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Mittwoch, 27. Oktober 2010

{Rezension} Feuertanz von Helene Tursten

Verlag: btb Verlag
Übersetzer: Holger Wolandt, Lotta Rüegger
Taschenbuchausgabe: 320 Seiten
Genre: Skandinavischer Krimi / Schweden
ISBN: 344273715X 
Erscheinungsdatum: 03. März 2008
Preis: 9,00 €



Ein Leben für den Tanz

1989: Die junge Inspekteurin Irene Huss ermittelt mehr eigenständig in einem Fall von Brandstiftung mit Todesfolge. Die Stieftochter des Toten könnte bei der Aufklärung des Falls helfen, doch Sophie spricht kein Wort und alle Mühe von Irene, die Elfjährige zum Sprechen zu bringen, scheitert. Der Fall wird nie zur Zufriedenheit von Irene gelöst. 15 Jahre später wird in einer Brandruine die Leiche einer jungen Frau gefunden. Kurze Zeit später ist die Identität der Frau ermittelt: Es handelt sich um Sophie, die vor ihrem Tod misshandelt wurde.  Irene Huss beginnt mit den Ermittlungen und muss feststellen, dass Sophie sich zu einer sehr introvertierten jungen Frau entwickelt hat, deren Leben einzig und allein auf den Tanz fixiert war. Wer also hätte ein Motiv und in welcher Verbindung steht ihr Tod zum damaligen Fall?

Dunkle Geheimnisse einer Familie und die Leidenschaft zum Tanz sind die Grundlage des vorliegenden Falls. Sehr rätselhaft und undurchschaubar beschreibt Helene Tursten die eigentliche Hauptdarstellerin des Krimis: Sophie. Sie ist Dreh- und Angelpunkt des aktuellen wie auch des Falls von 1989. Um sie und ihr rätselhaftes Leben drehen sich die Ermittlungen auf der Suche nach ihrem Mörder. Scheinbar liegt kein Motiv vor und doch ist auch ersichtlich, dass ihre Familie irgendetwas zu verheimlichen versucht. So ist die Story von Anfang sehr rätselhaft angelegt und überrascht auch immer mal wieder mit interessanten Wendungen.

Die Spannung ist dieses Mal mehr als unterschwellig zu bezeichnen, allerdings wird durch das merkwürdige Verhalten der Familienangehörigen die Neugier konstant aufrecht erhalten und die überraschende und logische Auflösung des Falls sorgt ebenfalls dafür, dass bis zum Schluss keine Langeweile aufkommt. Auch erhält man wieder einen unterhaltsamen Einblick in das Privatleben von Irene und erlebt so mit, wie sie sich langsam mit der Abnabelung ihrer Zwillinge abfinden muss und ein privater Schicksalsschlag bleibt ihr auch nicht erspart. So wirkt die Darstellung von Irene wieder durchweg sehr authentisch und überzeugend.

Die restlichen Personen des Krimis, besonders die der Familie von Sophie, sind zum einen sehr detailreich und glaubwürdig dargestellt, zum anderen aber auch so undurchsichtig und rätselhaft angelegt, dass man sich bei keinem sicher sein kann, ob einer von ihnen etwas mit dem Tod von Sophie zu tun hat.

Fazit: Ein eher ruhig angelegter Krimi mit einer interessanten Geschichte und überzeugend dargestellten Charakteren.

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