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Freitag, 4. September 2009

{Rezension} Flammenbrut von Simon Beckett


Verlag: rororo Verlag
Übersetzer: Michaela Link
Taschenbuchausgabe: 400 Seiten
ISBN: 3499249162
Genre: Englischer Thriller
Erscheinungsdatum: 01. August 2009
Preis: 9,95 €

Der Thrill kommt erst zur Mitte hin

Nach einer gescheiterten Beziehung mit Paul lebt Kate Powell seit 3 Jahren allein. Sie ist Chefin einer kleinen PR-Agentur, die langsam Erfolge zeigt. Allerdings fühlt sie sich in ihrem Leben, das sich ausschließlich um ihren Beruf dreht, nicht ausgefüllt. Immer mehr reift in ihr der Gedanke, ein Baby zu bekommen, jedoch ohne Vater. Trotz der anfänglichen Widersprüche ihrer Freundin Lucy, entschließt sich Kate zu einer künstlichen Befruchtung. Doch will sie keinen anonymen Samenspender, den Erzeuger ihres Kindes möchte sie selbst aussuchen und gibt eine Annonce auf. Alex Turner, ein junger Psychologe, meldet sich. Kate trifft sich mit ihm und nach und nach reift in ihr das Gefühl, dass Alex der richtige Erzeuger für ihr Baby zu sein scheint.

Bis etwa zur Mitte des Buches lernt man Kate und ihre Gründe für eine künstliche Befruchtung kennen. Sie ist eine Frau Mitte Dreißig, die nach einer gescheiterten Beziehung mit dem selbstgefälligen Macho Paul, von der Männerwelt enttäuscht ist und keine neue Beziehung mehr eingehen will. Auch wenn sie anfangs von Selbstzweifeln und auch von Scham über ihr Vorhaben geplagt ist, geht sie doch stur ihren Weg. Auch die Bedenken ihrer besten und einzigen Freundin Lucy können sie nicht von ihrem Vorhaben abbringen. Diese ist eine zweifache Mutter und Ehefrau und hat anfangs überhaupt kein Verständnis für Kate, steht ihr aber trotzdem bei. Die Diskussionen der Beiden über das Für und Wider, Annonce oder doch anonymer Spender, füllen einige Kapitel des Buches.

Als Kate schließlich durch die Annonce Alex kennenlernt, einen jungen, etwas verschüchtert wirkenden Psychologen, scheint alles perfekt. Doch wird man während des Lesens das Gefühl nicht los, dass Alex in irgendeiner Form merkwürdig ist. Er zeigt wenig Selbstbewusstsein, benimmt sich untypisch für einen Psychologen, ist aber ansonsten ein sehr liebenswürdiger und hilfsbereiter Mann.

Und hier, ab etwa der Mitte des Buches, wird aus dem Roman auch ein Psychothriller. Plötzlich zieht die Story richtig gut an und wird überaus spannend. Wobei die vorherigen Seiten nicht wirklich langatmig sind. Die Diskussionen zwischen Kate und Lucy, Kates Herangehen an die künstliche Befruchtung und ihr Kennenlernen von Alex ist unterhaltsam beschrieben, allerdings kein Thriller.

Simon Beckett geht sehr gefühlvoll und gut recherchiert an das Thema "Künstliche Befruchtung" heran. Die Gefühlswelt von Kate zeichnet er zu jeder Zeit sehr authentisch und absolut nachvollziehbar. Jedoch liegt hier meines Erachtens zu sehr der Schwerpunkt. Bis der Thriller richtig beginnt, ist er auch fast schon wieder zu Ende. Hier hätte ein bedeutend kürzerer Einstieg der Story gut getan.


Ansonsten ist der Roman unterhaltsam, selten langatmig und sein flüssiger Schreibstil überzeugt, sodass man sich eigentlich während des kompletten Buches gut unterhalten fühlt. Allerdings sorgt der Prolog dafür, dass die Geschichte nach gut der Hälfte vorhersehbar ist, was allerdings nicht sonderlich ins Gewicht fällt.

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