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Mittwoch, 26. August 2009

{Rezension} Mörderische Tage: Julia Durant schwerster Fall von Andreas Franz

Taschenbuchausgabe: 496 Seiten
ISBN: 3426639424
Genre: Deutscher Krimi
Erscheinungsdatum: 06. Februar 2009
Preis: 8,95 €

Spannender Krimi mit nerviger Protagonistin und konstruierten Story

Julia Durant ist urlaubsreif und freut sich eigentlich schon auf ihren Urlaub in Südfrankreich. Allerdings lässt sie das rätselhafte Verschwinden mehrerer Frauen nicht zur Ruhe kommen, die bisherigen Ermittlungen waren ergebnislos. Dann läuft ihrem Kollegen Frank Helmer auf der Autobahn eine völlig verstörte junge Frau vors Auto. Nur mit größter Mühe kann er einen Zusammenstoß verhindern. Die junge Frau entpuppt sich als die seit sechs Monaten vermisste Jaqueline Schweigert. Kurz nach der Einlieferung stirbt die junge Frau, ohne der Polizei auch nur einen Hinweis auf ihren Entführer bzw. Aufenthaltsort der letzten Monate mitteilen zu können. Der Polizei wird schnell klar, dass sie es hier mit einem äußerst intelligenten und perfiden Täter zu tun haben, der ihnen immer mindestens einen Schritt voraus zu sein scheint. Dann rückt Julia Durant in den Fokus des Täters.

Erzählt wird der Krimi aus unterschiedlichen Perspektiven, was zu einem stetigen Spannungsaufbau führt. Zum einen ist man bei der Ermittlungsarbeit des K11 Frankfurt dabei, zum anderen erhält man einen guten Einblick in das gestörte Leben des Täters. Die Story an sich ist sehr interessant, wenn auch nicht unbedingt neu und die Informationen, welche man über das Thema Weiße Folter erhält, sind ganz schön erschütternd.

Die Identität des Täters ist bis zum Schluss nicht bekannt, allerdings ist die Story vorhersehbar, auch bedingt dadurch, dass bei der Inhaltsangabe mehr als nötig verraten wird. Jedoch ist das geschickte Katz-und-Maus-Spiel des Täters mit der Polizei spannend angelegt und zieht zum Schluss noch einmal richtig an, sodass man das Buch kaum aus der Hand legen mag.

Störend ist die Anhäufung von Hochbegabten in dieser Geschichte, die im Lauf der Ermittlungen auftauchen und dies nimmt dem Krimi viel von seiner Glaubwürdigkeit. Und dank eines solchen Genies ist dann auch ganz plötzlich die Identität des Täters geklärt und der Fall gelöst, obwohl das ganze Buch über ermittelt wird ohne Ende und diese Ermittlungen ständig ins Leere laufen.

Julia Durant wird in diesem Krimi von ihrem Chef und ihren Kollegen, allen voran Frank Helmer, regelrecht in den Himmel gelobt und sie selbst hechelt ständig nach Bestätigung, wie toll und unersetzbar sie in ihrem Beruf ist. Dies bestätigen ihr ihre Kollegen ständig, möchten aber unbedingt, dass sie ihren Urlaub antritt, da sie komplett ausgepowert ist. Diese ständigen Wiederholungen nerven heftig und die Figur Julia Durant wirkt hierdurch wenig authentisch.

Fazit: Alles in allem ist Andreas Franz ein Krimi gelungen, der spannend umgesetzt ist und prima unterhält. Allerdings gibt es Punktabzüge für die nervige Darstellung seiner Protagonistin, der unglaubwürdigen Story und der so plötzlichen Auflösung des Falls. Da hätte man wirklich mehr daraus machen können. Wer nicht so genau hinsieht und einfach nur gut unterhalten werden möchte, ist bei diesem Krimi gut aufgehoben.

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