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Donnerstag, 26. Januar 2012

{Rezension} Heldenwinter von Jonas Wolf


Verlag: Piper Verlag 
Broschierte Ausgabe: 507 Seiten
ISBN: 978-3492267199
Genre: Fantasy
Erscheinungsdatum: Januar 2012
Preis: 12,99 €



„Jede Legende hat ihre Helden.
Jeder Schüler hat seinen Meister.
Und jeder Meister hat ein dunkles Geheimnis“


Die Gemeinschaft der Sieben

Für den junge Halbling Namakan bricht eine Welt zusammen, als er eines Tages mit seinem Meister nach Hause kommt. Seine Ziehmutter Lodaja wie auch seine Ziehgeschwister wurden brutal ermordet. Sein Meister Dalarr sinnt auf Rache, weiß er doch genau, wer für dieses Massaker verantwortlich ist. Zusammen mit Dalarr reist Namakan durch das Reich Tristborn mit nur einem Ziel vor Augen: Der König muss sterben. Doch die zwei Wanderer bleiben nicht lange allein. Auf ihrem abenteuerlichen Weg schließen sich ihnen schon bald eine Hexe, ein Gestaltwandler und seine Amme, ein Zwerg sowie eine Halbelfe an. Alle haben das gleiche Ansinnen, nämlich dass König Arvid und sein mächtiger Krieger in Weiß sterben müssen. Die Gemeinschaft der Sieben zieht in einen scheinbar aussichtslosen Kampf.

Jonas Wolf steigt fast augenblicklich in seine fantastische Geschichte rund um den Halbling Namakan und seinen Meister Dalarr ein. Namakan ist ein Findling und wurde von dem Schmied Dalarr und seiner Frau Lodaja liebevoll großgezogen. Zusammen mit weiteren verwaisten Halblingen führte er auf den immergrünen Almen der Hochebene ein friedvolles, glückliches Leben, welches durch den Mord so grausam zerstört wurde. Als sein Meister die geschändete Leiche seiner Ziehmutter sieht, weiß er sofort, was das eingeritzte Drachensymbol bedeutet und ihm ist klar, dass die Vergangenheit ihn eingeholt hat. Um was es sich hierbei jedoch handelt, erfährt der Leser wie auch Namakan anfangs nur bruchstückhaft.

Je länger die Reise dauert umso mehr wird dem Leser klar, dass Dalarr ein dunkles Geheimnis umgibt, welches er geflissentlich vor Namakan geheim hält. Andeutungen durch Mitreisende, die scheinbar die wahre Identität des Meisters kennen, reizen die Neugier immer mehr an. Hinzu kommt, dass die Reisenden, deren Gemeinschaft mit Verlauf immer größer wird, viele gefahrvolle Abenteuer bewältigen müssen. Hier hat Jonas Wolf eine Welt geschaffen, die voller geheimnisvoller Gebiete und fantastischer Wesen ist und mit seiner bildhaften Sprache sorgt er dafür, dass man dies alles schon bald vor Augen hat. Sein flüssiger, stellenweise etwas altmodisch, aber perfekt der Geschichte angepasster Erzählstil sorgt dafür, dass man sich während des ganzen Buches hervorragend unterhalten fühlt. Und auch wenn seine Beschreibungen von Tristborn oft sehr detailliert sind, nimmt dies selten die Spannung heraus.

Sehr gut gefallen hat mir auch, dass der Autor auch alle weiteren Mitwirkenden im Lauf der Story ihre Geschichte selbst erzählen lässt. So erfährt man nach und nach immer mehr über die einzelnen und zumeist sehr traurigen Schicksale der Hexe Morritbi, dem Zwerg Eisarn,  dem Gestaltwandler Kjell wie auch der Halbelfe Tschumilal und ihrem Volk und somit immer mehr über das Leben im Reich Tristborn unter König Arvid und dem weißen Krieger.

Überhaupt sind seine Charaktere hervorragend herausgearbeitet und überraschen einen im Verlauf der Geschichte immer wieder durch ihre Handlungen. Besonders geheimnisvoll ist hier natürlich Dalarr selbst, der im Verlauf der Geschichte in seinem Verhalten immer rätselhafter wird. Aber auch der liebenswerte, wahrheitsliebende Namakan entdeckt mit der Zeit immer mehr ungeahnte Eigenschaften in sich, die nicht nur ihn selbst, sondern auch einen als Leser überraschen. Und auch die Geschichte an sich entwickelt sich vielschichtig und unterhaltsam weiter, bis zu einem schlüssigen, allerdings dann auch nicht mehr so ganz überraschendem Ende.

Fazit: Nicht nur für Fans von „Der kleine Hobbit“ oder „Herr der Ringe“ ist dieser Fantasy-Roman von Jonas Wolf zu empfehlen.

Der Autor:
Jonas Wolf, geboren 1976 in Hamburg, schrieb schon als Kind Geschichten und Märchen. Seine Liebe zur Fantasy entdeckte er mit J.R.R. Tolkiens Epos über die Vernichtung eines magischen Rings und Robert E. Howards Erzählungen um einen grimmigen Barbaren. Sein Roman »Heldenwinter« steht in dieser ehrwürdigen Tradition und verbindet sie mit Einflüssen aus der modernen Fantasy.

2 Kommentare:

  1. Ich habe gerade gesehen das du "Der Name des Windes" liest. Ich überlege noch hin und her ob ich mir das Buch kaufen sollte deswegen bin ich gespannt auf deine Meinung dazu. :)
    Lg Steffi

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  2. Hallo Steffi,
    ich kann es Dir bisher nur empfehlen. Es ist einfach nur wunderschön.
    LG Isabel

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