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Dienstag, 14. Juni 2011

{Rezension} Magyria - Die Seele des Schattens von Lena Klassen


Verlag: Penhaligon Verlag
Gebundene Ausgabe: 576 Seiten
Genre: Fantasy-/Vampirroman
ISBN: 10-3764530790
Erscheinungsdatum: 23. Mai 2011
Preis: 18,99 €


Kleiner Bruder bringt den Sieg

Was haben sich Hanna und Mattim getäuscht. Dachten sie doch, mit dem Schließen der Pforte nach Magyria wäre die Stadt Akink und somit das Licht gerettet. Doch schnell müssen sie feststellen, dass ihr Kampf umsonst gewesen war und der König der Schatten, Mattims Bruder Kunun, immer noch alles daran setzt, Akink zu erobern. Verzweifelt stellt sich Mattim gegen seinen Bruder und versucht seinen Vater, König Farank, von seinen guten Absichten zu überzeugen. Glaubt er doch fest daran, dass durchaus die Schatten und die Bewohner von Akink friedlich zusammenleben könnten. Ganz nach einer alten Sage, die ihm seine Mutter erzählt hat. Mattim versucht, hiervon seinen Vater zu überzeugen. Doch der König des Lichts ist mittlerweile so verblendet, dass er ihm nicht glaubt und sogar nicht davor zurückschreckt, das Todesurteil über Mattim auszusprechen. Währenddessen treibt Kunun unbeirrt seinen Kampf um Akink voran und durch einen geschickten Schachzug gelingt es ihm, neue Pforten zu öffnen, die ihm den Weg nach Akink bereiten sollen. Schon bald steht Kunun mit seinen Schattenkriegern vor den Toren Akinks. Der Kampf Gut gegen Böse beginnt und Hanna und Mattim werden ungewollt vor schwerwiegende Entscheidungen gestellt.

Lena Klassen steigt zwei Wochen nach dem Ende des 1. Teils in die Geschichte ein und sofort findet man sich mittendrin wieder. Und dieses Mal entwickelt sich der Kampf um Magyria noch komplexer, noch abenteuerlicher und spannender.  Zwar lässt die Autorin sich anfangs noch etwas Zeit und lässt die Geschichte langsam beginnen, doch schon bald steigert sich die Spannung extrem als der eigentliche Kampf um Magyria beginnt. Und so entwickelt sich die Geschichte wieder mehr wie ein Fantasy- als wie ein reiner Vampirroman.

Dies alles beschreibt die Autorin sehr lebhaft, fantasievoll, fesselnd und bildhaft. Die Handlungsstränge wechseln regelmäßig zwischen Budapest und der Parallelwelt Magyria, wobei der Schwerpunkt mit der Zeit immer mehr in Magyria liegt. Da durch den Weggang von Mattim aus Magyria das Licht schwächer geworden ist, leben die Akinker in einer Art Zwielicht und so wirkt der Roman dieses Mal etwas düsterer und beklemmender und passt somit hervorragend zum Verlauf der Story. Das Ganze hat Lena Klassen atmosphärisch dicht umgesetzt und führt einem so problemlos das mittelalterlich anmutende Magyria vor Augen, im krassen Gegensatz steht hier das moderne Budapest. Und diese Mischung überzeugt absolut.

Hinzu kommt, dass es nicht einfach nur die Guten und die Bösen gibt, denn jede Fraktion hat ein für sich gesehen edles Motiv und so kann man durchaus auch für Atschorek und Kunun Sympathien entwickeln. Denn besonders bei Kunun merkt man doch bald, dass hinter seinen Kampf um Akink für ihn durchaus achtbare Gründe stehen, wobei aber auch sein dunkler, durchtriebener Charakter immer wieder aufblitzt und er so absolut unberechenbar in seinen Handlungen bleibt.  

Auch die Charaktere der Protagonisten Hanna und Mattim überzeugen wieder von Anfang an.  Beide Figuren entwickeln sich im Verlauf der Geschichte weiter und so überrascht gerade Mattim in seinem Verhalten des Öfteren einmal.  Lena Klassen beschreibt zudem gefühlvoll und  glaubhaft die innere Zerrissenheit von Mattim, als er vor die Wahl gestellt wird, entweder das Licht und somit Akink zu retten oder seinem Bruder Kunun zu folgen. Dieser setzt geschickt Mattims Gewissen ein, um an sein Ziel zu kommen. Und auch Hanna entgeht den Manipulationen Kununs nicht und gerät ungewollt in eine Situation, die ihr keine Wahl lässt als so zu handeln wie Kunun es einfordert.


Fazit: Eine absolut gelungene Fortsetzung, die mit einer wunderschönen und gleichzeitig sehr spannenden Geschichte aufwartet und zwei Protagonisten, die sehr sympathisch beschrieben sind.

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