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Sonntag, 27. Februar 2011

{Rezension} Opferzahl von Arne Dahl

Verlag: Piper Verlag
Übersetzer: Wolfgang Butt
Gebundene Ausgabe: 439 Seiten
Genre: Skandinavischer Krimi
ISBN: 3492049680
Erscheinungsdatum: 21. Februar 2011
Preis: 19,95 €


Nach London und Madrid nun auch Stockholm?

In der Nacht zum Sonntag explodiert um 00:45 Uhr eine Bombe im U-Bahnwagon der grünen Linie. Bei dem Anschlag sterben zehn Menschen. Stockholm ist geschockt und sofort breitet sich die Angst unter den Einwohnern aus, dass nun auch der islamistische Terror nach Schweden gekommen ist. Die Medien puschen die Meldungen entsprechend. Die gesamte Stockholmer Polizei wie auch das A-Team sind in die Ermittlungen involviert. Schon schnell gibt es einen Bekenneranruf einer geheimen und bisher unbekannten islamistischen Vereinigung, die sich „Siffins heilige Ritter“ nennen. Doch kaum kommt das A-Team hinter die Identität der Mitglieder, werden diese einer nach dem anderen ermordet.

Nach einem halben Jahr Suspendierung kehrt Kerstin Holm zurück zum A-Team und übernimmt wieder die Leitung. Und genau zu dieser Zeit passiert das Attentat. Als strategischer Leiter über die verschiedenen Polizeiorganisationen wird der pensionierte Jan-Olof Hultin eingesetzt. Dieser lässt seinem „alten“ A-Team freie Hand, welche sie zu nutzen wissen. Doch viele Spuren führen ins Nichts und als sie nach akribischer Kleinarbeit endlich hinter die Identität der Mitglieder der „Heiligen Ritter“ kommen, gelingt es ihnen doch nicht, diese zu verhören. Anscheinend steckt noch eine viel höhere Macht hinter dem Anschlag, der nun nach und nach alle Mitwisser eliminiert.

Gewohnt vielschichtig legt Arne Dahl den neuen Fall rund um sein A-Team an. Und es gelingt ihm auch wieder mühelos, die vielen losen Fäden, die er während seines Krimis auslegt, so nach und nach geschickt und logisch in die Geschichte einzuweben. Hierdurch hat man jedoch aber auch am Anfang etwas Schwierigkeiten in die Story hineinzukommen, oder besser gesagt, dieser anfangs folgen zu können. Erst so nach und nach werden einem die Zusammenhänge verständlich und da sich Arne Dahl auch oftmals auf seinen letzten Krimi „Dunkelziffer“ bezieht, wäre es sinnvoll, diesen vorher zu lesen.
 
Nach den anfänglichen Schwierigkeiten ist man aber schon nach kurzer Zeit gefesselt von der komplexen Story, zumal es dem Autor gelingt, immer wieder neue und vor allem auch unvorhersehbare Wendungen einzubauen, die man so absolut nicht erwartet. Hinzu kommt der ruhige, nachdenkliche und durchweg kurzweilige Schreibstil von Arne Dahl, dem es mühelos gelingt, einem ein brisantes und nach wie vor leider brandaktuelles Thema spannend und fesselnd zu vermitteln.

Beeindruckt bin ich wieder einmal gewesen, wie scheinbar leichtfüßig es Arne Dahl schafft, seinen Protagonisten ein Profil zu geben, immer noch einmal ein wenig Platz zu finden, ihr Privatleben mit in die Geschichte einzubauen und einige von ihnen auch wieder wie selbstverständlich in den aktuellen Fall mit einzubinden. Gerade diese kleinen Erwähnungen über das Privatleben der einzelnen A-Team-Mitglieder, die so durch und durch normal und verständlich sind, sorgen dafür, dass durchweg alle sofort wieder Konturen annehmen, man sich ein Bild von ihnen machen kann und sie einem fast augenblicklich sympathisch sind.

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