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Freitag, 21. Oktober 2011

{Rezension} Die Rückkehr der Templer von Martina André


Broschierte Ausgabe: 761 Seiten
Genre: Zeitreise-, Mystery-Thriller
ISBN: 978-3352008139
Erscheinungsdatum: 10. Oktober 2011
Preis: 17,99 €


Das Abenteuer geht weiter

Nach ihrer Rückkehr aus dem Jahr 1307 in die Gegenwart leben Hannah, Gero und die restlichen Templer mit ihren Frauen unter dem Schutz der NSA in Spangdahlem. Nach wie vor führen die Amerikaner Tests an den Templern durch, die Langeweile nimmt langsam überhand und nicht nur Hannah sehnt sich danach, zusammen mit ihrem Ehemann Gero ein normales Leben zu führen. Währendessen finden die Wissenschaftler heraus, dass sich zwei Frauen aus der Zukunft in Jerusalem des Jahres 1153 aufhalten. Gleichzeitig gibt es Hinweise darauf, dass in naher Zukunft ein weltweiter Krieg ausbrechen wird, der für Europa und die USA den Untergang bedeuten würde. Um die drohende Apokalypse abzuwenden, schicken die Wissenschaftler Gero und seine Templer ins 12. Jahrhundert mit dem Auftrag, die beiden Frauen zu finden und nach Spangdahlem zu bringen.

Die Fortsetzung zu „Das Rätsel der Templer“ beginnt etwa ein halbes Jahr nach Beendigung des 1. Bandes mit dem Fund eines rätselhaften Kelches. Gero ahnt um was es sich hierbei handeln könnte, behält dieses Wissen vorerst jedoch für sich. Nach dem kurzen Prolog wechselt die Story in das Jahr 2151. Die Welt, die wir kennen, existiert nicht mehr. Menschen werden gentechnisch manipuliert, Gefühle mithilfe von eingepflanzten Chips unterdrückt. In dieser menschenunwürdigen Welt leben die Schwestern Rona und Lyn, die sich dem Rebellenführer Lion angeschlossen haben. Dieser erteilt ihnen den Auftrag, mithilfe eines Timeservers in das Jahr 1119 zu reisen, um die geschichtlichen Abläufe zu verändern. Nach diesen Geschehnissen beginnt die eigentliche Story und fortan wechseln die Handlungsstränge zwischen den Jahren 2005 und 1153.

Dieses Mal legt Martina André den Focus nicht ausschließlich auf Hannah und Gero, sondern sie räumt den anderen Templern Arnaud, Stephano, Johan, Struan und deren Frauen Freya und Amelie wie auch den Schwestern Rona und Lyn gleichermaßen viel Raum ein. So gestaltet sich die Geschichte von Anfang bis Ende sehr abwechslungsreich, spannend und unterhaltsam, zumal die Verknüpfung der gefahrvollen Abenteuer der Templer mit den Handlungen mitwirkender historischer Personen absolut schlüssig und überzeugend gelungen ist.

Die Autorin hat die Story anfangs schon recht temporeich angelegt, lässt einem aber genügend Zeit, sich erst einmal wieder mit allen Charakteren und deren Lebensumständen vertraut zu machen. Doch die Verschnaufpause währt nicht lange und schon bald findet man sich in einem sehr rasanten und auch actionreichen Roman wieder, der Lesern von Zeitreise-, Mystery- und Historienbüchern viel Freude bereitet.

Die Story ist von Anfang an sehr komplex angelegt, viele lose Enden verknüpfen sich mit der Zeit absolut schlüssig und wieder einmal zeigt sich, dass Martina André ihre Geschichten gut recherchiert. Gerade durch dieses Hintergrundwissen gelingt es ihr mühelos, einem ein realistisches Bild des damaligen Jerusalems und den politischen Verwicklungen zu vermitteln. Und durch den flüssigen, bildhaften und oft auch humoristischen Schreibstil schafft es die Autorin problemlos, einen gebannt die Seiten umblättern zu lassen.

Alle Hauptakteure sind durchweg detailreich und lebendig beschrieben, sodass sie schnell Konturen annehmen und man diese bereits nach wenigen Seiten mühelos zuordnen kann. Besonders die Beschreibungen von Lyn und Rona fand ich gelungen, denn beiden Frauen sind Gefühle die meiste Zeit ihres Lebens absolut fremd gewesen und wie sie nun – stellenweise herrlich naiv und unkompliziert – hiermit umgehen, beschreibt Martina André sehr unterhaltsam und nachvollziehbar.

Fazit: Eine absolut gelungene Fortsetzung, die alle offenen Fragen aus dem ersten Band überraschend, aber absolut logisch beantwortet und die durch eine komplexe Story und sauber herausgearbeiteten Charakteren überzeugt.

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