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Dienstag, 11. Januar 2011

(Leseeindruck) Das Schweigen der Toten von Todd Ritter

Verlag: rororo Verlag 
Taschenbuchausgabe: 384 Seiten
Genre: Amerikanischer Thriller
ISBN: 978-3-499-25588-5
Erscheinungsdatum: 01. Februar 2011
Preis:9,99 €




Mysteriöser Mord in Perry Hollow

Ein Mann erwacht unter extremen Schmerzen, sein Mund wurde zugenäht. Als er endlich wieder klar denken kann und realisiert, was mit ihm geschehen ist, versucht er zu schreien, doch es kommt nur ein Krächzen. Dann eine Stimme. Sie befiehlt ihm, ruhig zu sein. Etwas Kaltes spürt er an seinem Hals und dann gar nichts mehr. Allein schon dieser Einstieg schraubt die Spannung auf ein hohes Niveau. Die Angst des Mannes ist sehr plastisch geschildert und erzeugt beim Lesen zugleich eine Gänsehaut.

Ein grauer, kalter Morgen im März. Chief Kat Campbell ist Sheriff in dem beschaulichen Städtchen Perry Hollow. Mithilfe eines Diebstahls, der angeblich dem ortsansässigen Blumenhändler passiert ist, stellt Todd Ritter erst einmal ein wenig die Einwohner, das ruhige, beschauliche Leben des kleinen Örtchens vor wie auch seine Protagonistin. Kat ist Mitte Vierzig, hat einen Sohn, keine funktionierende Heizung und färbt sich ihre blonden Haare dunkler, um ernst genommen zu werden. Diese Alltäglichkeiten nehmen zwar die Spannung wieder etwas heraus, gleichzeitig bekommt man so aber auch ein gutes Gefühl für die Situation und das Leben in Perry Hollow. Doch als man erfährt, dass dem Blumenhändler sein Lieferwagen gestohlen wurde, zieht zumindest die Neugier wieder an, denn die Vermutung liegt nahe, dass der Diebstahl mit dem Mord im Prolog in Verbindung steht. Hinzu kommt, dass sich im Handschuhfach des Lieferwagens eine geladene Pistole befand.

Kaum ist Kat auf dem Revier angekommen, erfährt sie von einem weiteren Delikt. Am Straßenrand der Old Mill Road wurde von einem LKW-Fahrer eine Kiste gefunden. Kat überträgt ihrem Stellvertreter Carl die Fahndung nach dem Lieferwagen und macht sich auf den Weg zu dieser mysteriösen Kiste. Dort angekommen kann sie verstehen, warum der LKW-Fahrer von einem Sarg sprach, die Maße erinnern einen unwillkürlich daran. Und wirklich, als Kat die Kiste öffnet, findet sie darin die Leiche eines Mannes. Ein Mann, den sie kennt. Bei dem Toten handelt es sich um den Farmer George Winnick, ihm wurde der Mund zugenäht. Kat ist entsetzt, doch reagiert sie professionell und leitet sofort die entsprechenden Maßnahmen ein und doch merkt man auch, wie nahe ihr der Mord an George geht, obwohl sie ihn kaum kannte.

Besonders unheimlich wird es, als man das nächste Kapitel über einen Mitarbeiter der Gazette liest, der ausschließlich für die Nachrufe zuständig ist. Ziemlich ausführlich geht Todd Ritter hier auf seinen etwas schrägen Charakter ein und man wundert sich schon, warum Henry Goll hier so ausführlich vorgestellt wird. Doch Henry macht eine grausige Entdeckung, die mit dem Nachruf von George Winnick zu tun hat, dem Mann, der gerade am Straßenrand in einer sargähnlichen Kiste gefunden wurde.

Die Leseprobe geht leider nur über wenige Seiten, aber bereits auf diesen gelingt es Todd Ritter hervorragend, eine Spannung aufzubauen, die fast greifbar ist. Alle Charaktere sind detailreich gezeichnet, sodass sie fast sofort Konturen annehmen und sein Schreibstil ist sehr flüssig und fesselnd und so gelingt es ihm wunderbar, dass man fast augenblicklich eine Vorstellung des kleinen Ortes wie auch seiner Einwohner erhält.

Todd Ritter hat mit seiner Story jetzt nicht unbedingt das Rad neu erfunden, allerdings versprechen die ersten 20 Seiten des Thrillers eine interessante und auch komplexe Story, die einen mit Sicherheit bis zum Schluss des Buches in Atem hält.

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