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Mittwoch, 12. Mai 2010

{Rezension} Mr. Monster von Dan Wells

Verlag: Piper Verlag 
Übersetzer: Jürgen Langowski
Broschierte Ausgabe: 398 Seiten
ISBN: 3492267262
Genre: Amerikanischer Thriller / Horror
Erscheinungsdatum: Mai 2010
Preis: 12,95 €



Die Welt aus Sicht eines Soziopathen

Nach einer Mordserie, die Clayton County in Atem gehalten hat und genauso plötzlich abbrach wie sie anfing, kehrt langsam wieder Ruhe in die Stadt ein. Hier in Clayton lebt auch der 16-jährige Schüler John Cleaver, zusammen mit seiner Mutter April über einem Leichenschauhaus. Doch eines Tages beginnt das Morden wieder. Treibt ein neuer Serientäter sein Unwesen in Clayton County? John lassen die Morde an den jungen Frauen keine Ruhe und er versucht wieder einmal selbst, den Mörder zu stoppen.

John bezeichnet sich selbst als einen Soziopathen, der für sich selbst Regeln aufstellt, wie z. Bsp. Du sollst keine Tiere töten oder ich werde nichts verbrennen. Im Fachjargon nennt man dies antisoziale Persönlichkeitsstörung. Mit diesen aufgestellten Regeln versucht John mit allen Mitteln, den "bösen Teil" in ihm, den er als Mr. Monster bezeichnet, in Schach zu halten.

Der zweite Teil der Trilogie wird aus Sicht von John erzählt. So erhält man gleich zu Anfang einen sehr guten Einblick in seine Psyche, der Dan Wells sehr viel Raum in seinem Thriller einräumt. Diese Erzählungen über die Gedankenwelt von John sind besonders für Leser informativ, die den ersten Teil "Ich bin kein Serienkiller" nicht gelesen haben. So erhält man noch mal einen kurzen Abriss über die Geschehnisse im ersten Teil und lernt auch John und seine kleine Welt besser kennen.

Es dauert etwas, bis ersichtlich wird, in welche Richtung der Thriller sich entwickelt und anfangs gleicht das Buch eher den Erzählungen eines sozial gestörten Jungen, der mit Hilfe seiner vielen Regeln versucht, seine Leben als Soziopath zu meistern. Doch wie aus dem Nichts nimmt der Thriller eine wirklich überraschende Wendung und die Spannung zieht extrem an, die bis zum Schluss auf sehr hohem Niveau bleibt.

Der Schreibstil von Dan Wells ist zu jeder Zeit sehr fesselnd, flüssig und unterhaltsam. Allerdings sind seine Beschreibungen der Einbalsamierungen einiger Leichen nicht unbedingt jedermanns Geschmack und sehr ausführlich gehalten. Wobei er sich bei den Folterungsszenen eher zurückhält und hier der Fantasie des Lesers mehr Platz einräumt.


Fazit: Ein gelungener 2. Teil, der der Person John Cleaver viel Raum lässt und sich erst zur Mitte hin zu einem nervenaufreibenden Horrorthriller entwickelt.

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