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Montag, 25. Mai 2009

{Rezension} Obsession von Simon Beckett



Verlag:  rororo-Verlag
Übersetzter: Andree Hesse
Taschenbuchausgabe: 416 Seiten
ISBN: 3499248867
Genre: Englische Thriller
Erscheinungsjahr: 2009
Preis: 9,95 €

Als seine Frau Sarah plötzlich stirbt, ist Ben Murray am Boden zerstört. Trost findet er nur bei seinem kleinen Stiefsohn Jacob, der Autist ist. Beim Aufräumen findet Ben eines Tages eine kleine Kassette, in der sich Zeitungsausschnitte über eine Entführung des Säuglings Steven befinden. Misstrauisch geworden fängt Ben an, Fragen zu stellen und tritt damit eine Lawine los, die er nicht mehr aufhalten kann. Schnell kommt heraus, dass Sarah vor 6 Jahren ihr Kind verloren, Steven aus dem Krankenhaus entführt hat und ihn als ihren Sohn Jacob ausgab. Schnell sind die leiblichen Eltern ermittelt und für Ben beginnt ein Leben, welches er mehr und mehr nicht mehr in den Griff bekommt.

Simon Beckett hat hier auf sehr feinfühlige Art einen Roman geschrieben, der den Leser sehr schnell durch den flüssigen Schreibstil des Autors in seinen Bann zieht. Die Trauer und Zerrissenheit von Ben, das Beste für Jacob zu wollen und vor allem seine wahre Herkunft herauszufinden, sowie der Kampf um seinen Stiefsohn, ist glaubwürdig dargestellt. Man bekommt sehr schnell einen Bezug zu Ben und fühlt bei jeder Seite mit ihm mit. Auch die anderen Personen des Romans sind glaubwürdig und überzeugend beschrieben.

Allerdings hat der Roman auch einige Schwächen. Bis etwa zur Mitte des Buches wird erzählt, wie das Leben von Ben und Jacob nach Sarahs Tod weitergehen wird und dies ist sehr interessant beschrieben und die Neugier des Lesers über den Ausgang der Geschichte wird hier recht hoch gehalten. Aber danach fragt man sich: Und jetzt? Die Geschichte ist doch erzählt, was soll denn jetzt noch kommen? Dann plätschert die Geschichte eigentlich mehr oder weniger so vor sich hin und meiner Meinung nach hätte man dies auch ziemlich kürzen können, da man fast versucht ist, das Buch zur Seite zu legen. Erst bei den letzten ca. 100 Seiten zieht die Geschichte wieder an und wird dann auch mal wirklich spannend.


Fazit: Wer hier einen Thriller á la "Die Chemie des Todes" erwartet, wird bitterlich enttäuscht sein. Allerdings beweist Simon Beckett mit "Obsession", dass er wirklich gut schreiben und den Leser mühelos in seine Geschichte eintauchen lassen kann. Ein Roman, der mit leisen Tönen daherkommt, allerdings auch einige Schwächen hat.

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