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Montag, 25. Mai 2009

{Rezension} Der Schatten von Thot von Michael Peinkofer


Taschenbuchausgabe: 450 Seiten
ISBN: 340415648X 
Genre: Abenteuer / Historie
Erscheinungsdatum: 13. März 2007
Preis: 8,95 €

Das Buch der Geheimnisse

England 1883: Nach dem Tod ihres Vaters verkriecht sich die junge Archäologin Sarah Kincaid auf ihrem heimischen Landsitz Kincaid Manor, um die archäologischen Arbeiten ihres Vaters fortzusetzen. Bis eines Tages ihr Patenonkel sie bittet, mit ihm nach London zu reisen und die geheimnisvollen Morde an Prostituierten in Whitechappel aufzuklären. Die Opfer werden auf bestialische Weise ermordet und immer befindet sich in ihrer Nähe ein aus Blut gemaltes Thot-Symbol. Die Hinweise, welche Scotland Yard findet, weisen ins Königshaus und die Regierung befürchtet eine Revolte des Volkes, sollte dies öffentlich werden. Sarah soll Scotland Yard mit ihren Ägyptologie-Kenntnissen bei der Aufklärung der Mordserie unterstützen. Sie ahnt schnell, dass sich hinter den Morden mehr verbirgt, als allen bislang klar war und es sich hierbei um ein Rätsel handelt, dessen Ursprung Jahrtausende alt ist und die Morde im Zusammenhang mit dem angeblich existierenden "Buch der Geheimnisse" in Verbindung stehen. Sie ist davon überzeugt, dass hinter den Morden eine Gruppe von Verschwörern steckt, die das Feuer des Re, auf dessen Suche angeblich schon Alexander der Große, Caesar und Napoleon waren, finden wollen. Dies verspricht unsagbare Macht und wer es besitzt, könnte das gesamte Empire stürzen, sein Fundort sei in dem "Buch der Geheimnisse" beschrieben. Doch Scotland Yard tut ihre These als Hirngespinst einer Frau ab. Als die Ereignisse sich jedoch zuspitzen, erhält sie vom Duke of Clarence, dem Thronerben, den Auftrag, das "Buch der Geheimnisse" für das englische Königshaus zu finden, um den Verschwörern so zuvor zu kommen. Sie reist nach Ägypten und gerät bei ihrer Suche bald in Lebensgefahr.

Michael Peinkofer führt seine Leser in die Zeit des Empire und man fühlt sich sofort an "Die Mumie" oder "Tomb Raider" (auch wenn hier das Jahrhundert nicht stimmt, dafür aber die Beschreibung der Figur von Sarah passt) erinnert. Der Roman ist sehr flüssig und unterhaltsam geschrieben, sodass man gleich in die Geschichte eintaucht, jedoch nicht unbedingt hierbei als Leser groß gefordert wird.

Die Figuren sind gut beschrieben und man erhält rasch einen guten Eindruck der einzelnen Charaktere. Lady Sarah Kincaid wird als selbstbewusste, sympathische Frau dargestellt, die sich nicht mit der Unterdrückung und zur Unselbständigkeit verurteilten Rolle der Frau in der viktorianischen Zeit identifizieren kann, gerne dagegen rebelliert und vehement ihre Meinung vertritt. Mit an ihrer Seite ist Maurice du Gard, ein etwas mysteriöser, opiumsüchtiger Seher, der Sarah mit seiner Gabe bei Ihrer Suche unterstützt.

Der Roman an sich ist eine Mischung aus historischem Krimi und Geschichte mit einem guten Schuss Abenteuer, wobei die Informationen, die man über die Ägyptologie und hier im Besonderen von der Gottheit Thot erhält, auch für den Laien gut verständlich und nicht mit unnötigen Fachausdrücke angereichert ist.

Obwohl anfangs - abgesehen von den Morden - nicht so viel geschieht, schafft es Michael Peinkofer doch sehr schnell, das Interesse des Lesers für seinen Roman zu wecken. Die Spannung baut sich langsam, dann aber doch sehr nachdrücklich auf und bleibt bis zum Schluss der Geschichte recht hoch.

Auch wenn die Geschichte manches Mal doch etwas konfus anmutet, streckenweise wirklich vorhersehbar ist und sich vielen Klischees bedient, wird man von dem Roman doch gut unterhalten, vor allem, wenn man Filme wie "Die Mumie" oder "Tomb Raider" mag.

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