zu offensichtlich, auch wenn Edwin schwer einschätzbar ist. Auf der einen Seite der freundliche, bemühte, offene Charakter, der sich scheinbar ehrlich Sorgen um Kayleigh macht, auf der anderen Seite wirkt sein Verhalten aber oft regelrecht gruselig, eiskalt und völlig gefühllos. Oder ist der Mörder jemand ganz anderes, jemand der Kayleigh den Erfolg neidet. Hier kämen auch einige Kandidaten in Frage. Oder aber hat der Täter ganz andere Beweggründe für die Morde?

Fazit: Ein typischer Deaver: wendungsreich, überraschend, spannend und für Musikfans zudem äußerst interessant und fesselnd. 


Der Autor:

Jeffery Deaver gilt als einer der weltweit besten Autoren intelligenter psychologischer Thriller. Wie kaum ein anderer beherrscht der von seinen Fans und den Kritikern gleichermaßen geliebte Jeffery Deaver den schier unerträglichen Nervenkitzel, verführt mit falschen Fährten, überrascht mit blitzschnellen Wendungen und streut dem Leser auf seine unnachahmliche Art Sand in die Augen. Seit dem ersten großen Erfolg als Schriftsteller hat er sich aus seinem Beruf als Rechtsanwalt zurückgezogen und lebt nun abwechselnd in Virginia und Kalifornien. Seine Bücher, die in 25 Sprachen übersetzt werden und in 150 Ländern erscheinen, haben ihm bereits zahlreiche renommierte Auszeichnungen eingebracht. Die kongeniale Verfilmung seines Romans "Die Assistentin" unter dem Titel "Der Knochenjäger" (mit Denzel Washington und Angelina Jolie in den Hauptrollen) war weltweit ein sensationeller Kinoerfolg und hat dem faszinierenden Ermittler- und Liebespaar Lincoln Rhyme und Amelia Sachs eine riesige Fangemeinde erobert.

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