Startseite

Dienstag, 2. Februar 2010

{Rezension} Wolfstod: Laura Gottbergs vierter Fall von Felicitas Mayall

Verlag: rororo Verlag 
Taschenbuchausgabe: 400 Seiten
ISBN: 3499244403 
Genre: Deutscher Krimi / München, Toskana
Erscheinungsdatum: 01. Juli 2008
Preis: 8,95 €


Künstler, Dichter und Chinesen in der Toskana

Nahe Siena wird der erfolgreiche deutsche Schriftsteller Giorgio Atlander tot in seinem Arbeitszimmer aufgefunden. Der erste Eindruck deutet auf Selbstmord hin, aber als am nächsten Tag in das Arbeitszimmer des Autors eingebrochen und Beweismaterial entwendet wird, glaubt Commissario Guerrini an Mord und fordert als Unterstützung deutsche Amtshilfe in Form von Hauptkommissarin Laura Gottberg an. Zusammen beginnen sie die Ermittlungen und geraten in der beschaulichen Toskana bald in tödliche Gefahr.

Der Mord an dem deutschen Schriftsteller kommt Angelo Guerrini wie gerufen. Endlich kann er Laura Gottberg wieder sehen und auch Laura freut sich bereits auf die Toskana, da sie so auch noch das Versprechen ihrem Vater gegenüber einlösen kann. So reisen Vater und Tochter an einem schönen Junitag in die Toskana. Das anfänglich schlechte Gewissen, zu wenig Zeit mit ihrem Vater verbringen zu können, legt sich schnell, als sie feststellt, wie sehr er aufblüht und das Leben genießt. Und so stürzt sich Laura zusammen mit Angelo in ihren neuen Fall, der immer mehr Fragen aufwirft, als Lösungen anbietet. Alles weist darauf hin, dass Atlander hinter ein dunkles Geheimnis eines Bewohners in Siena gekommen ist, doch sie finden absolut keine Spuren, die ihnen einen Hinweis auf den Unbekannten geben könnte. Dann erhalten sie den entscheidenden Hinweis und plötzlich liegt der Fall klar vor ihnen.

Die Bücher von Felicitas Mayall sind immer wie ein kleines bisschen Urlaub: abschalten, in das Buch eintauchen und genießen. Auch dieses Mal gelingt es ihr wieder mühelos, einem die Toskana im Juni vor Augen zu führen. Ihr Schreibstil, angereichert mit einigen Gedichten von Lord Byron, ist gewohnt lebendig und flüssig. Der Spannungsbogen baut sich dieses Mal etwas gemächlicher auf, bis man etwa ab Mitte des Krimis das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. Wobei aber der Weg dahin wieder einmal in keinster Weise langatmig ist, sondern sehr unterhaltsam. Die Story ist schlüssig aufgebaut und durch geschickt gelegte Hinweise ist man sich während des Lesens immer wieder über die Identität des Mörders im Unklaren. Allerdings kam für meinen Geschmack der Schluss bzw. die Auflösung des Falls dann doch etwas zu schnell und abrupt, hier hätten ein paar Seiten mehr besser gepasst.

Auch gelingt es ihr dieses Mal wieder mühelos, die unterschiedlichsten Charaktere zu zeichnen, die einem während des Lesens durch ihre Wandelhaftigkeit überraschen und sehr menschlich dargestellt sind. Und natürlich erfährt man auch wieder ein wenig mehr über das Leben von Laura und vor allem von Angelo und ihrer Beziehung zueinander.


Alles in allem wieder einmal ein spannender, unterhaltsamer Krimi, der ein wenig in das Künstlerleben der Toskana eintaucht.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen