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Samstag, 1. September 2012

{Rezension} Der Tag, an dem das Ufo vom Himmel fiel von David Halperin


Verlag: Goldmann Verlag
Übersetzer: Jörn Ingwersen
Genre: Fantasy / Science Fiction
Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
ISBN: 978-3-442-31278-8
Erscheinungsdatum: 27. August 2012
Preis: 19,99 €


Wissenschaft ist eine Schildkröte

Der 13-jährige Danny Shapiro beobachtet auf dem Nachhauseweg ein Ufo, es ist die Nacht des 20.12.1962. Von diesem Tag an ist für den Hobby-Ufologen nichts mehr wie vorher. Danny geht auf eine abenteuerliche wie auch gefahrvolle Reise und trifft dabei auf Außerirdische und wird von den Men in Black verfolgt. Doch was ist Fantasie, was Realität? Dannys Leben ist trist und einsam. Vom Vater nicht beachtet und von der Mutter vernachlässigt, da diese schwer krank ist, hat er kaum Freunde und ist zudem noch unglücklich verliebt. Nur seinem Ufo-Tagebuch kann er seine Gefühle anvertrauen.


Der Einstieg in David Halperins Science-Fiction/Fantasy-Geschichte gestaltet sich anfangs etwas schwierig, da immer wieder die Grenzen zwischen Fantasie und Realität verwischen, was sich durch die ganze Geschichte zieht. Danny erzählt seine Abenteuer als 16-jähriger in Rückblenden und manchmal weiß man zudem nicht, ob man sich im Jahr 1965/66 oder wieder bei dem 13-jährigen Jungen und seinen Erlebnissen befindet.

Doch wenn man sich hierauf einlässt und über die erste Verwirrung hinweg ist, findet man sich schnell in der Story zurecht und man wird mit einer wundervollen, emotionalen und sehr fantasievollen Geschichte belohnt. Danny wird von dem Ufo-Hype, der Anfang der 1960er Jahre in den USA kursierte, angesteckt. Zusammen mit seinem einzigen Freund gründet er einen Ufo-Club, beschäftigt sich intensiv mit Ufo-Sichtungen und flüchtet sich so immer mehr in seine eigene Welt.

Denn die Realität bietet ihm wenig. In der Schule wird er nicht akzeptiert, sein Vater ist von ihm enttäuscht, behandelt ihn wie einen Fremden und ständig muss Danny Rücksicht auf seine schwer herzkranke Mutter nehmen. Vor seinen Augen schwindet sie immer mehr aus dem Leben, was dem Jungen schwer zu schaffen macht. Die Stimmung in Dannys Elternhaus ist immer getrübt, depressiv und voller Rücksichtnahme auf die Krankheit der Mutter.

Wen wundert es, dass sich der Junge in seine eigene Fantasiewelt flüchtet. Diese vertraut er seinem Tagebuch an und was David Halperin seinen Protagonisten in den nächsten 3 Jahren erleben lässt, wird immer spannender und nimmt stellenweise auch sehr starke Science-Fiction-Züge an. Doch Danny ist immer bewusst, dass er sich irgendwann der Realität, dem wahren Leben, stellen muss. Hierfür muss er viele Umwege in Kauf nehmen, an denen er reifer und erwachsener wird und die ihm helfen, sich dieser Realität zu stellen.

Beeindruckend ist die bildhafte, fesselnde und stellenweise auch poetische Sprache des Autors, der sich intensiv mit dem Thema Ufo und Außerirdische befasst hat. Vieles kommt einem bekannt vor, so haben die Außerirdischen die gleichen Gesichtszüge wie man sie von den Roswell-Bildern kennt und auch die kleine Stadt in Mexico wird ein Thema in dem Roman. Danny muss vor drei schwarzen Männern flüchten, den Men in Black, seine Reise führt ihn unter die Erde und doch dem Mond so nah wie auch nach Jordanien und Israel. Ein wundervolles Buch voller Mythologie, Fantasie und Science-Fiction, aber auch theologische bzw. jüdische Züge sind hier zu erkennen. Verständlich, da David Halperin emeritierter Professor für Jüdische Geschichte und Theologie ist.

Fazit:  Ein Roman auf den man sich einlassen muss, der anfangs etwas verwirrend ist, aber schon bald mit einer wundervollen, fantasiereichen und überaus spannenden Geschichte voller Emotionen überzeugen kann.

Der Autor:
David Halperin ist ein emeritierter Professor für Theologie. Er lehrte an der Universität von North Carolina und hat mehrere Sachbücher und Artikel über Mythologie und Religion verfasst. „Der Tag, an dem das Ufo vom Himmel fiel“ ist sein erster Roman.

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