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Sonntag, 21. April 2013

{Rezension} Den Letzten beißt das Schwein von Michael Bresser / Martin Springenberg

Cover & Verlag: Emons
Broschierte Ausgabe: 192 Seiten
Genre: Deutscher Krimi / Münsterland
ISBN: 978-3-95451-059-7
Erscheinungsdatum: 26. Februar 2013
Preis: 9,90 €




Erben mit Hindernissen

Dieter R. Nannen ist eigentlich Detektiv aus Leidenschaft, doch sein Vater macht ihm hier einen Strich durch die Rechnung. Vater Nannen ist todkrank und will seinem Sohn 1 Mio € vererben, allerdings sind daran einige Bedingungen verbunden: Einen gescheiten Job suchen, mit dem Rauchen aufhören, Sport treiben und in drei Monaten verlobt sein. Damit Sohnemann diese Bedingungen auch erfüllt, zieht kurzerhand seine Mutter bei ihm ein. Schlimmer geht es wirklich nicht mehr. Das Rauchen ist schnell aufgegeben, eine Verlobte ließe sich auch finden, beim Sport wird kurzerhand ein Deal mit einem Fitnesscenter-Betreiber geschlossen, aber keine Detektivarbeit mehr, fast undenkbar. Doch Dieter Nannen beißt die Zähne zusammen und heuert bei Bauer Rexforth als Buchhalter an. Nur blöd, dass jetzt gerade das wertvolle Zuchtkaninchen George ermordet wurde und Bauer Rexforth Nannen mit den Ermittlungen beauftragt. Da kann man einfach nicht Nein sagen und so beginnt Nannen heimlich zu ermitteln. Und dann wird auf Bauer Rexforth selbst ein Mordanschlag verübt.



Die Story gestaltet sich auch im neuesten Münsterland-Krimi rund um den Protagonisten Dieter R. Nannen wieder äußerst unterhaltsam und witzig. Michael Bresser und Martin Springenberg lassen Dieter R. Nannen wieder selbst die Geschichte erzählen und entsprechend seines Charakters ist der Sprachstil locker, frech, witzig und sehr lebendig.

Nannen ermittelt erst einmal wieder in alle Richtungen, da aber im Lauf der Story weitere Zuchtkaninchen ihr Leben lassen müssen, könnte der Täter durchaus im Umfeld von Kaninchenzüchtern zu finden sein. Aber dann ist da ja auch noch der Mordanschlag auf Bauer Rexforth und Nannen nimmt erst einmal die vielköpfige Familie unter die Lupe. Hierbei gerät er auch wieder mit seinem Erzfeind Kommissar Reichert aneinander, dem er dann prompt auch eine Nacht im Gefängnis zu verdanken hat. Und auch „Gurkennase“ Grabowski ist wieder mit von der Partie, da er von Nannen kurzerhand als Bodyguard für Bauer Rexforth engagiert wird.

Im Vordergrund steht beim neuesten Nannen-Krimi der Unterhaltungswert und dieser ist wieder sehr hoch. Privatleben und Ermittlungsarbeit gehen ineinander über, die Krimihandlung entwickelt sich durchaus komplex und neugierig machend. Die üblichen Verdächtigen tauchen auf, weitere Morde geschehen und nicht nur an Kaninchen, aber wer jetzt  viel Wert auf eine spannende Krimihandlung legt, könnte etwas enttäuscht werden. Denn spannend wird der Krimi erst im letzten Drittel, wobei hier aber nicht von Hochspannung gesprochen werden kann. Was mich jedoch absolut nicht störte.

Denn nicht nur die unterhaltsam und spritzig erzählte Geschichte fesselt einen an den Münsterland-Krimi, auch die lebendig beschriebenen und sehr originellen Charaktere überzeugen von Anfang an. Nicht nur Dieter R. Nannen ist ein recht eigenwilliger und äußerst liebenswerter Charakter mit vielen Ecken und Kanten, auch alle anderen Akteure des Krimis sind authentisch gezeichnete Charaktere, die Fehler machen, ihre speziellen Eigenarten haben und jederzeit überzeugend agieren.

Fazit:  Wer gerne unterhaltsame, mit viel Wortwitz versehene Lokalkrimis liest, die eine gut durchdachte Story haben,  dabei aber nicht so viel Wert auf eine spannungsgeladene Story legt, wird sich bei dem neuen Nannen-Krimi bestens unterhalten fühlen.

Die Autoren (Quelle: Verlagsseite):

Michael Bresser betreibt eine Schweinezucht in Hannover. Sein Eber Guido wird sich in Kürze bei »Germany‘s Next Top Animal« einer breiten Öffentlichkeit präsentieren.
Martin Springenberg hat die Profifußballerkarriere ad acta gelegt. Momentan veranstaltet er in Dülmen illegale Kaninchenrennen.

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