Startseite

Donnerstag, 18. August 2011

{Rezension} Der Stalker von Tania Carver

Verlag: List Verlag
Übersetzer: Sybille Uplegger
Broschierte Ausgabe:
Genre: Englischer Thriller
ISBN: 978-3471350331
Erscheinungsdatum: 12. August 2011
Preis: 14,99 €

Ich wache über dich 

Die junge Suzanne Perry aus Colchester ist rundherum mit ihrem Leben zufrieden. Das ändert sich jedoch eines morgens als sie wie gerädert aufwacht und ein schrecklicher Alptraum sie belastet. Hatte sie doch geträumt, dass ein Fremder an ihrem Bett steht und sie berührt, ohne dass Suzanne etwas dagegen unternehmen kann. Als sie sich aus dem Bett quält und die Vorhänge zurückzieht, findet sie am Fenster ein Foto. Auf dem Bild ist sie abgebildet, schlafend in ihrem Bett und auf der Rückseite steht: Ich wache über Dich. Die herbeigerufene Polizei kann jedoch keine Einbruchsspuren feststellen. Zur gleichen Zeit wird die grausam entstellte Leiche einer jungen Frau gefunden und während noch die Ermittlungen von Phil Brennan und seinem Team auf Hochtouren laufen, verschwindet Suzanne spurlos und sie soll nicht die letzte junge Frau sein, die schon bald vermisst wird.

Tania Carver beginnt ihren Thriller gleich sehr rasant und hier kann man regelrecht das beklemmende, panikartige Gefühl von Suzanne nachfühlen, als ihr bewusst wird, dass jemand in ihrer Wohnung war und ihr Alptraum Realität ist. Dann lässt die Spannung jedoch schnell nach und wechselt zu den Ermittlungen von Phil Brennan und seinem Team. Man lernt so nach und nach die einzelnen Mitwirkenden kennen und auch Marina Esposito erscheint recht schnell auf der Bildfläche, jedoch ist ihr dieses Mal nur eine Nebenrolle zugedacht.

Und auch den Täter lernt man bereits recht früh kennen, allerdings bleibt seine Identität fast bis zum Schluss ein Rätsel, nicht jedoch sein Motiv. Die Handlungsstränge wechseln ständig, zumeist  an der interessantesten Stelle und so entwickelt sich die Story von Anfang an vielschichtig und undurchschaubar. Die Zusammenhänge zwischen dem Überfall auf Suzanne, den vermissten Frauen und der Toten am Fluss werden einem schnell klar und so liest man gespannt weiter, wie die Story nun weitergehen wird. Allerdings entwickelt sich der Thriller nach dem rasanten Start ziemlich spannungsarm und trotz der komplexen Handlung plätschert die Geschichte oft einfach nur so vor sich hin. Erst zum Schluss wird sie dann noch einmal richtig spannend.

An der der Story an sich liegt es nicht, diese ist wirklich gut durchdacht. Eher waren mir die Vertiefungen in das Privatleben der einzelnen Personen irgendwann zu viel, vor allem von Phil und Marina. Diese belasten nicht nur Phil und behindern ihn bei seiner Ermittlungsarbeit, auch mir war das irgendwann alles zu depressiv, spannungstötend und langatmig. Hinzu kommt, dass auch die Inhaltsangabe täuscht, denn die Rolle von Marina ist dieses Mal auf eine Nebenrolle beschränkt und erst ganz zum Schluss wird sie noch in den Fall mit eingebunden.  

Trotz allem lässt sich der Thriller jedoch leicht und flüssig lesen und auch ihre Charaktere zeichnet die Autorin gekonnt und stellenweise auch sehr undurchsichtig. Besonders die Beschreibung des Täters, sein krankhaftes Denken und Verhalten werden absolut überzeugend beschrieben. Beim aufmerksamen Lesen entdeckt man einige versteckte Hinweise, die einem bei der Identität des Täters weiterhelfen, allerdings hat mich die Lösung dann doch überrascht.

Fazit: Der Thriller beginnt äußerst rasant, allerdings plätschert die Handlung dann etwas vor sich hin, wobei die Story wirklich gut durchdacht und komplex ist, jedoch seltsam spannungsarm vermittelt wird und erst zum Schluss wieder richtig anzieht.


2 Kommentare:

  1. Eigentlich hätte ich von diesem Thriller mehr erwartet, aber so kann frau sich täuschen. ;-)

    Danke für die Rezension.

    Liebe Grüße, Sabine

    AntwortenLöschen
  2. Hi Sabine,
    ich mir auch und dabei fing er so klasse an.
    LG Isabel

    AntwortenLöschen