Broschierte Ausgabe: 312 Seiten
Genre: Deutscher Krimi / München
ISBN: 978-3-8392-1386-5
Erscheinungsdatum: 04. Februar 2013
Preis: 11,99 €
Max Raintalers 4. Fall
Ziemlich betrunken torkelt der Münchner Ex-Kommissar Max
Raintaler vom Griechen nach Hause. Unterwegs stolpert er über die Füße einer Toten
und kann gerade noch so die Polizei rufen. Am nächsten Morgen wacht Max mit
einem ordentlichen Kater und einem ziemlichen Filmriss in einer Gefängniszelle
auf. An die letzte Nacht kann er sich nur noch bruchstückhaft erinnern, weiß
aber auch, dass er gar nicht so viel getrunken hat, um so dermaßen betrunken
gewesen zu sein. Und verfolgt ihn nicht in letzter Zeit ständig jemand? Und wer
überhaupt ist die Tote, warum lag sie erstochen in einer Hofeinfahrt? Max
Raintaler nimmt die Ermittlungen auf und ist schon schnell einem Verdächtigen
aus den höchsten Kreisen Münchens auf der Spur.
Es herrscht noch bestes Biergartenwetter in München, was Max
und seine Freunde aufs Beste auszunutzen verstehen. Doch von ein paar Bier und
Obstler einen solchen Vollrausch zu haben, ist selbst für Max als Ur-Münchner
absolut ungewöhnlich. Sein Freund und Ex-Kollege Franzi hat da schnell einen
Verdacht und lässt Max noch in der Nacht des Leichenfunds Blut abnehmen. Und
tatsächlich, Max wurden k.o.-Tropfen verabreicht. Doch warum und vor allem, wer
sollte so etwas tun? Und natürlich nimmt Max den Tod der jungen Frau
persönlich, schließlich ist er eigenfüßig über sie gestolpert und so stürzt
sich der Frühpensionär sofort in den Mordfall. Aber nicht nur die verzwickten
Ermittlungen beschäftigen Max, auch der Streit mit seiner Teilzeitfreundin Moni
geht ihm ordentlich an die Nieren.
Gewohnt witzig, versehen mit einem guten Schuss Münchner
Lokalkolorit erzählt Michael Gerwien den mittlerweile 4. Fall um seinen
Protagonisten Max Raintaler. Mit der Entdeckung der Leiche steigt der Autor in
den Krimi ein und so gestaltet sich dieser gleich interessant, stellenweise
schon spannend und durchweg unterhaltsam. Neben den laufenden Ermittlungen, die
Max und Franzi bald auf die Spur eines zwielichtigen und aalglatten
Immobilienhais führen, kommt natürlich auch Max‘ Privatleben nicht zu kurz,
wobei Frauen und Biergartenbesuche eine große Rolle spielen. Denn wo
lässt sich der Fall besser überdenken als im Biergarten mit einem Maß Bier vor
der Nase.
Allerdings wurde mir dies dann irgendwann ein wenig zu viel
des Guten. Bald schon hatte ich das Gefühl, dass es keinen Tag gab, an dem Max
und seine Kumpels nicht den Tag mit 3-4 oder auch mehr Maß Bier und einigen
Obstlern beenden oder schon mittags damit anfangen. Da fragt man sich schon
irgendwann, wie Max und Franz da überhaupt noch vernünftig ermitteln können.
Auch störte mich irgendwann ein wenig die soziale Komponente, die Michael
Gerwien vermehrt in den Krimi einbaute und die stellenweise schon ein wenig
konstruiert wirkte.
Die Story entwickelt durchaus recht komplex, auch wenn sich
Max und Franzi schnell auf einen Verdächtigen festlegen und alle Indizien auf
diesen hinweisen. Durch den lockeren, teilweise mit Münchner Dialekt
versehenen, stellenweise etwas deftigen und durchweg humoristischen Schreibstil
von Michael Gerwien fühlt man sich während der 312 Seiten gut unterhalten und
hat zudem problemlos die Münchner Metropole mit ihren verschiedenen Stadteilen,
Sehenswürdigkeiten und eben auch Biergärten vor Augen.
Und auch sein Protagonist Max Raintaler überzeugt und ist
wirklich ein Original. Seit gut 20 Jahren führt der sportliche Frühpensionär um
die 50 mit seiner Teilzeitfreundin Moni eine recht lockere Beziehung, die
allerdings gerade in eine ziemlich Krise gerät. Max ist ein ziemlich
eigensinniger und sturer Charakter, der sich für seine Freunde einsetzt,
ziemlich neugierig ist und auch öfter einmal ziemlich grantig werden kann.
Fazit: „Isarhaie“ gehört zwar nicht unbedingt zu den besten
Krimis der Reihe, aber er kann wieder mit einer witzigen und durchaus auch
spannenden Story aufwarten und Max Raintaler ist sowieso ein Original.
Der Autor (Quelle: Verlagsseite):
Michael Gerwien, geboren 1957 in Biberach an der Riß,
aufgewachsen in Mittenwald, lebt seit 1972 in München, wo er nach dem
Abitur Germanistik studierte. 20 Jahre lang arbeitete er als Texter für
diverse Fernsehformate, verfasste Artikel für Fachzeitschriften und
schrieb Kurzgeschichten und Gedichte. Er arbeitet seit seinem 17.
Lebensjahr außerdem als Komponist und Texter für Musikprojekte. Zudem
steht er selbst als Sänger und Gitarrist im Studio und auf der Bühne.
Mit „Alpengrollen“ startete er 2011 seine Krimiserie um den Münchner
Exkommissar Max Raintaler. „Isarhaie“ ist dessen vierter Fall.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen