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Montag, 31. Januar 2011

(Rezension) Ich will dich nicht töten von Dan Wells

Verlag: Piper Verlag
Übersetzer: Jürgen Langowski
Taschenbuchausgabe: 448 Seiten
Genre: Amerikanischer Thriller
ISBN: 978-3-492-26781-6
Erscheinungsdatum: 02. November 2010
Preis: 12,95 €


Abschluss der Trilogie

Kaum ist der letzte Dämon aus „Mr. Monster“ vom 16-jährigen John Cleaver vernichtet worden, scheint schon wieder einer – dieses Mal ein weiblicher – sein Unwesen in Clayton County zu treiben. Zusätzlich geschehen mehrere Selbstmorde unter weiblichen Teenagern. Ungereimtheiten hierbei scheinen jedoch nur John aufzufallen, nicht jedoch der Polizei. Während er sich den Kopf darüber zerbricht, wie er den Dämon, den John Niemand nennt, bekämpfen kann, erhält er dieses Mal unerwartete Unterstützung. Die Tochter von Sheriff Jenssen weiß durch ihren Vater von Johns Beteiligung beim letzten Serienmörder und so versucht Marci ihm bei seinem Kampf gegen den Killer zu helfen, ohne zu ahnen, dass es sich hierbei um einen Dämon handelt.

In bewährter Manier lässt Dan Wells auch im dritten Teil seinen Protagonisten die Geschichte selbst erzählen. So merkt man auch schnell, dass sich John kaum noch seine Regeln ständig vor Augen führen muss und selbst Marci relativ normal gegenübertreten kann, ohne ständig Mordfantasien zu haben. Doch Gefühle gegenüber anderen Menschen empfindet er immer noch nicht. Allerdings erhält er hiervon im Lauf des Buches eine Ahnung, nicht zuletzt dank Marci, die mehr als nur freundschaftliche Gefühle für John hegt und dank ihrer Hartnäckigkeit nimmt er sogar an einem Schulball teil.

Die Story baut sich wieder gewohnt ruhig auf. Man verfolgt Johns Überlegungen, wie er auf die Spur des Dämons kommen könnte und gleichzeitig ist man bei den zarten Anbandelungen zwischen Marci und John dabei, die dieser anfangs überhaupt nicht wahrnimmt und so passiert erst einmal nicht so viel. Trotzdem gelingt es Dan Wells auch dieses Mal wieder, hierbei absolut keine Langeweile aufkommen zu lassen, da die Erzählungen von John fesselnd und spannend umgesetzt sind. Man spürt hier förmlich, unter welcher Anspannung John steht, endlich die Identität des Dämons aufzudecken. Natürlich dürfen auch wieder die ziemlich ausführlichen Beschreibungen einer Einbalsamierung nicht fehlen, die John dazu nutzt, sich als Hobbypathologe zu betätigen.

Nach gut der Hälfte nimmt die Story dann wieder extrem an Fahrt auf und hier ist die Spannung fast wieder greifbar. Auch überrascht Dan Wells immer mal wieder durch interessante Wendungen in der Geschichte und genauso wie John, ist es einem als Leser bis zum Schluss nicht ersichtlich, um wen es sich bei dem Mörder handelt.

Seine Figuren sind gewohnt detailreich beschrieben, wobei natürlich der Fokus bei John liegt. Und hier gelingt es Dan Wells sehr gut, den schleichenden Prozess von John zu beschreiben, wie er sich so langsam für seine Umgebung zu einem relativ normalen Jugendlichen entwickelt, auch wenn er seinen Mordphantasien nie ganz entfliehen kann. Wobei für ihn die Jagd nach dem Dämon wie ein Katalysator wirkt, da er seine Mordphantasien nun voll und ganz auf den Dämon projizieren kann.

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