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Donnerstag, 23. Juni 2011

{Rezension} Tiefenangst von Craig Russel

Verlag: Luebbe Ehrenwirth Verlag
Übersetzer: Bernd Rullkötter
Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
Genre: Deutscher Thriller
ISBN: 10-3431038328
Erscheinungsdatum: 20. Mai 2011
Preis: 19,99 €


Vielschichtiger Thriller aus deutschen Landen

Als hätte Jan Fabel und sein Team mit der Aufklärung des Network-Killer-Falls nicht schon genug zu tun, da wird nach einem Sturm eine weitere Wasserleiche aus dem Hafen am Hamburger Fischmarkt gezogen. Doch dieses Mal passt die Todesursache so gar nicht zum Modus Operandi  des Network-Killers. Dieser vergewaltigt und erwürgt seine Opfer und wirft sie anschließend ins Wasser. Doch dieser Wasserleiche fehlen Kopf, Arme und Beine. Zusätzlich zum neuen Fall wird Fabel auch noch vom Umweltsenator Hamburgs um Hilfe gebeten: Seine Freundin, die offensichtlich einer brisanten Sache auf der Spur war, ist verschwunden. Und dann versucht noch irgendwer Fabel beruflich zu verunglimpfen, um ihn offensichtlich von einem der Fälle abzuziehen. Doch hiervon lässt sich der leitende Hauptkommissar nicht beeinflussen und ermittelt unbeirrt weiter und schon bald stößt er auf eine Organisation, die wie eine Sekte geführt wird.

Craig Russel gelingt es problemlos, einen von der ersten Seite an zu verwirren. So startet er seinen Thriller mit vielen unterschiedlichen und so scheinbar überhaupt nicht zusammengehörenden Handlungssträngen. Trotz der Verwirrung sind diese aber stellenweise schon sehr spannend beschrieben und nach gut 100 Seiten bekommt man langsam eine Ahnung, um was es eigentlich in dem Thriller geht, die Erzählstränge fangen langsam an sich zu verbinden und die Story entwickelt sich weiterhin sehr komplex, was die volle Aufmerksam des Lesers einfordert. Allerdings fällt einem dies auch nicht schwer, da man durch den lebendigen, flüssigen Schreibstil sowieso nur gebannt weiterlesen kann.

Das Thema des Thrillers möchte ich dieses Mal nicht verraten, da sonst einfach schon zu viel der Spannung und Neugier vorweg genommen  wird. In jedem Fall greift Craig Russel mehrere sehr aktuelle Themen auf und man spürt auf jeder Seite, dass er sich sehr intensiv damit beschäftig hat und die ganze Story wirkt hierdurch authentisch und vor allem sehr gut recherchiert. Stellenweise hat mich die ganze Entwicklung der Geschichte an die Thriller von Jefferey Deaver erinnert. Auch Craig Russel legt dieses Mal wenig Wert auf reißerische Szenen und geht er sehr subtil an seinen Thriller heran, und obwohl der Schreibstil des Autors dieses Mal eher etwas ruhig angelegt ist, ist die Spannung dennoch von Anfang bis Schluss auf sehr hohen Niveau.

Die Charaktere sind wieder sauber herausgearbeitet und dadurch auch sehr vielschichtig angelegt. Allen voran natürlich sein Protagonist Jan Fabel, wobei man dieses Mal kaum etwas über sein Privatleben erfährt, da das Hauptaugenmerk eindeutig auf der reinen Ermittlungsarbeit liegt. Und die hat es wirklich in sich und Fabel und sein Team wissen manchmal gar nicht, wo sie jetzt zuerst weiter ermitteln sollen.


Fazit: Ein hervorragend recherchierter Thriller mit einer sehr vielschichtig angelegten Story. Und da kaum auf das Privatleben der Protagonisten wie auch auf die vorherigen Bände eingegangen wird, kann der Thriller auch problemlos gelesen werden, wenn man die anderen Bücher der Reihe um Jan Fabel nicht kennt.

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