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Freitag, 2. September 2011

{Rezension} Jägermond von Andrea Schacht

Verlag: Penhaligon Verlag
Taschenbuchausgabe: 448 Seiten
Genre: Fantasy
ISBN: 978-3764530723
Erscheinungsdatum: 22. August 2011
Preis: 14,99 €


Die Suche nach dem Ankh

Gesa Alderson liegt im Sterben. Ihre Enkelin Felina wacht bei ihr, als plötzlich eine aristokratisch wirkende Dame am Sterbebett erscheint, sich von Gesa verabschiedet und genauso plötzlich wieder verschwindet. Felina wundert sich zwar über diesen Besuch, schenkt ihm aber keine große Beachtung, auch nicht den beiden Hauskatzen, die anschließend über den Rasen laufen. Bei den Besuchern handelte es sich um Bastet Merit, Königin des Katzenreichs Trefélin, die sich von ihrer langjährigen Menschenfreundin Gesa verabschiedet hat. Doch auf dem Rückweg nach Trefélin kommt es zu einem Zwischenfall und Majestät verliert ihr Ankh, ohne dessen Hilfe sie nicht zurück ins Katzenreich reisen kann. Nur ihrem Begleiter Mafed gelingt die Flucht. Bastet Merit bleibt im Körper einer normalen Hauskatze zurück.

Ihre Hoffnung ruht nun auf Felina, die einen seltsamen Ohrring von ihrer Großmutter geerbt hat. Mit dessen Hilfe könnte Majestät zurückkehren, an diesen jedoch zu gelangen, gestaltet sich schwieriger als gedacht. Und auch die rettende Hilfe aus Trefélin in Form des stolzen Katers Nefer und seinen drei Helfern stößt auf ungeahnte Schwierigkeiten. Hinzu kommt, dass offenbar aus Trefélin heraus eine Intrige geschmiedet wird, um die Rückkehr von Majestät zu verhindern.

Anfangs spielt der Fantasyroman noch mehr in unserer Welt, doch schon bald wechselt er ins Katzenreich und Andrea Schacht gelingt es durch ihre fesselnde und bildhafte Sprache wunderbar, einem diese Welt näher zu bringen. Zunächst scheint alles herrlich friedvoll und angenehm, doch schon bald muss man feststellen, dass auch in Trefélin nicht alles Gold ist was glänzt und auch dessen Einwohner Machtgedanken und Intrigen nicht fremd sind.

Der Schreibstil von Andrea Schacht ist sehr locker, immer unterhaltsam, oft herrlich witzig, stellenweise richtig spannend, aber auch kritisch. So stellt sie die Riesenkatzen aus Trefélin als stolz, anmutig, verschmust und sehr eigenwillig dar, welche die Menschen erziehen und nicht umgekehrt. Auf der anderen Seite hebt sie aber auch mal den Zeigefinger und vermeidet es nicht darauf einzugehen, wie grausam manche Menschen Hauskatzen behandeln.

Die Geschichte entwickelt sich in gewisser Weise schon vorhersehbar, jedoch ist der Weg dahin vielschichtig angelegt und überrascht einen auch immer mal wieder, auch in Bezug auf die unterschiedlichen Charaktere, die sich teilweise ganz anders entwickeln als anfangs gedacht.

Überhaupt die Charaktere! Diese – sei es jetzt Mensch oder Katze - sind einfach wunderbar und stellenweise so was von warmherzig und liebenswert gezeichnet. Allen voran natürlich 17-jährige Felina, aber ganz besonders begeistert war ich von Chep-Nupet. Die Trefélin-Katze wirkt auf den ersten Blick träge, etwas dicklich und dümmlich, besonders wird dies durch ihren doch recht eigenwilligen Sprachstil hervorgerufen. Doch schon bald merkt man, dass dies absolut nicht der Fall ist, sie viele mystische Geheimnisse rund um Trefélin kennt und über Kräfte verfügt, die man ihr gar nicht zugetraut hätte. Und auch die Figur von Nefer ist herrlich beschrieben. Dieser schöne, stolze und ach so arrogante schwarze Kater legt sich immer wieder mit Felina an, nur um dann doch den Kürzeren zu ziehen. Einfach herrlich, die Dialoge zwischen den Beiden. Und selbst die Nebenrollen, wie der Förster Nathan Walker oder Felinas Tante Iris Alderson sind facettenreich beschrieben.


Fazit: Ein Fantasyroman der ganz besonderen Art, mit hervorragend herausgearbeiteten Charakteren und einer komplexen, unterhaltsamen und spannenden Story. Nicht nur etwas für Katzenfans, aber für diese ganz besonders.


2 Kommentare:

  1. Vielen Dank für die tolle Rezension!

    Liebe Grüße aus München,
    Penhaligon Verlag

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  2. Gerne geschehen, aber das Buch ist ja auch supertoll und nochmals vielen lieben Dank!!!!
    LG Isabel

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