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Dienstag, 2. März 2010

{Rezension} In weißer Stille von Inge Löhnig

Taschenbuchausgabe: 443 Seiten
ISBN: 354826865X
Genre: Deutscher Thriller
Erscheinungsdatum: 01. Februar 2010
Preis: 8,95 €


Der große Manipulator

Der pensionierte Kinderarzt Wolfram Heckeroth wird tot in seinem Ferienhaus am Starnberger See gefunden. Als Tino Dühnfort und sein Team mit den Ermittlungen beginnen, deutet zuerst alles auf Raubmord hin, doch je tiefer sie in das Leben des Arztes und dessen Familie eintauchen, umso mehr Motive und Tatverdächtige tauchen auf. Doch wer hat wirklich ein Interesse am Tod des Kinderarztes und wer ist so kaltblütig, ihn so grausam sterben zu lassen?

In ihrem 2. Krimi rund um ihren Ermittler Konstantin Dühnfort lässt Inge Löhnig den Leser hinter die Fassade einer vermeintlich gutsituierten Familie blicken. Geschickt legt sie mehrere verschiedene Spuren aus, sodass man sich von Anfang an bezüglich des Mörders und seiner Beweggründe im Unklaren ist und einige überraschende Wendungen in dem Fall tun ihr übriges, dass man zu jeder Zeit neugierig weiter liest. Auch gelingt es ihr auch wieder sehr gut, die Balance zwischen den Ermittlungen und den privaten Einblicken bei den Mitwirkenden zu halten. So ist der Krimi durchweg spannend und unterhaltsam erzählt, bis er dann zum Schluss mächtig Fahrt aufnimmt und es einem fast unmöglich ist, das Lesen zu unterbrechen.

Die Story ist in zwei Handlungsstränge aufgeteilt. Zum einen nimmt man hautnah an den Ermittlungen teil, zum anderen erhält man einen guten Einblick in das Privatleben und somit auch in die möglichen Motive der drei erwachsenen Kinder und deren Familien des ermordeten Kinderarztes. Und auch hier zeigt sich wieder deutlich, dass der Schein oft trügen kann. So zeichnet die Autorin ihre Charaktere sehr menschlich, lebendig und stellenweise auch so undurchsichtig, dass man sich manchmal nicht festlegen mag, ob der Charakter einem nun sympathisch ist oder eher doch nicht.

Auch erfährt man wieder etwas mehr über das Privatleben ihres Protagonisten. Der Ermittler und leidenschaftliche Hobbykoch Tino Dühnfort muss sich über seine Beziehung zu Agnes Garauda, die er bei den Ermittlungen in "Der Sünde Sold" kennen gelernt hat, klar werden, nimmt wieder einmal belustigt die stellenweise etwas anmaßende Haltung seines Kollegen Alois zur Kenntnis und beweist sich als wahrer Freund bei seiner Kollegin Gina Angelucci. Dieser räumt die Autorin dieses Mal etwas mehr Platz ein und so lernt man eine durchaus sympathische und engagierte Frau kennen.

Alles in allem ist Inge Löhnig ein toller Nachfolger gelungen: Spannend, unterhaltsam und mit einer Geschichte, die von der ersten Seite an überzeugt und schlüssig umgesetzt wurde.

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