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Sonntag, 23. Januar 2011

(Rezension) Eiswind von Sandra Gladow

Verlag: Diana Verlag
Taschenbuchausgabe: 320 Seiten
Genre: Deutscher Krimi
ISBN: 978-3-453-35464-7
Erscheinungsdatum: 10. Januar 2011
Preis: 8,99 €


Schatten der Vergangenheit

In einem Waldstück wird die Leiche einer jungen Joggerin gefunden. Von ihrem Hund fehlt jede Spur. Die Kommissare Braun und Bendt  von der Lübecker Mordkommission beginnen ihre Ermittlungen, in die auch die Staatsanwältin Anna Lorenz involviert ist. Zusammen kommen die Drei schnell einem Verdächtigen auf die Spur, doch während dessen Vernehmung ereignet sich ein weiterer Mord an einer Joggerin. Somit beginnen die Ermittlungen von vorne, doch den Ermittlern wie auch der Staatsanwältin fehlt jegliche Spur zum Täter noch ist ein Mordmotiv ersichtlich. In der Zwischenzeit gerät Anna unwissend selbst in das Visier des Mörders.

Schon beim  Prolog beginnt Sandra Gladow in ihrem Krimi-Debüt mit einem rasanten Tempo und dieses hält sich quasi mühelos bis zum Schluss. Ihre Erzählstränge wechseln ständig zwischen ihrer Protagonistin Anna Lorenz, den Ermittlern Braun und Bendt wie auch einem Unbekannten, dessen eindeutig psychisch gestörte Gedankenwelt der Leser verfolgen kann. Die Kapitel sind relativ kurz gehalten, immer gerade so lange, dass genug Spannung aufgebaut werden kann und enden natürlich genau immer an einer spannenden oder markanten Stelle.

So ist der Spannungslevel immer sehr hoch, bedingt auch durch den fesselnden, flüssigen Schreibstil der Autorin.  Wobei während des gesamten Krimis die reine Ermittlungsarbeit eher im Hintergrund steht und die Story sich hauptsächlich um Anna Lorenz dreht, was jedoch absolut nicht spannungshindernd ist, da man schon schnell feststellt, dass der Mörder es auch auf Anna abgesehen hat.

Ihre Charaktere sind hervorragend gezeichnet. Die Staatsanwältin Anna Lorenz wird einem fast augenblicklich sympathisch. Sehr einfühlsam beschreibt die Autorin die augenblickliche Gefühlswelt von Anna, welche sich momentan in einem wahren Chaos befindet. Von ihrem Mann lebt sie getrennt. Ihre Ehe ist an dem Tod ihrer kleinen Tochter zerbrochen und  Anna hat die Frühgeburt bis heute nicht überwunden. Nun muss sie auch noch erfahren, dass ihr Ex-Mann eine neue Freundin hat,  zudem entfremdet sie sich immer mehr von ihren alten Freunden und lebt nur noch für ihre Arbeit. Einzig ihr Hund Hubert spendet ihr noch ein wenig Trost. Nach außen hin wirkt sie arrogant und hart, doch wer sie ein wenig näher kennenlernt, stellt schnell fest, dass sich dahinter eine liebenswerte junge Frau mit vielen Problemen versteckt. Besonders mysteriös bleibt die Figur des Unbekannten, dessen Lebensgeschichte man nach und nach erfährt. Inwieweit er in den aktuellen Fall involviert ist, beschreibt die Autorin sehr fesselnd im Lauf des Krimis.

Bis gut zum letzten Drittel des Krimis, der übrigens durchaus auch Thrillerpotential hat, hätte ich bedenkenlos 5 Sterne vergeben. Doch das letzte Drittel wirkt dann doch ein wenig gehetzt und konstruiert, worüber ich doch ziemlich überrascht war, da sich die Story bis dahin komplex und schlüssig entwickelte.

2 Kommentare:

  1. Schöne Rezi!
    Hört sich ja gut an...werde ich mir merken!:o)

    Liebe Grüße
    Aenna

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  2. "Eiswind" ist direkt auf meinen Amazon-Wunschzettel gewandert. Klingt nach einem MUST HAVE für mich.

    Lg, Sabine

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