Übersetzer: Rainer Nolden
Taschenbuchausgabe: 512 Seiten
Genre: Fantasy-Roman
ISBN: 978-3-89941-854-5
Erscheinungsdatum: 11. April 2011
Preis: 7,95 €
Yelena findet ihre Bestimmung
Während Yelena ihre Ausbildung als Seelenfinderin weiter vorantreibt, muss sie erfahren, dass der entflohene Mörder Ferde zusammen mit den Daviians versucht, die Macht in Sitia an sich zu reißen. Zusammen mit Mondmann, ihrem Bruder Leif und einigen altbekannten Weggefährten setzt Yelena alles daran, die Machtübernahme und einen drohenden Krieg zu verhindern. Schon bald muss sie jedoch feststellen, dass Ferde ihr kleinstes Problem ist und Yelena sich plötzlich einem Gegner gegenübersieht, dem sie offensichtlich nicht gewachsen ist.
Wie bereits beim 2. Teil schließt Maria V. Snyder beim Abschluss ihrer Trilogie direkt an den Vorgängerband an und so findet man sich bereits nach wenigen Seiten mitten in Yelenas Leben wieder. Natürlich bleiben auch die zahlreichen Abenteuer nicht aus und mit ihrer typischen Sturheit und den damit verbundenen Einzelaktionen bringt Yelena sich wieder mehr als einmal in Lebensgefahr. Jedoch bekommt sie es dieses Mal auch noch mit einem Gegner zu tun, der sie an ihre Grenzen und auch darüber hinaus führt. Und wäre dies nicht schlimm genug, muss Yelena schon bald nach Ixia fliehen, da durch geschickt gelegte Intrigen den Geschwistern die Hinrichtung in Sitia droht.
Das alles hört sich sehr rasant und abwechslungsreich an und dies ist der 3. Band auch zweifelsohne, nur hatte ich irgendwann das Gefühl, dies alles in ähnlicher Form in den beiden Vorgängerbänden schon gelesen zu haben. Auch wenn die Story immer wieder neue Wendungen nimmt, können diese nicht mehr wirklich überraschen, da man schon regelrecht mit ihnen rechnet. Die ausweglosen Situationen, welche Yelena ja irgendwie immer dank ihrer magischen und kämpferischen Fähigkeiten meistert, sind Standard und so ist man es einfach schon gewohnt, dass Yelena und ihre Freunde sich permanent in gefahrvollen Situationen befinden. Auch dass ihre Freunde an ihrer Integrität zweifeln, allen voran Leif, ist jetzt auch nicht unbedingt neu und so haben mir eigentlich in diesem Teil ein wenig die Überraschungsmomente gefehlt.
Nichtsdestotrotz überzeugt aber wieder einmal der temporeiche, flüssige und leicht zu lesende Schreibstil von Maria V. Snyder und dieser sorgt durchweg für gute Unterhaltung. Die Atmosphäre des Romans ist ähnlich wie im 2. Teil wieder farbenfroh und lebendig, wobei es zum Ende hin aber auch ziemlich düster, bedrückend und finster wird, also irgendwie eine Mischung aus Band 1 und 2.
Im Gegensatz zum 2. Band, wo Yelena keine Schwäche zeigte, extrem selbstbewusst und regelrecht perfekt auftrat, ist dies hier zum Glück nicht mehr so der Fall. Yelena sieht sich einem Gegner gegenüber, dem sie sich nicht gewachsen fühlt, der ihr regelrecht Angst macht und sie ziemlich verunsichert. Hierdurch wirkt sie wieder viel menschlicher, die Distanziertheit beim Lesen zu ihrer Figur verschwindet sehr schnell und so fällt es einem auch wieder viel leichter, mit Yelena mitzufühlen. Hinzu kommt, dass sie auch immer noch ihre Bestimmung als Seelenfinderin sucht und hierbei begreift, welche Macht man mit der Zauberei in Händen hält und wie leicht diese Macht zum Eigennutz eingesetzt werden kann. Dies alles belastet Yelena sehr, lässt sie auch an sich selbst und ihrer Magie zweifeln und macht sie für den Leser dadurch wieder viel greifbarer als noch im 2. Teil.
Detailreich sind auch die weiteren Charaktere gezeichnet, wobei man auf viele alte Bekannte trifft und natürlich auch Valek wieder mit von der Partie ist. Einigen Figuren ist es gelungen, mich im Verlauf der Story zu überraschen, andere dagegen sind so wie Ari und Janco klar vorhersehbar und hierdurch aber auch der ruhende Pol der Geschichte. Neue Charaktere betreten kaum die Lesebühne und so fühlt es sich durchweg so an, als wenn man ständig auf alte Bekannte treffen würde.
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