Übersetzer: Thomas Haufschild
Taschenbuchausgabe: 544 Seiten
Genre: Amerikanischer Thriller / Reihe
ISBN: 978-3-442-36829-7
Erscheinungsdatum: 09. Oktober 2007
Preis: 8,99 €
Ein 140-Jahre alter Tatort
Die sechzehnjährige Geneva Settle entgeht in einer New
Yorker Bibliothek nur knapp einem Mordanschlag. Neben dem NYPD schalten sich
auch Amelia Sachs und Lincoln Rhyme in die Ermittlungen ein. Während Sachs den
Tatort untersucht, erschießt der mutmaßliche Mörder einen Zeugen, eine
Passantin wird angeschossen. Schnell ist klar, dass hier ein Profikiller am
Werk ist, der für den Mord an Geneva angeheuert wurde. Doch welches Motiv hat
sein Auftraggeber? Hat es etwas mit den Recherchen des Mädchens zu tun, die für
einen Schulaufsatz das Leben eines ihrer Urahnen untersucht? Während Rhyme und
sein Team noch die Spuren vom Tatort analysieren, geschieht ein nächster Mord.
Die eigensinnige, stolze Geneva ist durch private Briefe auf
das Schicksal ihres Urahnen Charles Singleton aufmerksam geworden und stellt bei
Recherchen in der Bibliothek fest, dass dieser im Bürgerkrieg einem Geheimnis auf
die Spur kam. Doch worum es sich hierbei handelt, dieses Geheimnis geben weder die
Briefe noch alte Zeitungsberichte preis. Rhyme ist somit gezwungen, einem 140
Jahre alten Fall zu analysieren, ohne zu wissen, ob hier wirklich das Motiv für
den Mordanschlag zu finden ist. Währenddessen steht Geneva unter Polizeischutz,
doch das eigenwillige Mädchen, welches sich herrlich verbale Schlagabtausche
mit Rhyme liefert, hat ihren eigenen Kopf und bringt die Ermittler regelmäßig
zum Verzweifeln. Erschwerend kommt hinzu, dass der Mörder offensichtlich einen
Kompagnon hat, der ebenfalls hinter Geneva her ist.
Der Thriller liefert von der ersten bis zur letzten Seite
wieder einmal Hochspannung pur. Der Hauptgrund ist zum einem die sehr rasant
erzählte Geschichte, die sich nur über wenige Tage abspielt und immer wieder
die Handlungsstränge wechselt, zum anderen die ständige Ungewissheit, was nun
hinter dem Anschlag auf Geneva steckt. Kaum ist man wie Rhyme und Sachs der
Meinung, endlich einen möglichen Grund gefunden zu haben, kommen neue Spuren
hinzu, die in eine komplett andere Richtung weisen und auf einmal gar nicht
mehr mit dem Geheimnis von Genevas Urahn in Verbindung stehen. Hier spielt
Jeffrey Deaver wieder einmal sein ganzes schriftstellerisches Können aus, denn ständig
legt er falsche Fährten aus und baut überaschende Wendungen ein. So bleibt die
Story bis zum Schluss absolut nicht vorhersehbar.
Während des Falls ist man zumeist immer auf demselben
Wissenstand wie Rhyme und sein Team, obwohl Jeffrey Deaver bereits früh einen
Handlungsstrang einbaut, bei dem man den Auftragsmörder kennenlernt. So
verfolgt man zwar stellenweise seine Vorbereitungen für einen nächsten
Anschlag, weiß aber nie, was er eigentlich vorhat. Und man lernt ihn hierdurch
natürlich auch näher kennen und ist anfangs regelrecht schockiert über dessen
gefühlloses Handeln, über sein absolut emotionsloses Morden. Den Grund hierfür verrät
Jeffrey Deaver im Verlauf des Thrillers und es hat – wie in anderen Thrillern
so oft – absolut nichts mit einer
verkorksten Kindheit zu tun.
Auch die weiteren Charaktere sind wunderbar detailreich
beschrieben. Rhyme läuft regelrecht zur Hochform auf und ist gewohnt zynisch, präzise
und arrogant, eben genauso wie man ihn kennt und auch mag. Sein Pfleger Thom
nimmt seine Launen mit stoischer Ruhe hin und auch dem Privatleben von Amelia
Sachs und Lincoln Rhyme wird wieder etwas Raum gegeben.
Neu im Team ist der junge Polizist Ron Pulaski, der voller
Eifer bei den Ermittlungen dabei ist und doch schon bald feststellen muss, dass
er noch einiges zu lernen hat. Lieutenant Stiletto muss sich im Verlauf des
Thrillers beweisen, dass er weiterhin dem Job als Polizist gewachsen ist und
Amelia ist gewohnt tough, sensibel und wieder einmal verbissen um die Auflösung
des Falls bemüht.
Fazit: Ein hochspannender, temporeich erzählter Thriller, der
mit einer sehr komplexen, hervorragend durchdachten Geschichte und einem
Ermittlerteam in Hochform absolut überzeugt.
Der Autor (Quelle: Verlagsseite):
Jeffery Deaver gilt als einer der weltweit besten Autoren
intelligenter psychologischer Thriller. Wie kaum ein anderer beherrscht
der von seinen Fans und den Kritikern gleichermaßen geliebte Jeffery
Deaver den schier unerträglichen Nervenkitzel, verführt mit falschen
Fährten, überrascht mit blitzschnellen Wendungen und streut dem Leser
auf seine unnachahmliche Art Sand in die Augen. Seit dem ersten großen
Erfolg als Schriftsteller hat er sich aus seinem Beruf als Rechtsanwalt
zurückgezogen und lebt nun abwechselnd in Virginia und Kalifornien.
Seine Bücher, die in 25 Sprachen übersetzt werden und in 150 Ländern
erscheinen, haben ihm bereits zahlreiche renommierte Auszeichnungen
eingebracht. Die kongeniale Verfilmung seines Romans "Die Assistentin"
unter dem Titel "Der Knochenjäger" (mit Denzel Washington und Angelina
Jolie in den Hauptrollen) war weltweit ein sensationeller Kinoerfolg und
hat dem faszinierenden Ermittler- und Liebespaar Lincoln Rhyme und
Amelia Sachs eine riesige Fangemeinde erobert.
Weitere Bücher des Autors:
Das ist mein Lieblings-Buch aus der ganzen Reihe, eben weil es ständig weitergeht und man immer wieder noch einen Twist hat, mit dem man nicht gerechnet hat.
AntwortenLöschenKann ich Dir nur zustimmen!! Der Band hat mir bis jetzt auch am Besten gefallen, wirklich ein klasse Thriller.
LöschenLG Isabel