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Dienstag, 28. September 2010

{Leseeindruck} American Devil von Oliver Stark

Verlag: Piper Verlag
Übersetzer: Gabriele Weber-Jaric, Bettina Zeller
Genre: Amerikanischer Thriller
ISBN: 9783492259231 
Taschenbuchausgabe: 448 Seiten
Erscheinungsdatum: 25. Oktober 2010
Preis: 9,95 €


Rosenblüten am Tatort

Schon allein der Prolog bereitet Gänsehaut beim Lesen und zeigt auf, dass man es hier wieder einmal mit einem äußerst perfiden Mörder zu tun bekommt. Es ist der Valentinstag des Jahres 1982 als ein Junge in West Virginia in das Elternhaus eines jungen Mädchens eindringt, um ihr seine Liebe zu gestehen. Mit dabei hat er einen Strauß Rosen. Als er schließlich unbemerkt von den Eltern im Zimmer der jungen Chloe Mestella ankommt, beobachtet er sie erst einmal verzückt bevor er sich ihr nähert. Ohne die Chance seine Gefühle zu kontrollieren, legt er sich auf sie, wovon Chloe erwacht und verzweifelt versucht, freizukommen. Als der Junge ihr seine Liebe gesteht und sie fragt, ob Chloe seine Freundin werden möchte, verneint diese voller Angst. Aus lauter Verzweiflung, Wut und Zorn ob dieser Absage erwürgt er sie. Bei diesem kurzen Handlungsstrang ist schon deutlich zu spüren, dass der Junge in seiner eigenen, kranken Welt lebt und eindeutig gestört sein muss.

Dann macht die Leseprobe einen Sprung zu Kapitel 15 bzw. Seite 79 und man begleitet die Detectives Eddie Kasper und Tom Harper, die dem Blue Team des NYPD angehören, zu einer Konferenz mit ihren Kollegen. Ihr Chef hat diese einberufen, da eine große New Yorker Zeitung am nächsten Tag über einen Serienkiller berichten wird, gegen den Eddie und Tom bereits längere Zeit ermitteln. Immer wieder werden in einem reichen New Yorker Vorort junge, blonde Frauen auf bestialische Weise ermordet vorgefunden, doch dem Täter kommt die Polizei einfach nicht auf die Spur. Nun soll genau hierzu ein Zeitungsbericht von Erin Nash veröffentlicht werden, der Insiderinformationen enthält, die auf keinem Fall an die Öffentlichkeit dringen dürfen. Sogar einen Namen hat die Öffentlichkeit dem Serienmörder schon gegeben: American Devil.

Nachdem wieder einige Seiten übersprungen wurden, beschreibt Oliver Stark nun die Vorgehensweise des Mörders. Hierbei handelt es sich um einen charmant wirkenden und wahrscheinlich auch gutaussehenden Mann, der diese Attribute für sich nutzt, um so Bekanntschaften mit seinen zukünftigen Opfern zu knüpfen. Und das Perfide daran, er gibt ihnen sogar noch eine Chance, sie nicht zu töten und spielt hier ganz geschickt mit deren Angst.

Jedem Kapitel ist Ort und Datum vorangestellt, wodurch davon auszugehen ist, dass sich der Thriller binnen weniger Tage oder Wochen abspielen wird. Man ahnt bereits, dass der Junge im Prolog nun gut 25 Jahre später das Morden wohl fortsetzen wird. Möglicherweise wurde er für seinen Mord an Chloe verhaftet und durfte die vergangen Jahre im Gefängnis oder aber in der Psychiatrie verbringen. Und nun kehrt er als gereifter Mann in den Vierzigern zurück, um seine krankhaften Neigungen fortzuführen und zu perfektionieren. Und der Drang zum Töten scheint in ihm immer stärker zu werden, denn die Abstände zwischen den Morden werden immer kürzer. Allein hierdurch ist davon auszugehen, dass sich der Thriller äußerst rasant und hochspannend entwickeln wird.

Oliver Stark erzählt sehr rasant, direkt und packend. Der Prolog weckt sofort die Neugier wie auch das rätselhafte Auftreten des Mörders und animiert regelrecht zum Weiterlesen. Auch seine Detectives Tom und Eddie nehmen bereits schnell Konturen an und wirken sehr sympathisch. Und so ein kleiner Hinweis am Rande lässt erahnen, dass der Charakter von Tom nicht gerade einfach gestrickt ist, sondern hier auch noch eine Überraschung für den Leser parat hält.


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