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Montag, 25. Oktober 2010

{Rezension} Schattenwasser von Michael Kibler

Verlag: Piper Verlag
Taschenbuchausgabe: 335 Seiten 
Genre: Deutscher Krimi
ISBN: 3492259065
Erscheinungsdatum: 16. September 2010
Preis: 8,95 €







Die Bibel und das Wasser

Im Jugendstilbad von Darmstadt treibt die Leiche einer älteren Dame. Einen Tag später erhält Hauptkommissarin Margot Hesgart ein an sie persönlich adressiertes Bekennerschreiben. Der Briefschreiber zitiert leicht abgewandelt eine Passage aus der Bibel. Ein paar Tage später wird das Wasser eines kleinen Sees in Darmstadt vergiftet. Wieder erhält Margot Hesgart ein Bekennerschreiben mit einer Bibelstelle aus dem Alten Testament. Die Ermittlungen von Margot und ihrem Kollegen Steffen Horndeich laufen auf Hochtouren als die zweite Frauenleiche gefunden wird. Ist hier ein Serienmörder am Werk, der die Bibelstellen abarbeitet, die alle einen Bezug mit Wasser haben. Wenn ja, stehen noch zwei Morde aus.

Neben dem aktuellen Fall hat Margot Hesgart auch mit privaten Problemen zu kämpfen. Muss sie doch erfahren, dass ihr Lebensgefährte Rainer eine uneheliche Tochter hat, die von nun an bei ihnen wohnen soll. Hinzu kommt noch, dass ihr gemeinsamer Sohn Ben mit seiner Freundin Iris in die USA gereist ist und  Marion und Rainer für einige Wochen die kleine Zoey hüten sollen. Somit sind Stress und wenig Schlaf für die nächsten Wochen vorprogrammiert und zusätzlich gestaltet sich auch noch der aktuelle Fall als immer schwieriger und undurchsichtiger. Zwar gibt es schon bald einen Verdächtigen, der die Opfer kannte, ein Motiv hätte und auch alle Indizien sprechen gegen ihn. Doch weder Margot noch Steffen und Sandra mögen so recht an seine Schuld glauben.

Michael Kibler verknüpft wieder geschickt und gut dosiert die laufenden Ermittlungen mit dem Privatleben seiner Protagonistin. Die Spannung leidet durch diesen Mix in keiner Weise, zumal sich die Story als sehr interessant gestaltet und schon bald zwar mehrere Tatverdächtige auftauchen, das Motiv der Morde jedoch absolut im Dunkeln bleibt. So ist die Geschichte fesselnd bis zum Schluss, überrascht durch einige gelungene Wendungen und zieht zum Ende hin in Sachen Spannung noch mal mächtig an.

Der Schreibstil des Autors ist flüssig, unterhaltsam und immer mit einem guten Schuss Lokalkolorit versehen. Seine Protagonistin stellt er gewohnt emotional, lebendig und absolut authentisch dar. Neben Margot geht der Autor auch wieder ein wenig auf das Privatleben von Steffen Horndeich ein, den die Vergangenheit einholt und ihn vor eine wichtige Entscheidung stellt. Ansonsten sind auch die restlichen Charaktere sehr realistisch, aber gerade auch die Tatverdächtigen ziemlich undurchsichtig beschrieben, sodass man sich erst zum Ende hin über die Identität des Täters sicher sein kann.
 

Alles in allem wieder ein gelungener Darmstadt-Krimi, der mit viel Lokalkolorit, einer guten Story und sympathischen Akteuren daher kommt.

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