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Dienstag, 5. April 2011

{Rezension} Der Schatten des Windes von Carlos Ruiz Zafón

Verlag: Insel Verlag 
Übersetzer: Peter Schwaar
Gebundene Ausgabe: 526 Seiten
Genre: Historischer Roman
ISBN: 3458171703
Erscheinungsdatum: 2004
Preis: 25,00 €

Der Friedhof der vergessenen Bücher

Mit fast elf Jahren lernt Daniel Sempere das erste Mal den Friedhof der vergessenen Bücher kennen. Denn hierhin führt ihn sein Vater genau an dem Tag, als Daniel sich nicht mehr an das Gesicht seiner verstorbenen Mutter erinnern kann.  Im Labyrinth der riesigen Bücherei  mit tausenden von Büchern entdeckt er „sein“ Buch: Der Schatten des Windes von Julián Carax. Noch am selben Abend beginnt Daniel mit dem Lesen und ist vom den Buch begeistert. Natürlich möchte er nun auch die anderen Bücher des Autors lesen. Doch diese sind nicht mehr auffindbar. Schon bald erfährt Daniel, dass ein merkwürdiger Unbekannter alle Bücher von Carax verbrennt und auch Inspector Fumero hat ein ungewöhnlich großes Interesse an den Büchern wie auch am Autor selbst. Doch lässt sich Daniel davon nicht beirren und noch Jahre später versucht er hinter das mysteriöse Geheimnis von Julián Carax zu kommen … und es soll ihm gelingen.

Dieser wunderbare Roman umfasst rund 10 Jahre im Leben des jungen Daniel, der in den 1950-er Jahren in Barcelona spielt. Daniel wächst während der Franco-Ära auf, sein Vater betreibt eine kleine Buchhandlung, in der er ihm oft und gerne hilft. Hierdurch entdeckt er schon schnell seine Liebe zu Büchern und so ist es auch nicht verwunderlich, dass er sich auf die Spuren von Julián Carax macht, zumal sich das, was er über das Leben von Carax erfährt, immer rätselhafter wird.

Carlos Ruiz Zafón hat einen Roman geschaffen, der Genre wie Abenteuer- und Liebesroman wie auch Krimi bedient und doch wieder etwas ganz anderes ist. Da ist zum einen die fantastische, fantasievolle, so voller Emotionen steckenden Geschichte und zum anderen ist es die Sprache des Autors. Schon nach dem ersten Satz ist man verzaubert von dem Buch, von der kraftvollen, sprachgewaltigen Sprache von Zafón. Diese hat bei mir während des Lesens die unterschiedlichsten Emotionen hervorgerufen: es brachte mich zum Schmunzeln, zum Nachdenken, stimmte mich traurig und packte mich mit seiner packenden und fesselnden Schreibweise. Mit ist es schon ewig nicht mehr passiert, dass ich immer mal wieder zurückblätterte, Sätze mehrmals las oder sogar die ganze Seite noch einmal, da die Sprache des Autors mich absolut fasziniert hat.

Die Geschichte entwickelt sich äußert interessant, fesselnd und hat teilweise wirklich Krimicharakter und ganz eindeutig eine heftige Sogwirkung, der man sich nicht entziehen kann. So beleuchtet Zafón sehr eindringlich das Leben in Barcelona in den 50er Jahren wie auch kurz nach der Jahrhundertwende. Denn während man durch die Ich-Erzählung das Leben von Daniel und seine Suche nach dem Autor verfolgt, lernt man nach und nach auch das dramatische und so traurige Leben von Carax kennen.


Fazit: Ein Roman, der eindeutig mit dem sprachgewaltigen Schreibstil des Autors, wie auch durch seine komplexe, emotionsgeladene Geschichte überzeugt. Schon jetzt mein Highlight für 2011, dass ich mit Sicherheit noch einmal lesen werde.

3 Kommentare:

  1. Wow....das hört sich ja ganz wunderbar an! Hm...ob das wohl unsere Bücherei hat? Sonst muss ich schon wieder meinen Wunschzettel verlängern ;)
    LIebe Grüße
    Martina

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  2. "Schatten des Windes" ist auch mein absolutes Lieblingsbuch! Martina Martina, bald kommt der erste Roman von Zafón und das Buch heißt "Marina"! =)Mein Snoopy dir und Bellexr für diese wundervoll geschriebene Rezension zuzwinkert und einen schönen Feierabend wünscht.
    Liebe Grüße, Tanja

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  3. danke für die schöne rezi, ich habe das buch auch vor einiger zeit gelesen und bin nach wie vor begeistert von ihm

    lg kerry

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