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Samstag, 1. Dezember 2012

{Rezension} Das Teufelsspiel von Jeffrey Deaver

Verlag: Blanvalet-Verlag
Übersetzer: Thomas Haufschild
Taschenbuchausgabe: 544 Seiten
Genre: Amerikanischer Thriller / Reihe
ISBN: 978-3-442-36829-7
Erscheinungsdatum: 09. Oktober 2007
Preis: 8,99 €






Ein 140-Jahre alter Tatort

Die sechzehnjährige Geneva Settle entgeht in einer New Yorker Bibliothek nur knapp einem Mordanschlag. Neben dem NYPD schalten sich auch Amelia Sachs und Lincoln Rhyme in die Ermittlungen ein. Während Sachs den Tatort untersucht, erschießt der mutmaßliche Mörder einen Zeugen, eine Passantin wird angeschossen. Schnell ist klar, dass hier ein Profikiller am Werk ist, der für den Mord an Geneva angeheuert wurde. Doch welches Motiv hat sein Auftraggeber? Hat es etwas mit den Recherchen des Mädchens zu tun, die für einen Schulaufsatz das Leben eines ihrer Urahnen untersucht? Während Rhyme und sein Team noch die Spuren vom Tatort analysieren, geschieht ein nächster Mord.



Die eigensinnige, stolze Geneva ist durch private Briefe auf das Schicksal ihres Urahnen Charles Singleton aufmerksam geworden und stellt bei Recherchen in der Bibliothek fest, dass dieser im Bürgerkrieg einem Geheimnis auf die Spur kam. Doch worum es sich hierbei handelt, dieses Geheimnis geben weder die Briefe noch alte Zeitungsberichte preis. Rhyme ist somit gezwungen, einem 140 Jahre alten Fall zu analysieren, ohne zu wissen, ob hier wirklich das Motiv für den Mordanschlag zu finden ist. Währenddessen steht Geneva unter Polizeischutz, doch das eigenwillige Mädchen, welches sich herrlich verbale Schlagabtausche mit Rhyme liefert, hat ihren eigenen Kopf und bringt die Ermittler regelmäßig zum Verzweifeln. Erschwerend kommt hinzu, dass der Mörder offensichtlich einen Kompagnon hat, der ebenfalls hinter Geneva her ist.

Der Thriller liefert von der ersten bis zur letzten Seite wieder einmal Hochspannung pur. Der Hauptgrund ist zum einem die sehr rasant erzählte Geschichte, die sich nur über wenige Tage abspielt und immer wieder die Handlungsstränge wechselt, zum anderen die ständige Ungewissheit, was nun hinter dem Anschlag auf Geneva steckt. Kaum ist man wie Rhyme und Sachs der Meinung, endlich einen möglichen Grund gefunden zu haben, kommen neue Spuren hinzu, die in eine komplett andere Richtung weisen und auf einmal gar nicht mehr mit dem Geheimnis von Genevas Urahn in Verbindung stehen. Hier spielt Jeffrey Deaver wieder einmal sein ganzes schriftstellerisches Können aus, denn ständig legt er falsche Fährten aus und baut überaschende Wendungen ein. So bleibt die Story bis zum Schluss absolut nicht vorhersehbar.

Während des Falls ist man zumeist immer auf demselben Wissenstand wie Rhyme und sein Team, obwohl Jeffrey Deaver bereits früh einen Handlungsstrang einbaut, bei dem man den Auftragsmörder kennenlernt. So verfolgt man zwar stellenweise seine Vorbereitungen für einen nächsten Anschlag, weiß aber nie, was er eigentlich vorhat. Und man lernt ihn hierdurch natürlich auch näher kennen und ist anfangs regelrecht schockiert über dessen gefühlloses Handeln, über sein absolut emotionsloses Morden. Den Grund hierfür verrät Jeffrey Deaver im Verlauf des Thrillers und es hat – wie in anderen Thrillern so oft –  absolut nichts mit einer verkorksten Kindheit zu tun.

Auch die weiteren Charaktere sind wunderbar detailreich beschrieben. Rhyme läuft regelrecht zur Hochform auf und ist gewohnt zynisch, präzise und arrogant, eben genauso wie man ihn kennt und auch mag. Sein Pfleger Thom nimmt seine Launen mit stoischer Ruhe hin und auch dem Privatleben von Amelia Sachs und Lincoln Rhyme wird wieder etwas Raum gegeben.  

Neu im Team ist der junge Polizist Ron Pulaski, der voller Eifer bei den Ermittlungen dabei ist und doch schon bald feststellen muss, dass er noch einiges zu lernen hat. Lieutenant Stiletto muss sich im Verlauf des Thrillers beweisen, dass er weiterhin dem Job als Polizist gewachsen ist und Amelia ist gewohnt tough, sensibel und wieder einmal verbissen um die Auflösung des Falls bemüht.

Fazit: Ein hochspannender, temporeich erzählter Thriller, der mit einer sehr komplexen, hervorragend durchdachten Geschichte und einem Ermittlerteam in Hochform absolut überzeugt.

Der Autor (Quelle: Verlagsseite):

Jeffery Deaver gilt als einer der weltweit besten Autoren intelligenter psychologischer Thriller. Wie kaum ein anderer beherrscht der von seinen Fans und den Kritikern gleichermaßen geliebte Jeffery Deaver den schier unerträglichen Nervenkitzel, verführt mit falschen Fährten, überrascht mit blitzschnellen Wendungen und streut dem Leser auf seine unnachahmliche Art Sand in die Augen. Seit dem ersten großen Erfolg als Schriftsteller hat er sich aus seinem Beruf als Rechtsanwalt zurückgezogen und lebt nun abwechselnd in Virginia und Kalifornien. Seine Bücher, die in 25 Sprachen übersetzt werden und in 150 Ländern erscheinen, haben ihm bereits zahlreiche renommierte Auszeichnungen eingebracht. Die kongeniale Verfilmung seines Romans "Die Assistentin" unter dem Titel "Der Knochenjäger" (mit Denzel Washington und Angelina Jolie in den Hauptrollen) war weltweit ein sensationeller Kinoerfolg und hat dem faszinierenden Ermittler- und Liebespaar Lincoln Rhyme und Amelia Sachs eine riesige Fangemeinde erobert.



Weitere Bücher des Autors:

2 Kommentare:

  1. Das ist mein Lieblings-Buch aus der ganzen Reihe, eben weil es ständig weitergeht und man immer wieder noch einen Twist hat, mit dem man nicht gerechnet hat.

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    1. Kann ich Dir nur zustimmen!! Der Band hat mir bis jetzt auch am Besten gefallen, wirklich ein klasse Thriller.
      LG Isabel

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