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Mittwoch, 2. Februar 2011

(Rezension) Das Wasser so kalt von Anja Jonuleit

Verlag: Emons Verlag
Taschenbuchausgabe: 367 Seiten
Genre: Deutscher Krimi
ISBN: 3897054345
Erscheinungsdatum: Januar 2007
Preis: 9,90 €


Ein neues Leben mit Startschwierigkeiten

Nachdem die Malerin Marie Glücklich ihren Mann Lorenz mit einer Anderen erwischt hat und dieser ihr gesteht, dass er schon länger eine Affäre hat, verlässt Marie München und zieht in das Haus ihrer Mutter nach Friedrichshafen direkt an den See. Allerdings hat Marie noch ein Problem: Sie ist absolut mittelos und braucht dringend einen Job und neue Auftraggeber. Da kommt das zufällige Zusammentreffen mit ihrer Jugendfreundin genau richtig. Paula bietet ihr an, bei einer Studie ihrer Bekannten Beatrice teilzunehmen. Für das Allensbach-Institut sucht diese Probanden, die im Internet auf Partnersuche gehen. Notgedrungener weise sagt Marie zu und schon bald trifft sie die ersten Interessenten. Zur selben Zeit wird in Friedrichshafen die Wasserleiche einer jungen Frau gefunden. Kommissar Andreas Sommerkorn, der Bruder von Paula, ist mit den Ermittlungen betraut. Schon bald wird eine zweite Leiche gefunden und Marie erhält plötzlich anonyme Anrufe.

Anfangs hatte ich etwas Schwierigkeiten in den Krimi hineinzufinden, da Anja Jonuleit in schnell wechselnden Erzählsträngen die wichtigsten Figuren ihres Buches vorstellt. Allerdings hat sich dies schnell gelegt und ich war mitten drin in ihrem Krimi. So präsentiert die Autorin neben Marie, Andreas Sommerkorn sowie einem Obdachlosen, der eine Schlüsselrolle in dem Krimi spielt, auch gleich den Mörder, ohne dessen Identität preiszugeben.  Und dies ist ein geschickter Schachzug. So erfährt man natürlich einige Eigenarten über den Mörder, diese treffen aber auch auf einige Männer zu, die Marie im Laufe des Krimis kennenlernt. Und so ist man sich bis zum Schluss nie sicher, um wen es sich nun bei dem Mörder handelt, da immer wieder ein Anderer für die Morde in Frage käme.

Anja Jonuleits Schreibstil ist sehr einfühlsam, flüssig und durchweg spannend. Man ist zwar durch den Erzählstrang von Andreas Sommerkorn immer auf dem neuesten Stand der Ermittlungen, der Fokus der Geschichte liegt aber eindeutig bei Marie, wie sie versucht, sich ein neues Leben aufzubauen.  Sehr nachvollziehbar beschreibt sie auch das Verhalten von Marie, als diese sich bewusst wird, dass sie in das Visier eines Stalkers geraten ist, hier ist ihre Angst und zugleich aber auch ihre Trotzreaktionen absolut verständlich beschrieben.

Und so gibt es eigentlich zwei Schwerpunkte in der Story, die für ordentlich Spannung sorgen. Zum einen die Ermittlungen wie auch die Handlungen des Mörders, zum anderen die Bedrohung der sich Marie durch den anonymen Anrufer ausgesetzt sieht. Hierdurch entwickelt sich die Story nicht vorhersehbar, überrascht immer wieder durch geschickt gelegte Wendungen und die Spannung hält sich mühelos bis zum Schluss.

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