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Freitag, 30. Juli 2010

{Rezension} Die Minuten vor dem Tod von Jack Ross

Übersetzer: Karin Meddeki
Taschenbuchausgabe: 352 Seiten
Genre: Amerikanischer Thriller / Justizthriller
ISBN: 3404163001
Erscheinungsdatum: 14. Juli 2010
Preis: 7,95 €



Die Gerechtigkeit wird siegen

Der 80-jährige Craig Williams sitzt wegen Mordes in der Todeszelle. In 5 Wochen wird der Staat Florida seinem Leben ein Ende setzen, denn Williams hatte kaltblütig den Sohn von Senator O’Neill ermordet. Allerdings hatte der schottische Ex-Detective auch allen Grund dazu, da Joe O’Neill seine Enkelin Jenny Forbes auf brutalste Weise vergewaltigt hatte, der anschließende Prozess eine Farce war und der Senatorensohn daraufhin freigesprochen wurde. Die junge farbige Journalistin Deborah Jones vom Miami Herald wird auf den Fall aufmerksam und ihr gelingt es, ein Interview mit Craig Williams zu führen. Deborah wie auch ihr Chef Sam gelangen nach diesem Interview zu der Überzeugung, dass der Vergewaltigungsprozess manipuliert wurde und Deborah kommt einem Geheimnis auf die Spur, welches das Ansehen des Senators massiv Schaden könnte.

Schon nach wenigen Seiten ist man mitten im Thriller drin und ahnt auch schnell, dass die junge Journalistin Deborah ein ganz besonderes Interesse an dem Fall hat, der in ihrer Vergangenheit begründet liegt, was man auch recht bald erfährt. Nach und nach deckt sie immer mehr Ungereimtheiten an der gesamten Geschichte auf und kommt so dem Senator immer mehr in die Quere, der mitten im Wahlkampf steckt und deswegen um so mehr um seinen „guten Ruf“ besorgt ist. So schreckt O’Neill auch nicht davor zurück, die Angelegenheit seinem väterlichen Freund John Richmond zu übertragen, den das FBI schon seit längerer Zeit im Auge hat. Dem Unternehmer werden Verbindungen zur Mafia nachgesagt, die bisher allerdings nicht bewiesen werden konnten.

Die Untersuchungen des FBI zu seiner Person hindern John Richmond jedoch nicht daran, Deborah und ihre Familie massiv zu bedrohen, als diese von ihren Recherchen nicht ablässt. Schon bald muss Deborah um ihr Leben fürchten wie auch um das ihrer Familie und steht vor der schweren Entscheidung, die Recherchen einem anderen Kollegen zu überlassen, um so ihr Leben zu schützen.

Jack Ross gelingt es fast augenblicklich eine hohe Spannung aufzubauen, welche sich über den kompletten Thriller hält und sogar zum Ende hin noch einmal ordentlich anzieht. Seine Story ist zwar in gewisser Weise voraussehbar, allerdings sind viele überraschende Wendungen eingebaut und der Thriller ist gut durchdacht angelegt, sodass man darüber gerne hinwegsieht.

Seine Protagonistin wie auch die restlichen Charaktere zeichnet er sehr menschlich und nachvollziehbar. So ist Deborah keine Überfrau, die problemlos mit allen Widrigkeiten zu Recht kommt. Eher das Gegenteil: Deborah hat Angst, hat mit Panikattacken zu kämpfen und ist in dem immer noch zum Rassismus neigenden Südflorida einigen fiesen Diskriminierungen ausgesetzt. Doch sie ist auch mutig und verdammt dickköpfig und versucht – trotz der massiven Einschüchterungsversuche – alles, um Craig Williams aus der Todeszelle zu holen. Hier erhält sie hilfreiche Unterstützung von ihrem Chefredakteur Sam, der an sie glaubt und ihre Story auch gegenüber der Geschäftsleitung des Miami Heralds hartnäckig vertritt und ihr so den Rücken für ihre Recherchen freihält.

Alles in allem ein von der ersten bis zur letzten Seite hochspannender Thriller, mit glaubwürdigen Charakteren und einer komplexen Story.

1 Kommentar:

  1. Hey, ich habe dich für den One little sparkling blog award nominiert.
    Was das heißt, findest du hier:
    http://umwegezumziel.blogspot.com/2010/08/one-little-sparkling-blog-award.html

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