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Montag, 26. Oktober 2009

{Rezension} Die Puppenspieler von Tanja Kinkel


Tachenbuchausgabe: 672 Seiten
ISBN: 3442468876
Genre: Historischer Roman
Erscheinungsdatum: 20. Oktober 2008
Preis: 10,00


Praller, bildgewaltiger Roman zur Zeit der Hexenverfolgung

Die Mutter und Hebamme von Richard Artzt, einem 12-jährigen Jungen, wird mit Beginn der Hexenverfolgung im Jahr 1484 auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Zutiefst verstört und mit einem schier unüberwindbaren Widerwillen gegenüber der Kirche behaftet, kommt Richard zu seiner Tante, die Schwester seiner Mutter. Diese ist mit Jakob Fugger verheiratet und dort erhält er eine umfangreiche Erziehung und fundierte Ausbildung als Kaufmann. Nach Beendigung seiner Ausbildung führt Richard sein Beruf nach Florenz und Rom. Hier findet er seine große Liebe und schon bald steht er vor einer schicksalhaften Entscheidung.

Prall, bildhaft und überaus fesselnd ist der Schreibstil von Tanja Kinkel und so entführt sie einen fast augenblicklich in das 15. Jahrhundert und gewährt dem Leser einen fantastischen Einblick in die Zeit der Renaissance Italiens. Und obwohl das Buch gespickt ist mit historischen Ereignissen, sind diese niemals langatmig, sondern sehr unterhaltsam beschrieben. Hier hat sich die Autorin auch die Freiheit herausgenommen, einige historische Daten zugunsten des Romans zeitlich ein wenig zu verschieben. Dies ist jedoch im Nachwort aufgeführt.

Ihr Protagonist Richard ist ein junger, sympathischer, wiss- und lernbegieriger Junge / Mann. Allerdings lastet der Mord an seiner Mutter, die nur als Hexe verbrannt wurde, weil sie den Avancen eines Geistlichen nicht nachgekommen ist, schwer auf seinem Gemüt und ihn verfolgt jahrelang nur ein Ziel: Den Mord an seiner Mutter zu rächen. Ob er dies letztendlich erreicht und sein aufregendes Leben im Hause Fugger beschreibt Tanja Kinkel in dem vorliegenden Roman in sehr spannender Weise.

Auch die weiteren Charaktere, die Richard im Laufe seiner Geschichte begegnen, sind von Tanja Kinkel sehr detailreich und lebendig beschrieben, sodass man schnell die von der Autorin gewollten Sympathien bzw. Antipathien ihnen gegenüber entwickelt.

Fazit: Ein praller, farbenprächtiger historischer Roman. Anfangs benötigt die Geschichte zwar ein wenig, aber schon nach kurzer Zeit ist man gefesselt an die überaus bildhafte Schreibweise von Tanja Kinkel.

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