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Freitag, 27. Mai 2011

{Leseeindruck} XY von Sandro Veronesi


Verlag: Klett Cotta Verlag
Übersetzer: Michael von Killisch-Horn

Gebundene Ausgabe: 380 Seiten
Genre: Italienischer Krimi
ISBN: 978-3-608-93960-6

Erscheinungsdatum: 24. August 2011
Preis: 22,95 €


Das Schicksal ist nicht unsichtbar

Borgo San Giuda ist ein kleiner Weiler, nicht als Dorf zu bezeichnen mit seinen gerade einmal 74 Häusern und 42 Seelen. Und so steigt der Autor erst einmal damit ein, dass er seinen Lesern ein wenig über diesen abgelegenen Ort und dessen Einwohner erzählt wie auch ein wenig über den Ich-Erzähler von diesem Teil der Geschichte.

Das Leben im Dorf läuft in geordneten Bahnen bis eines Tages der Pferdewagen von Beppe ohne ihn, ohne Touristen und ohne Lebensmittel ankommt. Und gerade die Schilderung dieses anfangs so beschaulichen, so vorhersehbaren Lebens sorgt dafür, dass jetzt der Gänsehauteffekt einsetzt. Die Stimmung ist plötzlich sehr geheimnisvoll, mysteriös und die Abgeschiedenheit des Dorfes wirkt irgendwie auch gruselig.

Und dann gibt es einen Szenenwechsel, der erst einmal äußerst verwirrend ist. Die Ich-Erzählerin erwacht in ihrem Bett, um sie herum alles voll Blut. Wieso glaubt sie, ermordet worden zu sein, warum diese irrwitzigen Gedanken? Sandor Veronesi schildert so eindringlich die für einen so unverständlichen  Gedanken der Ärztin Giovanna, dass man ihre panische Angst und Verwirrung regelrecht mitfühlen kann. Und schon wieder ergeben sich für den Leser mehr Fragen als Antworten. Warum ist eine Narbe an einem Finger von ihr wieder aufgegangen, die bereits 15 Jahre alt ist und warum reagiert sie dabei so konfus?

Die Story wechselt in kurzen Kapiteln ständig zwischen diesen beiden so unterschiedlichen, scheinbar nicht miteinander in Verbindung stehenden Erzählsträngen. Der Autor geht dabei sehr ausführlich vor und reizt geradezu die Neugier des Lesers hierdurch bis aufs äußerste. Hierbei erfährt man immer nur bruchstückhaft etwas über die beiden Ich-Erzähler, kann sich absolut keinen Reim auf die Zusammenhänge machen und genau an einer sehr spannenden Stelle endet die Leseprobe.

Man bekommt bei der Leseprobe noch nicht so viel von der Handlung mit, hat noch keine Ahnung auf was die Story hinauslaufen wird, aber sie macht in jedem Fall extrem neugierig auf den weiteren Verlauf, zumal alles sehr mysteriös und rätselhaft wirkt.

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