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Donnerstag, 22. November 2012

{Rezension} Den Teufel am Hals von Stefan M. Fischer

Verlag: Staubkorn-Verlag
Broschierte Ausgabe: 88 Seiten
Genre: Mystery-Thriller / Kurzgeschichte
ISBN: 978-3943516067
Erscheinungsdatum: Juni 2012
Preis: 6,99 €


Spannende, mystische Story

Sebastian wird von rätselhaften Halluzinationen geplagt und muss zudem bald schon feststellen, dass er Ereignisse voraussehen kann. Eines Morgen liest Sebastian in der Zeitung von seiner Verhaftung, er soll einen Mord begangen haben. Doch beim nochmaligen Durchblättern der Zeitung ist der Bericht plötzlich verschwunden. Was geht hier vor? Stehen diese rätselhaften Begebenheiten in Verbindung mit einer Dämonenbeschwörung, welche Sebastian als Jugendlicher durchgeführt hat?



Stefan M. Fischer steigt mit einem ziemlich verwirrenden Sex-Alptraum seines Protagonisten in die Geschichte ein. Diese erklärt sich aber schnell, denn Schuld daran ist seine Beziehung zu Linda, die beim Sex Rollenspiele bevorzugt und im Gegensatz zu Sebastian beziehungsunfähig ist. Sebastian betrachtet sie dennoch als seine Freundin, auch wenn Linda dies ein wenig anders sieht und hierdurch immer wieder seine Gefühle verletzt.

Seine Halluzinationen sind für Sebastian fast schon Alltag, sein bester Freund reagiert hierauf auch ziemlich emotionslos und fragt eigentlich nur, ob er auch seine Pillen genommen hätte. Daraus lässt sich schließen, dass Sebastian diese schon länger hat und so nimmt man sie beim Lesen mit der Zeit einfach als gegeben hin. Anders sieht es da mit den plötzlichen Zukunftsvisionen aus. Diese ereilen Sebastian plötzlich und manchmal weiß man beim Lesen gar nicht, ob dies jetzt eine Vision ist, die man da liest oder ob das gerade eben wirklich passiert. Ein wenig verwirrend zwar, aber daran gewöhnt man sich schnell, da auch Sebastian zwar zumeist darüber erstaunt ist, diese dennoch bald einfach akzeptiert, ja fast schon als normal ansieht und hierbei öfter auch mal ein wenig die Zukunft beeinflusst.

Der Autor erzählt seinen Mystery-Thriller rund um seinen Protagonisten Sebastian sehr straff, ohne sich groß mit Nebenschauplätzen aufzuhalten. Dies sorgt dafür, dass man sich jederzeit bestens unterhalten fühlt und trotz der Kürze der Geschichte gelingt es Stefan M. Fischer wunderbar, dass man als Leser sofort einen Bezug zur Geschichte und seinem Protagonisten erhält. Sein Sprachstil ist jederzeit äußerst flüssig, einnehmend, oftmals sehr direkt, locker und zudem durchgehend sehr fesselnd. Denn es dauert schon einige Zeit, bevor man etwas über die Hintergründe der Dämonenbeschwörung erfährt, was es mit Sebastians Visionen auf sich hat und was seine Halluzinationen zu bedeuten haben. Somit ist nicht nur die Spannung immer vorhanden, sondern auch die Neugier ob dem Ausgang der Geschichte. Und die Auflösung ist wirklich gelungen und hat ganz eindeutig sehr mystische Züge.



Auch seine Charaktere sind durchweg gelungen und keinesfalls schwarz-weiß gezeichnet, sondern wirken sehr lebendig und haben Ecken und Kanten. Zumeist ist man bei den Erlebnissen von Sebastian dabei und lernt hier einen äußerst sympathischen jungen Mann kennen, der hilfsbereit und aufgeschlossen ist, über den Tod seiner Mutter noch nicht hinweg ist, unter seiner Beziehung zu Linda leidet und ansonsten viel mit seinem besten Freund unternimmt.

Ab und an wechseln die Handlungsstränge und dann verfolgt man auch ein wenig das Leben von Linda. Die junge Frau genießt scheinbar ihr Leben in vollen Zügen un lässt sich schon mal nachts auf ein Blind-Date unter einer Brücke ein, was sie auch offen Sebastian erzählt. Doch man merkt bald, dass Linda einfach nur Angst davor hat, Gefühle an sich heranzulassen und dies durch ein exzessives Sex-Leben kompensiert. Weitere Mitwirkende sind der etwas schrullige Nachbar Felix, der auf Schlagermusik steht, die liebenswerte, verständnisvolle Melissa und Sebastians bester Freund, der von einer großen Schauspielkarriere träumt.

Fazit: Eine wirklich gelungene, von Anfang bis Ende äußerst unterhaltsame, straff und fesselnd erzählte Mystery-Geschichte, die zudem mit wunderbar beschriebenen Charakteren aufwarten kann.

Der Autor:
Stefan M. Fischer fand erst mit 21 Jahren durch den Tod seiner Mutter die Liebe zum Geschichtenerzählen. Anfangs war Schreiben für ihn eine Art Therapie. Mittlerweile ist es ihm eine Herzensangelegenheit.

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