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Sonntag, 20. November 2011

{Rezension} Die Eiswolf-Saga: Irrwege von Holger Weinbach




Verlag: Acabus Verlag
Taschenbuchausgabe: 392 Seiten
Genre: Historischer Roman
ISBN: 978-3-941404-29-8
Erscheinungsdatum: 30. November 2010
Preis: 13,90 €

Faoláns Geschichte geht weiter

Zusammen mit seinem Freund Konrad wird der Novize Faolán in das streng geführte Columbankloster im Schwarzwald verbannt. Faolán ist verzweifelt: Er weiß nicht wie es seiner großen Liebe Svea geht und mit dem Leben in der Verbannung kommt er kaum zurecht. So beschließen Konrad und Faolán schnell, aus dem Kloster zu fliehen und zurück nach Neustadt zu gehen. Doch die beiden Novizen unterliegen einer strengen Überwachung  durch den hinterhältigen Abt und eine Flucht scheint unmöglich.

Währenddessen hat Edelherr Brandolf die Suche nach dem verschollenen Grafensohn Rogar nicht aufgegeben, doch alle bisher eingeschlagenen Wege führen ins Nichts. Eines Tages rettet Brandolf eher durch Zufall zwei ziemlich verwahrlosten Pilgern das Leben, deren Identität eine Menge Fragen aufwirft. Doch auch Graf Rurik und dessen Sohn Drogo wie auch der intrigante Prior Walram haben die Suche nach Rogar noch lange nicht aufgegeben, allerdings wollen diese den Tod des Grafensohns.

Mit dem 2. Teil seiner auf 6 Bände angelegten Eiswolf-Saga führt Holger Weinbach anfangs einige neue Protagonisten ein. Hierbei handelt es sich um die Nordmänner aus Briga (Schweden), deren Heiliger Mann das Kommen eines Wolfes ankündigt. Doch schon gleich nach dem Prolog trifft man wieder auf Altbekannte und fühlt sich auch gleich wieder wohl in der Story.

Gewohnt spannend und kurzweilig erzählt Holger Weinbach die Geschichte von Faolán, dem verschollenen Sohn von Graf Falondar weiter, die in diesem Band mit dem Jahr 960 beginnt. Der Autor wechselt recht gleichmäßig zwischen den einzelnen Erzählsträngen und so erfährt man, wie Svea mit dem plötzlichen Verschwinden von Faolán umgeht, welche Pläne Graf Rurik und dessen Sohn Drogo schmieden und wie die Suche nach Rogar für Edelherr Brandolf verläuft. Die Nordmänner aus Briga nehmen noch nicht viel Platz in der Geschichte ein, ich gehe aber mal davon aus, dass sich dies im Verlauf der Saga ändern wird. Der Schwerpunkt des Romans liegt jedoch eindeutig bei Faolán und Konrad.

 Mühelos gelingt es der Autor wieder, einem das Leben im Mittelalter näher zu bringen und man merkt deutlich, dass sich Holger Weinbach in diesem Zeitalter bestens auskennt. So wirken seine Beschreibungen über das Leben in Kloster wie auch das Burgleben durchweg überzeugend und authentisch. Hinzu kommt auch noch der flüssige, fesselnde und dem Mittealter angepasster Schreibstil, der die Geschichte absolut rund wirken lässt.

Einziges kleines Manko waren für mich jedoch die Charaktere. Gerade Faolán war mir etwas blass beschrieben und so einen richtigen Bezug konnte ich jetzt nicht zu dem intelligenten, oft etwas ungestüm handelten Jungen bekommen. Allerdings ist seine Figur ja auch auf 6 Bände angelegt und so hat er noch ein wenig Zeit sich entsprechend zu entwickeln. Ansonsten überzeugt die Geschichte wirklich von der ersten Seite an und bietet durchweg sehr kurzweilige und spannende Unterhaltung.

Im April 2012 soll übrigens der dritte Teil der Eiswolf-Saga erscheinen.

Fazit: Ein gelungener 2. Teil, der mühelos an den ersten Band anknüpft und der wieder einmal mit einer spannenden, kurzweiligen und hervorragend recherchierten Story aufwarten kann.



Der Autor:
Holger Weinbach, 1971 im baden-württembergischen Buchen geboren, absolvierte in den 90er Jahren ein Architekturstudium in Karlsruhe. Mit Frau und zwei Kindern lebt er in seiner Wahlheimat Freiburg. Um seiner Leidenschaft, dem Schreiben, mehr Zeit widmen zu können, hat er sich 2009 als Autor und Architekt selbstständig gemacht. Seit vielen Jahren bewegt er sich privat in der Mittelalterszene und recherchiert für seine historischen Romane nicht nur mittels einschlägiger Fachliteratur, sondern mit Vorliebe an Originalschauplätzen sowohl in Deutschland als auch in Skandinavien.


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